Beiträge von DSH Bauer

    Das mit dem Sattfüttern sehe ich nicht so. Meine beiden sind den ganzen Tag um mich (na gut, am WE und im Urlaub), auch wenn ich esse. Da sind sie nicht immer sattgegessen und haben dennoch nicht zu nerven. Machen sie auch nicht und mussten sie auch nie lernen.

    Nee, mit 18 Monaten ist der Hund noch nicht erwachsen, möchte es aber sein. Es ist sozusagen ein Halbstarker. Der braucht Führung und klare Ansagen. UO ist ein Ding, was die Erziehung voranbringt. Aber es muss eben auch die Erkenntnis wachsen (können!), dass mit Ruhe und Geduld der Hund auch auf seine Kosten kommt. Ich bekomme ja meinen Kontakt, mein Stück Fleisch, meine Aufmerksamkeit, was weiß ich, wenn ich nur ruhig und artig darauf warte.

    @ Nocte
    Ich habe in diversen Kasernen und auch bei Privat (manchmal fanden auch Welpen den Weg aus der Kaserner heraus, schließlich braucht auch der Bund Geld ;) ) eine ganze Reihe von diesen Hunden erlebt. Frage mich jetzt aber nicht wieviele. Sie waren alle so, wie ich es beschrieben hatte. Ist aber z.T. auch schon 25 Jahre her (jedenfalls bzgl. der Kasernen-Exemplare), so dass ich aktuell nicht die Hand dafür ins Feuer legen kann, dass das Zuchtziel bei denen immer noch der "ruhige und besonnene Riese" ist. Wäre schade, wenn nicht, denn ich persönlich kann mit hyperaktiven "Rambos" nichts anfangen.

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    Wenn es sinnvolle Gründe sind, dann fände ich es nicht gut, mit dem Tier in einem anderen Verband zu züchten,

    Sicherlich, doch hätte er dann im anderen Verband die Zulassung bekommen?

    Für mich macht gerade dieses Beispiel den Unsinn von Zuchtverbänden deutlich.

    Zuchtverbände, nicht Zuchtbücher, denn, wenn ich nicht gerade gezielt den Heterosiseffekt (Stichwort Luxorisierung der Bastarde) nutzen will, sollte ich schon Inzucht bzw. im Extremfall Inzestzucht peinlichst vermeiden.

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    Welche staatliche Stellen?

    Z.B. die Bundeswehr. Deren Hunde sind ganz andere Kaliber als das, was man gemeinhin bei einem DSH-Züchter bekommen kann. Es sind ausgezeichnete, ruhige und ausgeglichene aber auch vergleichsweise riesige Hunde. Die vor lauter Triebstärke kaum zu bändigenden Exemplare, die man manchmal z.B. bei der Polizei antrifft, wird man hier jedoch vergeblich suchen. Wäre bei um die 50 kg LM auch kaum erstrebenswerd, denn die würden im Zweifel den HF so lange über den Acker ziehen, bis der bis zum Koppel senkrecht im Dreck steht.

    Morrigan beschreibt es aus meiner Sicht korrekt: Ich habe jetzt keine Zeit für dich und du sollst dich ruhig verhalten und nicht stören. Wenn ich wieder Zeit habe, bekommst du auch meine Aufmerksamkeit.

    Als meine lütte Dame so mit 8 Monaten eine Phase der Zerstörungswut durchmachte, nahm ich sie ins Büro mit, legte sie unter dem Schreibtisch ab und ging meiner Arbeit nach. Ob ich nun zwischendurch Kaffee holte oder Mittag aß, egal, sie lag in meinem Büro unter dem Schreibtisch und machte keinen Unsinn. So gegen 1/2 4 Uhr kam sie kurz mit ihrem Seil, das ich ihr drei bis fünf Mal in den Fang warf und das war alles.

    Mir fällt auf, dass bei einigen Mitgliedern eine Aversion gegen sogenannte "Vermehrer" besteht und nur Züchter akzeptiert werden.

    Ein Züchter kann (muss aber nicht zwangsläufig) seriös und im Sinne der Tiere handeln. Das kann bei einem Züchter, der keinem Zuchtverband angehört, ebenso sein. Nur wird letzterer als "Vermehrer" bezeichnet bzw. diffamiert.

    Was aus meiner Sicht gegen die Mitgliedschaft in einem Zuchtverband spricht sind neben der Abneigung gegen Vereinsmeierei (Stichwort Hausmeister Krause), dass man z.B. hinterfragt, ob etwa ein DSH die 97ste Sch III ablegen muss, um zur Zucht zugelassen zu werden (wozu Schutzdienst, wenn er und seine Nachkommen nicht im Schutzdienst sondern vielleicht als Hütehunde eingesetzt werden?) oder ob die jeweiligen Zuchtziele sinnvoll und erstrebenswert sind.

    Einmal abgesehen davon, dass es staatliche Stellen (Behörden) gibt, die entweder selbst als "Vermehrer" ohne Mitgliedschaft in einem Zuchtverband züchten (warum wohl?), gibt es auch eine ganze Menge Menschen (auch Behörden sind darunter), die Wert auf Qualität legen und denen Papiere mit nachgewiesener Herkunft bis zu Old Hemp völlig Wurscht ist. Denen, und das ist es doch, worauf es ankommt, ist es wichtig, dass das Tier gesund, klar im Kopf und leistungsfähig ist. Und gerade wenn ich mir vor Augen führe, was z.B. in den Schaulinien gezüchtet wird, wird mit übel. Aber diese Tiere stammen vom Züchter (kein sogenannter "Vermehrer" würde ernsthaft solch eine Zucht betreiben) und haben Papiere vom Zuchtverband. Nur komisch, dass einige Behörden händeringend bestimmte Hunderassen suchen, bei Züchtern aber keine geeigneten Tiere bekommen können.

    Und noch ein Aspekt: Z.B. in der Rinderzucht ist es ein offenes Geheimnis, dass die besseren Herden häufig eben keinem Zuchtverband angehören. Klar greifen auch diese "Vermehrer" auf die Genetik der "Verbandsbullen" zurück, aber es werden eben eigene Zuchtziele verfolgt, die nicht unbedingt mit den jeweiligen Verbandszielen übereistimmen müssen. Solche Tiere findet man auch selten auf Auktionen, denn das ist auch klar, es wird im besten Falle die zweitbeste Kuh verkauft, niemals die beste!

    Um es kurz zu machen: Mir ist ein "Vermehrer", der ein Hundepaar hält und nur einen Wurf im Jahr erzeugt, der gesunde, leistungsfähige und intelligente Welpen züchtet, 1.000 Mal lieber als ein Züchter mit xunddrölfzig Hündinen, die zweimal im Jahr werfen, nach 8 oder 9 Jahren am Ende sind und dernen Nachwuchs außer Papieren und einem dem Zeitgeist entsprechend schönen Aussehen nichts vorzuweisen hat.

    Wie seht ihr das?

    Wie alt ist dein Hund?

    Ich hatte mal einen Hund, so 1 Jahr alt, den konnte ich mit Bei Fuß halten (sofern ich den anderen Hund eher gesehen hatte :smile: ). Muss allerdings dazu sagen, dass ich ihm Bei Fuß so beigebracht hatte, dass er meine Hand auf seiner Schulter hatte und ich immer, wenn er voraus wollte, nur sagte Bei Fuß. Ging er doch voraus, hatte er irgendwann meine Hand an seiner Rute, was ihm sehr unangenehm war, so dass er sofort zurückfiel auf Bei Fuß.

    Bei meinen jetzigen Familienwölfen habe ich das Problem nicht, jedenfalls nicht mit anderen Hunden. Wollen sie auf Wild ansprechen (was ja deiner Situation vergleichbar ist), dann schicke ich sie ins Platz und lasse sie einen Augenblick liegen. Anschließend weiter. Sind sie dann nicht ruhig (ich meine ruhig, nicht still, denn still sind sie), geht es wieder ins Platz.

    Ich arbeite ohne Leckerlies und lobe statt dessen. Das geht auch sehr gut, hat aber zur Folge, dass Leckerlies sich als Motivationshilfe wenig eignen. Wenn der Hund, der es ohne Leckerlie kennt, überhaupt darauf anspricht, dann nach dem Motto: Jetzt habe ich das Ding und kann tun und lassen was ich will.

    Und mal ehrlich, welcher vernünftige Mensch erzieht seine Kinder mit Bonbons, Schokolade und Pudding? Wäre völlig daneben. Warum soll das bei Tieren anders sein? Man handelt sich nur Probleme ein mit verfressenen und belohnungsgeilen Tieren. Mit Erziehung hat das m.E. nichts zu tun.

    Leckerlies gibt es dennoch auch bei mir. Am Abend, wenn die Schüssel leer ist und zum Geschirrspüler gebracht wurde, beim Grillen oder einfach mal zwischendurch. Für das Schüsselbringen gibt es etwas Futter aus der Hand, das ich von der Ration abgeweigt habe. Grillen oder mal zwischendurch sind sporadische "Veranstaltungen", die weiß Gott nicht täglich vorkommen.