Beiträge von DSH Bauer

    Ich habe doch nie behauptet, dass der Hund im Denken mit uns konkurrieren könnte, das habe ich doch mit "Denken 3.0" und "Denken 9.3.1" zum Ausdruck gebracht. Nur, weil ein Wesen nicht genauso denkt wie ich, ihm das Denkvermögen abzusprechen, das geht mir denn doch zu weit. Fords Model T ist ja auch viel primitiver als Schuhmachers Mercedes. Trotzdem sind beides Autos. Wie soll denn Planen ohne zu denken funktionieren? Wie ein Schließen von Situation a auf Situation b? Wie ein Verknüpfen erlernter Dinge?

    Es steht dort doch auch, dass Hunde über ein Denkvermögen eines etwa 2 1/2-jährigen Kindes verfügen. Soweit ich es erlebt habe, denken die Gören in dem Alter schon. Ich kann mich auch noch dunkel daran erinnern was ich mit 25 Monaten gedacht habe als meine Mutter mit meinem Bruder von der Entbindung nach Hause gekommen ist. Auch kann ich mich an mein völliges Unverständnis erinnern als ich mit 3 Jahren beim Pferd-und-Reiterspiel mit meinem damals 1 Jahr alten Bruder tauschen wollte und er, als ich mich auf ihn setzte, alle Viere von sich streckte und heulte; das überstieg einfach mein Denkvermögen. Verglichen mit heute ist das "Denken 3.0" gewesen, aber es war Denken.

    Es gab mal in den 1980ern einen kleinen Beitrag, der im Hohlspiegel zitiert wurde. Die NASA hat einen Satteliten, der im All nach intelligentem Leben suchen sollte, probeweise die Erde umrunden lassen. Das Ergebnis dieser Erforschung war ernüchternd: Auf der Erde gibt es keine Spur von intelligentem Leben. :lachtot:

    Und zum Kind im Straßenverkehr: Mein Bruder war 10 Jahre alt, ein Freund von mir, mein Bruder und ich gingen ins Kino. Wir rannten und mein Bruder lief ohne zu gucken über die Hauptstraße. Ein Auto verhalf ihm dann zu ca. 10 m Freiflug und zu einem dicken blauen Fleck am Oberschenkel. Mein Freund und ich konnten soviel Unvernunft nicht begreifen. Meine Eltern ebensowenig.

    Wir haben beide gelernt. Mein Bruder achtet seither besser auf den Verkehr und ich habe mit unserem Lütten drillmäßig Wettfahrten auf dem Fahrrad gemacht. Hat er am Bahnübergang nicht geguckt, gab es einen Anschiss. Das haben wir so lange gemacht, dass ich ihn schon mit 7 Jahren ruhigen Gewissens alleine in der Großstadt mit dem Fahrrad fahren lassen konnte.

    Was habe ich mit unserem Lütten denn anderes gemacht als ihn auszubilden wie man einen Hund ausbildet? Drillmäßiges Üben ist man so. Und was hat er mit dem Erlernten getan? Er hat eine Verknüpfung gebildet und bezieht das Erlernte nicht nur auf Bahnübergänge, sondern auch auf Straßen, Parkplätze usw.

    Und zum Hund, der über die Straße läuft: Wir kamen vom Einkaufen zurück. Mein Rüde zog den Bollerwagen auf einem vorfahrtberechtigten Radweg. Ein Auto hielt an, mein Rüde auch (obwohl ich nichts gesagt hatte, denn wir hatten ja Vorfahrt und das Überqueren der Straße war gefahrlos möglich). Erst als ich ihm sagte, dass er gehen kann, ging er weiter, achtete aber sehr auf das Auto und sah, als er die Mittelinsel erreicht hatte, nach links ehe er weiterging. (Hätte dort kein Auto gestanden, wäre er ohne anzuhalten über die Straße gegangen, allerdings nicht, ohne sich zuvor zu vergewissern ob keine Gefahr droht. )

    Klar habe ich ihm das beigebracht. Das üben wir auch täglich beim Spaziergang. Halt. Ist frei? Wenn frei ist, darfst du gehen. Das bringt übrigens jeder Blindenhund, ist eine der Aufgaben, für die er ausgebildet wird.

    Abendgassi gegen Mitternacht im Wald. Die Beinchen sind gehoben worden, die Hunde haben sich auch abgehockt, so dass ich auf dem Rückweg zum Zeltplatz ein Platz einbaute. Die Lütte wollte nicht so recht, worauf ich meine Mütze nach ihr warf verbunden mit der Frage, was ich gesagt hatte. Was macht die Zicke? Schnappt sich die Mütze, legt sie mir vor die Füße und sich dort ins Platz.

    Ein Einbrecher in der Nacht in einer Wohnung.Plötzlich hört er eine Stimme: "Jesus sieht dich!" Er geht weiter, wieder die Stimme: "Jesus sieht dich!" Er schaltet eine Taschenlampe an und leuchtet herum. Da sieht er einen Papageien, der wieder spricht: "Jesus sieht dich!" "Wer bist du denn?" Ich bin Gabriel." Das ist aber ein komischer Name für einen Papagei." "Ja, und Jesus ist auch ein komischer Name für einen Schäferhund."

    WELSH-AUSSIEs Einverständnis mal unterstellt, hier aus einem anderen Thema rüberkopiert:

    Von mir
    Zum Begriff "denken": Hunde werden zwar nie die Relativitätstheorie begreifen (wie viele Menschen auch :D ), geschweige denn, dass sie zu einer vergleichbaren Leistung wie etwa Albert Einstein fähig wären (auch wie viele Menschen), aber dass 1 und 1 = 2 ist und dass 4 mehr ist als 3, das wissen sie. Und ihr Denkvermögen, auch wenn es an unseres nicht heranreicht, ist vollkommen ausreichend für IHREN Bedarf. Und wenn man es fördert, reicht es sogar noch ein Stückchen weiter ;) . Im Gegensatz zu manchen Menschen können Hunde auf den eigenen Beinen stehen und auch mit ihnen laufen (mal in Anlehnung an den Seewolf formuliert).


    Darauf WELSH-AUSSIE
    Na da habe ich aber was gesagt oder "behauptet".... :roll:

    " eben...sie reagieren. Und es gibt Hunde bzw. Rassen, die eben unsere Kommandos, somit auch unser Handeln hinterfragen....
    Dieses " Missachten" ist manchmal Rassetypisch gewünscht und lebensrettend."

    Ja, z. B. bei einem Hirtenhund. Deshalb ist seine "Erziehung" auch nicht ganz einfach.

    "Und sie handeln im Sinne ihres Halters sofern sie ihre Aufgabe / Arbeit
    verstanden haben bzw. gem. ihrer genetischen Veranlagung ohnehin nicht
    anders können... soviel zum Denken."

    In diesen Moment "denken" sie doch aber nicht, wie z. B. wir.
    Es ist Ihre Genetik, die sie zu gewissen Dingen veranlasst.

    Wenn unsere Hunde im Sinne ihrer Halter handeln, dann denken sie auch nicht- sie haben verknüpft und können dies bedingt wiedergeben (je nach Wiederholung etc.).

    Jeder Hund reagiert, wenn wir nicht einwirken, instinktiv.
    Mit unserer Einwirkung verknüpft er und reagiert entsprechend dem Erlernten.

    Hinterfragen tun sie garnix. Beispiel: ich rufe meinen Hund zu mir (das erste Mal, seitdem er bei mir lebt), er kommt nicht. Er fragt sich nun bestimmt nicht: "wieso soll ich jetzt kommen, nur weil sie irgendwelche Laute von sich gibt?"
    Es hat noch keine Verknüpfung statt gefunden.

    Wo ein "Hinterfragen" wünschenswert wäre, ist z. B. beim Mantrailing.
    Hier soll sich der Hund seinem HF gegenüber durchsetzen.
    Deshalb nutzt der Mensch seine natürlichen Anlagen.
    Beim Mantrailing werden im Idealfall keine "Kommandos" durch Verknüpfung beigebracht.

    Also ich bin der Meinung, dass kein Hund "hinterfragt", er verknüpft positiv wie negativ.


    Darauf ich
    Nimm einfach Word für DOS und dein aktuelles Word für Windows. Das ist ein Entwicklungsprozess und dennoch bzw. deshalb sind beide Programme Äonen voneinander entfernt. Dennoch sind beides Schreibprogramme und kein Mensch käme auf die Idee Word für DOS diese Eigenschaft abzusprechen.

    Wenn ich Denken als einen Prozess verstehe, der auf einem Verständnis von Ursache und Wirkung beruht, der Erfahrung einschließt und im Grunde nur eine mehr oder weniger komplizierte Rechenoperation ist ("wenn dies und das zusammenkommen, ergibt das jenes"), dann ist das Hundehirn sozusagen mit dem Programm "Denken 3.0" ausgestattet und das Menschenhirn mit sagen wir "Denken 9.3.1".

    Beobachte einmal Hunde ganz genau, wenn sie Probleme lösen. Ein recht schwieriges Problem ist doch die zwischenartliche Kommunikation mit dem Menschen. Da können manchmal erstaunliche Leistungen bewundert werden. Mein Rüde hat mir z.B. einmal eine leere Flasche gebracht als die Wasserschüssel leer war. Wie kann so eine Kommunikationsleistung entstehen, wenn da nicht ein Denken nach dem ganz einfachen und geradlinigen Muster vorangeht:
    "Ich habe Durst. Es ist kein Wasser da. Wenn mein Mensch Durst hat, trink er aus einer Flasche. Wenn ich ihm eine Flasch bringe, wird er verstehen, dass ich Durst habe und kein Wasser da ist."
    Gedacht, getan und sein Mensch hat das auch sofort so verstanden. Das war eine Denkleistung und sicher weder antrainiert noch eine genetisch verankerte Instinkthandlung. Das war "Denken 3.0" und konnte von einem mit "Denken 9.3.1" ausgestatteten Hirn verstanden werden.

    Hier sind wir genau an dem Punkt, wo es schwierig wird vom Menschen zum Hund zu kommunizieren: Das funktioniert nur, wenn wir "Denken 9.3.1" in einem so beschränkten Maße einsetzen, dass es nicht über die Leistungsfähigkeit von "Denken 3.0" hinausgeht, wenn wir sozusagen mit gedrosselter Prozessorleistung arbeiten.

    Bitte nicht persönlich nehmen, ich meine dich auch gar nicht: Wer meint, der Mensch sei die Krone der Schöpfung und im Alleinbesitz des Denkens, der möge bitte auch einmal darüber nachdenken, dass wir heute die Vormenschen von morgen sind, die Primitiven, die Halbaffen sozusagen. Über uns werden unsere Nachnachnachfahren einmal sagen: "Denken 9.3.1 ist sowas von primitiv und megaout, wie konnten die damit überhaupt existieren. Wir sind die ganz Tollen, die Krone der Schöpfung, denn wir besitzen Denken 2300 :lachtot: ."


    Darauf WELSH-AUSSIE
    @ DSH Bauer : hast du gut geschrieben.

    Worklauberei hin oder her...., als dir dein Hund die Flasche gebracht hat, hat er es verknüpft.
    Ein Denken des Hundes ist glaube ich ein rein menschlicher Wunsch, weil wir zuviele Lassie- Filme gesehen haben.

    Ich nenne es Verknüpfung, ein anderer Denken.

    Meinen tuen wir doch fast das Gleiche.

    Der Hund wird uns nicht sagen, ob er rein instinktiv, aus einer Verknüpfung heraus oder 3.0. denken kann.

    Es wurde festgestellt, dass der Hund auch Trauer u.s.w. empfinden kann.
    Aber dass er "Denken" kann ähnlich wie wir Menschen konnte bisher nicht genau erfasst werden, obwohl es zahlreiche Tests gibt.

    Ein kleines Beispiel: Warum bleibt ein Hund an einer befahrenen Straße nicht stehen? Wenn er tatsächlich denken kann, müßter er doch wissen, dass er sich in Gefahr begibt....

    Nun genug, wir sind keine Wissenschaftler und ich glaube, es gibt eine ganze Reihe an Beispielen, die uns so oder so ins Zweifeln bringen.


    Darauf ich
    Gegenfrage: Warum bleibt ein Kind an einer befahrenen Straße nicht stehen? Wenn es tatsächlich denken kann, müßte es doch wissen, dass es sich in Gefahr begibt. Wie oft tust du Dinge, die du bei näherem Hinsehen als unbedacht bezeichnen musst. Willst du dir deshalb das Denken absprechen? ;)

    Lies mal hier (da wird dem Hund von Wissenschaftlern das Denkvermögen zugesprochen, wenn auch "Denken 3.0"): http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/306174.html http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/256302.html

    Und wenn du schon dabei bist, lies auch das (weil interessant): http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/291132.html
    http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/g…sen/273575.html
    http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/298191.html
    http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/h…360.html?page=0

    Zitat


    Ein kleines Beispiel: Warum bleibt ein Hund an einer befahrenen Straße nicht stehen? Wenn er tatsächlich denken kann, müßter er doch wissen, dass er sich in Gefahr begibt....

    Gegenfrage: Warum bleibt ein Kind an einer befahrenen Straße nicht stehen? Wenn es tatsächlich denken kann, müßter es doch wissen, dass es sich in Gefahr begibt. Wie oft tust du Dinge, die du bei näherem Hinsehen als unbedacht bezeichnen musst. Willst du dir deshalb das Denken absprechen? ;)

    Lies mal hier (da wird dem Hund von Wissenschaftlern das Denkvermögen zugesprochen, wenn auch "Denken 3.0"): http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/306174.html http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/256302.html

    Und wenn du schon dabei bist, lies auch das (weil interessant): http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/291132.html
    http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/g…sen/273575.html
    http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/298191.html
    http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/h…360.html?page=0