Normal ist hier in NS schon lange nichts mehr. Und legal scheint zu sein, was immer den Wölfen nützt.
Beiträge von terriers4me
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Ich denke, dass das schiere, billige Propaganda ist - die wissen doch ganz genau, dass sie das Geld nie auszahlen müssen. Und haben es mit Sicherheit auch nicht.
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Bisher erinnert es mich irgendwie an die Geschichte vom Winter, in der ein tot gefundener Wolf todsicher mehrere Einschüsse aus verschiedenen Winkeln aufwies. Da kam derselbe Riesenaufriß: Szenarien mit mehreren blutrünstigen Jägern wurden ausgemalt, die das arme, hilflose Tier angeblich aus "verschiedenen Winkeln" kaltblütig "hingerichtet" hatten, Riesenwirbel, hohe Belohnung ausgesetzt, quasi zur Lynchjustiz aufgerufen - und dann kam Wochen später das Laborergebnis: totgebissen von Artgenossen.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/to…rstedt-100.html
Diese Story jetzt macht so wenig Sinn: Wer ,der einen Wolf wildert, schießt erst zigmal und entsorgt den dann auf eine derart aufwendige, für den Täter gefährliche Weise? Wie gesagt: Ich würde einen lästig gewordenen Hybriden da auch nicht für unwahrscheinlich halten. Mal sehen ,was rauskommt. Aber aus der Beverstedter Geschichte haben ja offenbar weder die Behörden noch die Zeitungen irgendwie gelernt: schon wieder steht vor jeder Untersuchung alles fest.
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Und auch irgendwie schräg: Sobald es tot gefunden wird, ist es immer sofort ein Wolf. Ohne DNA-Test oder sonstwas. Lebt es, reißt es, wird es beobachtet, gefilmt, fotografiert, ist es dagegen immer ein "wolfsähnliches Tier", oft ein "Hund" oder ein "Wolf nicht nachweisbar".
Dabei könnte sich da nach bisherigem Wissensstand ebensogut jemand seines lästig gewordenen Wolfhundes/Hybriden entledigt haben. Schußwunden haben sich ja inzwischen auch oft genug als Bisse von Artgenossen oder sonstige Verletzungen entpuppt, selbst darauf würde ich mich erstmal nicht verlassen.
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Aus einem Artikel dazu in der HAZ, der örtliche Stadtjäger:
Zitat„Ich jedenfalls würde keinen Wolf schießen, weil ich dann um das Leben meiner Familie und mein Leben fürchten müsste.“
Wohlgemerkt, da geht es nicht um solche Widerlichkeiten, sondern um einen eventuellen legalen Abschuß. Soweit sind wir hier schon - und es scheint völlig normal zu sein. Jedenfalls keinerlei Reaktion.
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Zitat
Aber wuerde es nicht deutlich mehr Sinn machen, wenn das fuer alle Hunde gelten wuerde?
In Niedersachsen ist das so, und ja: Es macht deutlich mehr Sinn.
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Die Ironie an der ganzen Sache ist ja, dass Dr Fleig, der "Vater" des Booms hierzulande, später die Zucht von Bullterriern aufgab, weil ihn die Klientel entsetzte ,die sich dieser Hundetypen zunehmend bemächtigte. Er hielt "seine" Hunde mit ihrem Potential in solchen Händen für eine extreme Bedrohung, und zog sich zurück, weil in der Szene, wie er sagte, nichts mehr zu kontrollieren war.
Sein letztes Buch zum Thema, nachdem sich seine Befürchtungen bestätigt hatten, hieß dann übrigens "Die Kampfhunde-Lüge". So kann's kommen.
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Dasselbe Problem war übrigens damals in einigen Jack Russell-Linien bekannt und gefürchtet: Welpen, die schon mit 5 Wochen wie die Berserker aufeinander losgingen und sich getötet hätten ,hätten sie nur gekonnt. Sowas wurde auf die Einkreuzung von Bullterriern und Staffs zurückgeführt.
Insofern nochmal: Ja, ich fürchte, sehr artgenossenaggressive Welpen waren in manchen Kreisen durchaus ein Verkaufsargument und gut zu züchten, wenn man sowas wollte.
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Zitat
In den 80ern wurden Welpen angepriesen mit "der zerbeißt dir garantiert jeden Artgenossen"?
Bei Fleig, dem Züchter und Superfan, wurde zumindest ausführlich geschildert, dass man einige Bullterrierwürfe Tag und Nacht nicht alleinlassen konnte, dass Hündinnen Maulkorb trugen und die Welpen mit 5 Wochen getrennt werden mußten, weil sonst entweder 1) die Hündin den Nachwuchs für Ratten hielt und sofort killte, oder 2) die kleinen Racker einander ernsthaft zerlegten, sobald sie die Zähnchen dazu hatte.
Der war wie gesagt, alles andere als ein Krimineller, und wenn da sowas als normal galt, bin ich mir absolut sicher, dass in anderen Kreisen Welpen ganz genau so angepriesen wurde. Das Potential war ja offenbar nun mal da.
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Das Wort Kampfhund war ja hierzulande erstmal überhaupt nicht negativ besetzt, als der Boom in den Achtzigern begann. Es war einfach eine Klassifikation, wie Hüte-Jagd-Begleit-oder Sonstwashund, eine absolut zutreffende historische Einordnung und wurde zunächst nur von den Fans dieser Rassen gebraucht. Seht euch die frühen Bücher von Fleig an, das zum Beispiel
Ich hab noch eins aus der Reihe, das sind seitenlange glühende Schilderungen des weit überdurchschnittlichen vor allem innerartlichen Aggressionspotentials dieser Hunde, das da noch absolut nicht geleugnet, sondern historisch eingeordnet und hoch gepriesen wird. Wenn diesen Züchtern/Spezialisten damals jemand erzählte hätte "Kampfhunde gibt es nicht, nur Kampfschmuser" hätten die sich vor Lachen ausgeschüttet. Oder das als schwere Beleidigung ihrer Rassen gewertet.
Hier ist noch der Titel, den ich suchte - verfasst von einem Superfan dieser Rassen:
Ins Negative kippte das Ganze dann mit der spezifischen Klientel, die diesen Hundetyp binnen weniger Jahre in Verruf und in griffige Schlagzeilen brachte - und am Ende die zu lange untätigen Behörden dazu brachte, den Begriff zeitweise pauschal über alles zu stülpen, was halbwegs glaubwürdig die Zähne fletschen konnte.