Beiträge von terriers4me

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    Heidekreis ist auch das Amt, das für den sogenannten "Anwalt der Wölfe" zuständig wäre, der diese Nummer seit Jahren abzieht, auf einem kleinen Wochenendgrundstück hinter Baustahl und Kabelbindern ein Dutzend solcher Hybriden stapelt und ständig damit prahlt, dass seine "Sofawölfe" bis zu 90% Wolfsanteil hätten. Im Moment hat er gerade einen Vater-Tochter-Polarwolfmix-Inzestwurf im Angebot, fass du Interesse an was richtig Tollem hast.

    Aber offiziell sind das dann plötzlich immer Hunde, obwohl der Gentest für eines seiner Produkte im letzten Sommer verdammt eindeutig war:

    https://www.celleheute.de/post/hoher-wol…BChrener-hunden

    Das Amt läßt das trotz -zig Beschwerden (bis hin zu einer aktuellen parlamentarischen Anfrage) seit Jahren einfach laufen. Sind halt Hunde. Kann sich niemand erklären - es ei denn damit, dass a) keiner weiß, wohin mit den Viechern und b) über diesen nützlichen, weil Tierhalter stalkenden Idioten von oben die Hand gehalten wird.

    Ich will den Thread nicht zuspammen, es ist ein anderes Thema - nur eben dasselbe Amt.

    Ich finde es in diesem Zusammenhang interessant ,dass es dasselbe Veterinäramt ist, das auch beim illegalen Produzieren, Verticken und Stapeln von hochprozentigen Wolfshybriden alle Augen zudrückt. trotz der ständigen öffentlichen Prahlereien des Vermehrers. Die sind also offenbar alles andere als konfliktfreudig, und das geht dann eben zu Lasten der Tiere.

    So traurig das ist ,aber manchmal denke ich doch, dass es einfacher sein müßte, massiv auffällige Tiere einzuschläfern. Schon, um diesen Geschäften den Boden zu entziehen. So läuft es nur zu oft auf endlose Leidenswege bei solchen selbsternannten Rettern und ihren gruseligen Hundeknästen raus - und dass den Tieren am Ende damit gedient war, würde ich doch bezweifeln.

    Warum willst du solche (in einem Industrieland eh nicht praktikable) Riesenumwege gehen, wenn die Tiere zur Landschaft längst da sind? Tatsächlich seit Jahrhunderten/teilweise Jahrtausenden, und sich die Ökosysteme organisch um genau diese Tiere und ihre Menschen herum entwickelt haben? Es wäre doch viel einfacher, extensive (!!!) Weidewirtschaft mehr zu fördern und die Artenvielfalt auf diese Weise zu sichern?

    Wisent & Co haben übrigens in der Praxis einer Kulturlandschaft offenbar auch Tücken, mit denen man in der Theorie nicht gerechnet hat: Eine Freundin von mir wohnt quasi neben der Wisentherde im Sauerland und erzählte, dass die Tiere Riesenwaldschäden verursachen, weil sie gerne Bäume in bequemer Kopfhöhe verbeißen und so sogar ziemlich große zum Absterben bringen. Inzwischen haben sie auch raus, dass es am allerbequemsten ist, einfach zu den nächstgelegenen Höfen zu wechseln und da die gelagerte Silage aufzufressen:Ballen auf und ran ans Buffet. Also so ein bißchen wie Wolf und Weidetiere: Kulturfolger statt der erhofften Wildnis, weil einfach bequemer. Die Viecher sind ja nicht blöd.

    Ich finde wilde Tiere ja auch absolut faszinierend, aber in unserem Kulturraum sind es eben die Weidetiere, die über Jahrhunderte teilweise deren Rolle eingenommen haben, und die zum Teil perfekt an diese Rolle angepasst sind. Insofern würde ich viel eher alte, bewährte Haustierrassen (und deren Züchter und Erhalter) als Landschaftspfleger intensiv fördern , als Experimente zu machen, die zwar erstmal toll klingen, aber immer ein bißchen an Disneyland erinnern. Und offenbar verdammt schiefgehen können.

    Zitat

    Wenn es so kommt und Wiesen nicht mehr beweidet werden und Menschen diese Gebiete nicht zubauen, dann kommt wahrscheinlich eher zu mehr Artenvielfalt und die Natur holt sich einiges zurück.

    Und genau das ist leider ein verbreiteter, aber grundlegender Irrtum: die Artenvielfalt, die sich über viele Jahrhunderte hinweg auf beweideten Wiesen ausgebildet hat, ist komplett vom Menschen und seinen Tieren abhängig. Daher heißt es ja "Kulturlandschaft".

    Wenn sich da "die Natur" (was immer das sein soll) irgendwas "zurückholt", bedeutet das ein großes Artensterben, zuerst bei den Pflanzen ,dann bei den Tieren, eine riesige Verarmung, die irgendwann auch nicht mehr rückgängig zu machen ist.

    Falls dich das wirklich interessiert, es gibt richtig tolle Bücher zum Thema. Unter anderem die von Dave Goulson, dem "Hummelprofessor" oder "Die Wiese" von Jan Haft. Das ist wirklich eine spannende, augenöffnende Lektüre - auch unabhängig vom Wolfsthema.

    Zitat

    (Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass ein Jäger einen toten Wolf in PLastiksäcke abfüllt und im Fluss entsorgt. Aufgebrochen (dann würde er nicht aufgasen) würde der für immer auf dem Grund des Wassers liegen

    Ich kann mir soviel Blödheit bei einem Jagdprofi auch nicht vorstellen. Auf jeden Fall interessant, weil ja erstmal wie wild (und wieder ohne Konsequenzen) öffentlich auf die Jäger im Umkreis eingedroschen wurde, die angeblich alle Psychopathen und potentielle Serienkiller sind.

    Nun fehlt da aber kein Tier aus den rundum bekannten Rudeln, auch nicht im weiteren Umkreis, und ausgerechnet den einen Wolf aus der Dunkelziffer zu erwischen, der da rumgeistert, dürfte selbst für jemanden ,der sein Revier gut kennt, eher schwierig sein?

    Ich würde daraus schließen, dass der Kadaver, woher er auch stammen mag, ziemlich weit gereist ist, und auch das finde ich wieder schräg: Wer fährt denn bitte bei 30 Grad-Hitze Leichenteile durch die Gegend (und hat das Tier vorher aufwendig irgendwo zerlegt?)

    Entsorgung durch Jäger goes wrong kann man wohl wirklich eher ausschließen, so dämlich und auffällig ist wohl niemand, der legal eine Schußwaffe führt und auch nur Rudimentäres über Verwesung weiß.

    Also: Was - soll - das? Werden wir wohl nie erfahren.

    Zumal wir doch irgendwann mal eine Lösung finden müssen ,mit der wir alle leben können. Menschen, Weidetiere und auch Wölfe. Es wäre doch möglich, verdammt nochmal. Noch.

    Aber wenn das hier ungebremst so weitergeht, mit Menschenjagd, Verleumdungen und Morddrohungen, ohne dass die Betreffenden dafür je irgendwelche Konsequenzen zu fürchten haben, im Gegenteil auch noch die PR kriegen ,auf die sie ja eigentlich aus sind (der Wolf an sich geht denen sonstwo vorbei) ist es in zehn Jahren wirklich vorbei mit der artgerechten Tierhaltung draußen. Wer tut sich denn das noch an?

    Zitat

    35.000 € sind mittlerweile von verschiedenen Vereinen gemeinsam für den Namen des Wolfsschützen geboten. Sind die noch normal?

    ...und besonders lustig finde ich eben, dass auch ohne Untersuchung feststeht ,dass das ein Wolf ist/war. Hätte dieses Tier Weidetiere in ihre Einzelteile zerlegt und nicht verpackt, würde jetzt überall gesagt und geschrieben werden, die Betroffenen müßten un-be-dingt erstmal die Untersuchungsergebnisse abwarten ,bevor sie "emotional" reagieren. (Und bis die da sind, haben alle die toten Tiere hoffentlich vergessen.)

    Hier aber braucht es für Hysterie, straffreie Verleumdung (der Polizei wird gerade sonstwas unterstellt) und offene Menschenjagd weder ein Institut noch eine DNS-Probe. Ist also tatsächlich so: Sobald es tot ist, braucht Wolf nicht nachgewiesen zu werden. Dann ist es automatisch einer - und alles ist erlaubt.