Übrigens, macht bloß keine Experimente mit "in die Fessel zwicken" - das kann schneller den Hund kosten, als man glaubt. Der alte Wallach oben auf dem Foto, dem Hunde normalerweise unter dem Bauch rumwuseln konnten, und der bekannte Welpen in so einer Situation nur mit einem lässigen Schlenker wegschickte und weiterdöste, hat mal einen fremden Schäferhund fast getötet.
Wir waren draußen unterwegs, gottseidank selbst ohne Hund und im Schritt, als dieser DSH, den wir ein Stück vorher angeleint passiert hatten, von hinten angeschossen kam, schreiende Besitzer dahinter, und dem Wallach ans Hinterbein wollte. Wohlgemerkt nicht diese verspielte, kläffige Junghunde-Manier, sondern eine schnelle, stumme, gezielte Attacke, die ich wohl gar nicht mitbekommen hätte, wenn ich mich nicht nochmal nach dem Hund umgedreht hätte, weil ich irgendwie ein ungutes Gefühl gehabt hatte...
Das Pferd blieb blitzschnell stehen und schlug mit flach angelegten Ohren EINMAL hart aus, mit einem Bein und ganz knapp und gezielt. Der Hund schrie so fürchterlich auf, daß ich dachte, er hätte ihn erwischt, aber er hatte sich gerade noch wegducken können. Dann kroch er auf dem Bauch, schlotternd und mit einer Pinkelspur hinter sich zu seinen Besitzern zurück, die auch reichlich blaß geworden waren.
Gottseidank niemand zu Schaden gekommen, und ich war sowas von dankbar, daß der Wallach so cool reagiert hat, statt panisch abzuhauen. Aber es war schon unheimlich, wie blitzschnell ein sonst so langmütiges Pferd auf tödlichen Ernst umschaltet - was dem Hund offenbar durchaus klar gewesen war. Also laßt eure Hunde da BLOSS keine Spielchen machen!
Und nochwas: Nie, wirklich NIENIE darf man einen Hund fest ans Pferd binden, schon gar nicht mit einer Schleppleine, in der sich ein Pferd prima verfangen kann. Auf so eine Tour ist hier vor ein paar Jahren ein Hund von einem durchgehenden Kutschgespann zu Tode geschleift worden, nachdem das jahrelang gutgegangen war.
Es ist ja auch nicht weiter schlimm, das Pferd auf einhändiges Reiten zu trainieren, dann läßt sich ein Hund auch von oben gut führen, Abstand zeigt man ihm mit der langen Gerte. Und, last not least: Zum An- und Ableinen sollte der Hund lernen, am Reiterbein hochzukommen, nicht am Pferd selbst - Krallen im Bauch wissen manche Pferde überhaupt nicht zu schätzen!