Ich kenne nur ein einziges Paar, bei dem's wirklich funktioniert: eine Freundin, die in Spanien ganz unverhofft von einem HSH-Rüden buchstäblich adoptiert wurde. Die beiden sind ein Dreamteam, verständigen sich mit einem Blick, und der Rüde geht mit ihr überallhin, tut alles für sie und vertraut ihr grenzenlos. Andere Menschen existieren für ihn nicht, wenn ihr was passieren würde, würde der Hund vermutlich sterben. Aber diese Konstellation ist ein Wunder, daß man absolut nicht erwarten oder "nachstellen" kann - und überdies arbeitet meine Freundin beruflich intensiv mit Tieren und hat einen 100 Hektar-Hof.
ALLE anderen HSH-Anschaffungen, die ich persönlich erlebt habe, sind schiefgegangen. Mal mäßig (Hund muß ständig allein im Hochsicherheitstrakt/Zwinger leben), mal total (Hund tot). Darunter ist der Fall eines Freundes, vor dessen Geduld und Geschick, Erfahrung und Furchtlosigkeit im Umgang mit schwierigen und gefährlichen Tieren ich jederzeit niederknien würde. Der hat einen noch ganz jungen Import-Kaukasen aus mieser Haltung geholt, weil ihm der arme Kerl so leid tat, aber selbst er hat kapitulieren müssen: Der Hund wurde so gefährlich, daß er selbst auf 300 Hektar in Alleinlage nicht mehr sicher zu managen war. Nachdem er über zwei Meter Tor gegangen war, um sich einen Radfahrer zu greifen, wurde er getötet.
Akut wächst hier gerade in der Nachbarschaft ein HSH-Welpe zur Zeitbombe heran - ohne daß die Besitzer, die ihn über dubiosen Tierschutz "gerettet" haben, überhaupt wissen ,was da passiert. In einem Jahr werden sie schlauer sein...
Ich denke, die Frage ist weniger, was du dir wünscht, oder daß ein "unbestechlicher, unabhägiger" HSH gerade der letzte Schrei ist - hat ja wirklich nicht jeder. Sie sollte sein: Was kannst gerade du bieten, um für einen derart anspruchsvollen Hund prädestiniert zu sein. Wieso bist du die Ausnahme von der Regel, daß HSH schwierig zu halten sind? Woher weißt du das - und welche Optionen hast du für den worst case, der hier eine hohe Wahrscheinlichkeit ist?