Beiträge von terriers4me

    Kann es das Trockenfutter sein?

    Meine Hündin kriegt ja eigentlich nur Frisches, aber in den letzten Urlaub haben wir Belohnungs-Trockenfutter mitgenommen, und sogar die sonstige Ration entsprechend gekürzt. Trotzdem hatte sie nach zwei Wochen intensiver Bewegung ein volles Pfund angesetzt - sehr heftig für einen Siebenkilo-Hund. Nach dem Weglassen des Trofu war's auch schnell wieder weg, aberseitdem weiß ich, wie sehr so konzentriertes Futter mästen kann.

    Meine Stoffwechselkranke, die entsetzlich zum Zunehmen neigte, aber keinesfalls schwerer werden dufte und nur begrenzt Gemüse vertrug, hab ich übrigens damit halbwegs satt & bei Figur halten können ,daß ich ihre Hirseflocken aufgekocht & bis zum Geht-Nicht-Mehr habe ausquellen lassen.

    "Der Trainer der Hundeschule hat damals gesagt das man das immer unterbinden muß, da " In die Beine beissen " immer mit Beschädigungsabsicht passiert ."

    Den Trainer würde ich mal nach seinen Qualifikationen fragen. Ich kenne "in die Beine beißen" nur als ruppiges Spiel zwischen klein & groß, bevorzugt von Terriern. Beschädigungsabsicht war dabei noch nie im Spiel, auch wenn meine kleine Hündin sich von ihrer Airedale-Freundin gern mal am Bein im Galopp rund ums Haus ziehen ließ und dabei schon mal die Wolle flog.

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    Ich trenne übrigens solche Mörderspiele immer dann, wenn die Knurr-Intensität anzeigt, daß der Jagdspaß (das ist es ja) sich zu sehr dem Kippen nähert. Das hört man ja sehr gut heraus, wenn mal die Hunde kennt. Dann ist es Zeit zum Abkühlen, und danach dürfen sie weitermachen.

    Ich hab Mäntel bis jetzt auch nur bei Kranken gebraucht, und bei meiner bodennahen Blinden den Vorteil schätzen gelernt, daß man dem Hund den ganzen Siff vom Mäusebuddeln bei null Grad nachher einfach ausziehen kann und ihn nicht auf dem Autositz hat.

    Meine jetzige 33cm-Hündin war die erste, von der ich sicher annahm, daß sie auch als Gesunde zeitweise einen Wintermantel brauchen würde: Sie hat nach der Kastration einen total nackten Bauch bekommen, und insofern hatte ich im letzten Eiswinter Angst um ihre Blase.

    Aber: Es war nix zu machen, und es ist nichts nötig: Die kleine Wilde heizt so sehr von innen, daß sie mit Kälte absolut keine Probleme hat. Sie kriegt einfach deutlich mehr Fett zu fressen, tobt draußen so, daß sie sogar noch hecheln muß, haut sich zur Abkühlung bäuchlings in den Schnee und hat selbst dann keine gesundheitlichen Probleme, wenn sie mit einem total vereisten Rücken nachhause kommt. Allerdings: Sie ist immer in freier Bewegung und dann ganz fix wieder vor dem Ofen - und kann sich den Nudismus also gut leisten:

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    Wir haben dafür ein Mantelproblem der anderen Art: Die kleine Teufelin betrachtet das Outfit ihrer Tobekumpels als Extra-Spielzeug, versucht dauernd, sie auszuziehen und rast dann, ihre Mantel-Beute totschüttelnd, begeisterte Riesenrunden....

    "Fast 15 Jahre habe ich mir nichts mehr als einen Hund gewünscht und gedacht, ich sei Super gewappnet und vorbereitet. Aber das leben spielt sich halt nicht in Büchern und Ratgebern ab. Eins sei jedoch gesagt, hergeben tue ich ihn nimmer und wenn ich 1000€ in einen Profi stecken muss.
    Am meisten bin ich immer noch von mir enttäuscht "

    Ich glaube, genau da liegt euer Problem - du streßt euch beide mit viel, viel zu hohen Anforderungen und treibst euch vor lauter Ehrgeiz in eine Abwärts-Spirale aus Streß, Frust und Unsicherheit. Das liest sich allmählich, als wärt ihr beide genau gleichermaßen verunsichert: Du verstehst nicht, daß der Welpe nicht so tickt wie in den tollen Büchern, der Welpe versteht nicht, wie du überhaupt tickst...und das Ergebnis ist Frust auf beiden Seiten. Ludo würde nämlich vermutlich auch am liebsten heulen ,wenn ihn Fremde plötzlich hinschmeißen, ohne daß er eigentlich weiß, weshalb.

    Atme doch mal ganz, ganz tief durch, versuch ,diese Wahnsinnserwartungen über Bord zu schmeißen und sieh deinen Ludo als das an, was er ist: ein total verunsichertes Hundebaby mit einen total verunsicherten Frauchen.

    Könnt ihr euch nicht einfach mal zusammen auf die Couch packen und erstmal relaxen ,bis die Trainerin kommt? Ich glaube, sowas braucht ihr wirklich am dringendsten. Es ist sicher alles halb so dramatisch, wie es dir jetzt vorkommt, der Kleine ist noch so jung, daß er schnell lernen kann, und für Perfektion habt noch ein ganzes Hundeleben Zeit.

    Ich wünsch euch wirklich sehr, daß ihr euch erstmal ein bißchen entspannt. Freu dich einfach an deinem Welpen, auch wenn's mal Probleme gibt. Im Grunde sind die Zwerge doch nichts als unwiderstehlich:

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    *gröhl*

    Warum kommt mir Pepper bloß so bekannt vor?! Nur, daß meine Pepper Kümmel hieß und zum Gehorsam lebenslang ein eher distanziertes Verhältnis hatte?

    Kann es übrigens sein, daß sie sich, WENN sie sich denn zur Aktion entschied, nicht etwa platt auf den Hintern sondern mit gehörigem Bodenabstand auf die angewidert zitternden Keulen hockte und dir einen "Tierquäler!!!"-Blick zuwarf, bei dem die Spaziergänger stehenblieben? Dann käme sie mir noch bekannter vor....

    Da muß gar nichts schlimm sein - ich glaube, Pubertät nutzen viele HH nur als Entschuldigung für mangelnde Grunderziehung.

    Wenn dein Hund jetzt brav ist, ihr eine gute Verbindung als Basis habt und du konsequent dranbleibst, wird sich da grundsätzlich nichts Dramatisches ändern. Ein paar juvenile Ausraster wird er sich sicher gönnen, aber auch da helfen Konsequenz und ein dickes Halter-Fell.

    Ich finde jung erwachsen übrigens viel stressiger. Hab ich hier gerade wieder: Die junge Terrier-Dame ist jetzt zweieinhalb, im Vollbesitz ihrer Körperkräfte (und weiß das!) und hat einiges an Erfahrung - aber absolut noch nicht die Reife und "Vernunft" einer wirklich Erwachsenen.

    Folglich führt sich das kleine, clevere Muskelpaket gerade auf wie eine Achtzehnjährige, die endlich Wahlrecht und vor allem Führerschein hat und jetzt über die Autobahn heizen will, was die Karre nur hergibt, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich überlege gerade, womit ich ihr Rasen, Drängeln und Hupen am besten entschuldige: Klingt "frühe Adoleszenzphase" da beeindruckend genug?

    Aber allen Ernstes: Laß dich bloß nicht von anderen bange machen - das ist wirklich alles halb so wild mit der Pubertät, wenn die Basis zwischen euch stimmt!

    Mach dir da bloß keinen Kopf, das wird ihm nicht schaden, zumal es ja ein Einzelfall ist. Ich hab mich noch bei keinem Welpen an diese Regel gehalten, und keiner entwickelte HD oder sonst irgendwelche Gelenk- oder Skelettprobleme.

    Natürlich überfordert man die Zwerge - möglichst! - nicht, das sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, aber mit der Stoppuhr braucht man da wirklich nicht danebenzustehen.

    "Warum muss ich einen Hund beim Fressen behelligen?"

    Birgit, darf ich dir die Frage beantworten - jedenfalls, was mich angeht?

    Ich behellige meine Welpen konsequent (und ich versichere dir, sobald das Routine ist, fühle sie sich eben nicht mehr "behelligt"), weil mich wenig so entsetzt und beeindruckt hat wie der entsetzliche Tod einer Dackelhündin, die der Familie meiner Schulfreundin gehörte. Der konnte man auch nichts wegnehmen, weil sie dann allen Ernstes biß. Die Eltern hielten solchen neumodischen Unsinn auch für unnötig. Hunde beißen, wenn man ihnen ans Fressen geht, das ist der Lauf der Welt - fertig.

    Dann kam der Tag, an dem im Fressen mehrere gekochte Hühnerknochen waren (gab's regelmäßig - in den Siebzigern sah man das noch nicht so eng). War also nix Geklautes, sondern völlig legales Futter wie schon -zigmal vorher. Doch diesmal verschluckte sich die Hündin ganz furchtbar an einem Knochen, der wohl so groß war daß er ihr erst noch irgendwie aus dem Fang hing, also leicht zu entfernen gewesen wäre - WENN sie jemanden auch nur in die Nähe gelassen hätte.

    Tat sie aber nicht. Sie reagierte wie üblich: knurrte und biß trotz des Fremdkörpers um sich wie verrückt, sobald sich jemand näherte und schluckte das Ding dabei nur noch böser ein. Da floß dann auch schon Blut, auf beiden Seiten. Bevor der Vater meiner Freundin Lederhandschuhe, eine Wolldecke oder sonstwas geholt hatte, hatte sie sich schon unerwischbar unter ein riesiges Wohnzimmer-Vertiko geflüchtet, so schwer, daß es kaum zu bewegen war. Die verzweifelte Familie durfte dann ihrem Hund beim qualvollen Krepieren zuhören. Als sie Nachbarshilfe geholt und das Trumm von der Wand gewuchtet hatten, war die junge Dackelin tot - halb erstickt, halb an Halsverletzungen verblutet.

    Ich weiß noch genau, wie schrecklich meine Klassenkameradin geweint hat, als sie uns am nächsten Morgen die Story erzählt hat, und ich weiß, daß der nächste Dackel dieser Familie von Tag 1 an das Abgeben lernte. So, wie alle meine Hunde bis heute auch - es müssen ja nicht immer nur die eigenen Fehler sein, aus denen man lernt...

    So ähnlich wie Björn mache ich's auch, vom Welpen-Einzugstag an: Hund hat alles jederzeit abzugeben, ohne daß darüber diskutiert wird. Darauf habe ich keine Lust, und ich will absolut sicher sein, meinem Hund jederzeit und überall alles Unbekömmliche und Gefährliche aus dem Maul nehmen zu können. Daß ein Hund da zwischen "hab ich geklaut" und "hat sie mir gegeben" differenziert, bezweifele ich übrigens sehr.

    Ich nehme dem Hundekind also nach dem Auskommando notfalls freundlich, aber unerbittlich auch alles aus dem Maul. Wenn's sein muß, per Reinfassen und Daumendruck, aber das ist fast nie nötig. Was ganz, ganz wichtig ist: Alles läuft IMMER ohne Theater - also ohne der Prozedur durch solchen Unsinn wie Fixieren, Lautwerden oder gar Hinschmeißen des Hundes eine Bedeutung zu verleihen, die ihr nicht zukommt. Das ist keine Kraftprobe, das ist stinknormaler Alltagsumgang. Der Hund soll lernen: Dinge hergeben ist so normal wie z.B. Pfotenputzen, es ist absolut unumgänglich, es bringt Nullkommanix, wenn ich Theater mache. Und Hergeben hat auch keine schlimmen Folgen, sondern rentiert sich sogar!

    Meist gebe ich nämlich das Objekt sofort mit einem Lob und einem Zusatz-Lecker ebenso selbstverständlich zurück, wie ich es weggenommen habe. Falls das nicht geht, kriegt der Hund was Leckeres, aber eben nicht im Tausch, sondern sofort nach dem braven Abgeben. Also als Belohnung fürs Kommando-Befolgen, nicht als Bestechung.

    Das funktioniert hier bestens. Ich bin mir meiner Sache allerdings auch total sicher. Wenn du das nicht sein kannst - und es hört sich ja so an - wäre ein guter Trainer tatsächlich die einzige Möglichkeit, bevor ihr euch noch mehr hochschaukelt. Aber wirklich jemand, der das Thema nicht noch durch völlig unnötige, kontraproduktive Kraftproben hochputscht, sondern dir zeigt, wie du zu Sicherheit und Routine in solchen Alltagsdingen kommen kannst. Ihr wollt doch nicht um die Weltherrschaft kämpfen, du willst schlicht einem Welpen das Abgeben beibringen.
    Viel Glück auf jeden Fall!

    Alles völlig normal, aber du solltest deiner Hündin jetzt jeden Rüdenkontakt ersparen. Das macht alles nur noch schlimmer, zumal sie jetzt kurz vor der Standhitze sein sollte.

    Und: Unterschätze NIE die Entschlossenheit einer Hündin - man nennt das nicht umsonst "läufig"!
    Wir sind vor Jahrzehnten zu einem wirklich absolut ungewollten Wurf gekommen, weil meine Hündin nachts um drei am einsamen Stadtwald-Parkplatz nicht nur wie ein Pfeil abgehauen ist, als ich blöd genug war, sie kurz von der Leine zu lassen. Wir waren um diese Zeit unterwegs, damit die Arme mal in Ruhe pinkeln konnte, bevor sie platzt - das tat sie an der Leine nämlich nicht. Sie hat auch in Rekordzeit noch einen guten Kilometer nächtlichen Wald und zwei ziemlich hohe Zäune überwunden, um zu dem Herrn ihrer Wahl zu gelagen, der dummerweise im Garten schlief. Sie wußte das offenbar, ich leider nicht. Und das war im Normalzustand Mrs. Perfect, die bravste, zuverlässigste, gehorsamste Hündin der Welt.

    Hündinnen drehen zwar nicht alle so durch - aber wenn, ist echt Vorsicht geboten. Aber: Es geht vorbei!