Beiträge von terriers4me

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    Andererseits hatte ich auch die Überlegung einen Regenschirm beim Spaziergang mitzunehmen zur Verteidigung im Notfall.

    Ich auch. Den Zahn hat mir allerdings mein Bruder gezogen, der bei Frau Askani selbst beobachtet hat, wie ein junger Wolf einen Metallschirm mit einem Biss in sauber zwei Hälften teilte.


    Was wohl tatsächlich nicht übel ist (der Tipp kam von einem Hundehalter in einer Wolfsecke) ist ein solider Nordic-Walking-Stock mit scharfer Spitze. Damit kann man sich wenigstens ein Stück sicherer fühlen, also anders auftreten. Wenn sichnatürlich auch da die Frage auftut, wie man den dann mit Kleinhund auf dem Arm handhaben möchte....

    Genau das sagte "meine" Kommissarin auch, und die hat dieses Training ja nun ebenso -zigmal hinter sich wie brenzlige Praxis und meint, sie würde es trotzdem nicht mit Pfefferspray gegen Wolf versuchen. Verdammt ernüchternd, weil so total einleuchtend.


    Ich werde also ggfs den Terrier unter die Jacke stopfen, den Rückzug antreten und beten, zumal wir allein sind & kein Auto dabeihaben...

    Seinen wir mal pragmatisch: Was immer wir mitschleppen, im Ernstfall, also gegen einen entschlossenen Wolf oder gar mehrere wird's nichts nützen.


    Meint jedenfalls eine Freundin, Polizistin mit 40 Jahren Berufserfahrung. Die sagt, wenn man nicht ständig trainiert, sitzen die Handgriffe in so einer Streßsituation eh nicht, und mit sämtlichem Pyro/Waffenkram gefährdet man nur sich selbst. Ich hab ja mal mit einer stabilen Zwille geliebäugelt, aber aber da hat mich die Fachfrau ausgelacht: sowas mit einem Hund an der Leine, der auch reagiert, und dem Herzklopfen, das man garantiert kriegt?


    Für Pfefferspray muß ein Wolf so nahe kommen, dass schon fast alles zu spät ist, und wenn es mehrere sind, kann man das eh vergessen. Meine Freundin würde wohl eher auf sowas wie die gute alte Mistforke setzen, die inzwischen bei vielen Pferdehaltern in Wolfsrevieren angespitzt ist, und die wir alle oft genug benutzt haben, um damit vertraut zu sein. Aber so unpraktisch auf einer Hunderunde im Stadtpark!

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    Der war verdammt Gross!

    Das war auch das erste, was mir beim Sichten (gottseidank bisher nur aus dem Auto!) auffiel. Zwei Riesenbiester, die mit den niedlichen, schäferhundegroßen NABU-Pappauffstellern so überhaupt nichts zu tun hatten. Mit Appetit auf Hund oder in übler Laune möchte ich so einem wirklich NIE begegnen!

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    Ich hab eher den Eindruck das alle die nicht per se gegen Abschuss sind als "Wolfshasser" abgetan werden .

    Das ist leider so, und schon auf eine idiotische Weise komisch - oder habt ihr jemals gehört dass jemand, der nicht partout gegen den Abschuß auch nur eines einzelnen Tieres ist, als "Wildschweinhasser" oder "Rehhasser" angepöbelt wird? Oder der ganze Wölfe regulierende Rest der Welt kollektiv als "Wolfshasser" angemacht und damit außerhalb jeder Diskussion gestellt wird?

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    Ganz im Ernst, wenn du so sehr beunruhigt bist.. Kannst du nicht umziehen in ein Gebiet wo du dich sicherer fühlst?

    Was für eine Lösung sollte das sein? Die Politik hat doch immer wieder klargemacht, dass sich erst - vielleicht - irgendwas ändern könnte, wenn wir bei etwa einem Wolf pro Straßenlaterne angekommen sind. Und dass es da völlig Wurscht ist, ob Niedersachsen heute schon mehr Wölfe hat als ganz Frankreich.


    Wo willst du hierzulande hin? Selbst auf Rügen - wo ich unabhängig von diesem Thema nur zu gern morgen hinziehen würde - gab es diesen WInter Spaß mit einem Wolf, der immer wieder auf den üblichen "Hundewegen" gesehen wurde, tagsüber natürlich. Eine Ecke, in der man als Tierhalter so sorgenfrei leben kann wie hier vor zehn Jahren, dürfte es bald nirgendwo mehr geben.

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    Aber ist denen nicht in eurer Region der Schutzstatus runtergesetzt worden? Oder ist das noch weiter Richtung Hannover gewesen?

    Der Schutzstatus ist überall runtergesetzt, das hat nur absolut keine praktischen Konsequenzen. Die ganz wenigen Abschußgenehmigungen ,die es dann und wann mal für extrem auffällige Tiere gibt, sind allesamt weggeklagt worden.

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    was wir menschen als "wald satt" wahrnehmen heißt nicht das es auch für wildtiere(nicht nur wolf) ausreichend ist.

    Das Witzige ist bei uns ist aber doch: Es WAR zehn Jahre lang ausreichend, sogar für ein Zehnerrudel! Von dem haben wir nichts mitbekommen, außer, wenn es mal auf Wildkameras auftauchte. Deswegen war es auch nie offiziell, bis es nicht mehr anders ging.


    Dass es jetzt für vier Rudel selbst hier knapp wird und die Tiere zunehmend in engster Menschennähe auf die Jagd gehen, kann dann ja wohl nur eines heißen: Es sind zu viele Wölfe geworden.

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    Ich habe vor einiger Zeit einen Jäger kennengelernt, der relativ schnell ein Revier in der Nordheide pachten konnte.

    Das dürfte genau unsere Ecke sein. Mir hat draußen auch ein Jäger erzählt, dass der lange sehr fitte Rotwildbestand seit so etwa seit 2022 dramatisch zurückgeht. Interessanterweise übrigens genau die Zeit, in der hier die Rehe im Stadtpark auftauchten und blieben.


    Wahrscheinlich - bis jetzt - eine kluge Entscheidung. Weiter draußen bis an die Ortsränder läuft es für sie so. Das war letzten Pfingstsonntagmorgen mitten auf der Hauptstraße des Nachbarortes. Und nochmal: Hier ist Wald satt ringsum, in Ortschaften ausweichen wg zu dicht besiedelt muß hier garantier kein Wolf.



    Als da der Finder, der beim Gassi drüber gestolpert war, netterweise über SM die hundehaltenden Pfingstausflügler in der Ecke warnen wollte, gab es - natürlich - einen Shitstorm sondergleichen, wegen "Panikmache" und "Wolfshetze". Da frage ich mich jedes Mal, wann wohl der Wetterbereicht eingestellt wird, weil irgendwelche Unwetterwarnungen seelisch nicht mehr zu verkraften sind...