Beiträge von terriers4me

    Das geht für mich ziemlich deutlich aus genau diesem Text, vor allem aus dessen Untertönen, hervor: Weil sie stolz ist auf ihr "take it to the limit". Weil sie sich toll und moralisch überlegen findet, dass sie "für das Leben des Hundes" entscheidet. Weil sie die ganze Nummer mit der coolen Vanessa, die kann, was sonst niemand schafft, einfach liebt. Dagegen klingt jedes "ich hab da Mist gebaut" wie eine rhetorische Zwangsübung ohne echte Überzeugung, und wie wenig das ernst gemeint war, beweist sie ja ständig weiter.

    Mit so einer Einstellung macht man weiter, koste es, was es wolle. Das Blöde ist nur: die Kosten tragen hier die massenhaft verwahrten Hunde.

    Dass trotz vieler Worte meine konkrete Frage, nämlich: Was hat ein Hund von so einem "Leben"? nicht beantwortet wird, sagt zumindest mir alles, was ich wissen muß. Und da kann ich mich Murmelchen nur nachdrücklich anschließen: Ich würde keinen Hund, für den ich Verantwortung trüge, je so einer Aufbewahrung aussetzen, sondern schlimmstenfalls einen anderen Weg finden.

    Kann man durchaus anders sehen, aber für mich ist sowas einfach nur eine lang ausgezogene Tierquälerei, ein Tierversuch, der lebenslanges Leiden beeinhaltet, "Kontakt mit Vanessa" hin oder her.

    Zitat

    D.h. der Hund wird am Zwingergitter gesichert, dann geht die Tür auf und mit einem Haken (sieht aus wie ein Kufuß und kann man dort kaufen => Cluxtool :-) ) wird der Maulkorb von einem anderen Mitarbeiter aufgesetzt und verschlossen. Erst dann kann der Hund an der Leine den Zwinger verlassen, damit dieser gereinigt wird. Das Prozedere kennen die 'gefährlichen' Hunde bereits, bzw. lernen es kurz nach Aufnahme kennen.

    In dem Fernsehbeitrag sah man ja einen lebenslangen Höhlenbewohner, der laut Kommentar unkorrigierbar brandgefährlich (ganz ohne Anführungsstriche) für Mensch und Tier war, also zwangsläufig weggesperrt blieb.

    Worin genau besteht für den Hund, ein hochsoziales Wesen, eigentlich der Mehrwert einer solchen Aufbewahrung gegenüber einer in meinen Augen sehr viel gnädigeren Einschläferung? Dass er, ohnehin schon eine (warum auch immer) geistesgestörte Qualexistenz, lebenslang isoliert, atmen, fressen und sch*** kann?

    Meine Hündin mußte mit elf Monaten wg. Gebärmutterentzündung kastriert werden. Sie wurde trotzdem in ziemlich genau den Sechsmonatssprüngen erwachsen, die intakte Hündinnen mit den Läufigkeiten machen, und an Selbstbewußtsein hat es ihr bis heute (sie ist jetzt sechzehn) nie gefehlt.

    Was mit der Kastration zu tun haben könnte, sind die Schilddrüsenprobleme, die sie mit sechs Jahren bekam, die lebenslange Blasenschwäche und eine gewisse maskuline Rüpeligkeit gegenüber Artgenossen, die aber genausogut rassebdingt sein kann. Das kann ich, da sie im besten jugendlichen Flegelalter kastriert wurde, schlicht nicht sagen.

    Zitat

    Tja....gefühlt je mehr ich recherchiere desto mehr kommt Unsicherheit auf, ob es die perfekte Rasse gibt für uns....

    Den perfekten Hund für euch gibt es auf jeden Fall irgendwo da draußen, und so sorgfältig, wie ihr das Thema angeht, werdet ihr ihn sicher auch finden!

    Das Schöne ist ja: wenn alles auch nur halbwegs normal läuft, ist der Hund, der am Ende einzieht, bald ohnehin immer beste, tollste und perfekteste überhaupt, und schon deshalb kann man sich das Leben "ohne" überhaupt nicht mehr vorstellen.

    ...und vergiss das Wichtigste nicht: HUMOR!

    Einmal muss man schon deshalb nicht alles pädagogisch bierernst nehmen, weil so ein Welpe auch an den unvermeidlichen Fehlern nicht gleich kaputtgeht, zum zweiten hat man einen Hund, weil er Spaß machen soll.

    Und zum Dritten und Wichtigsten: fast alles, was die Zwerge anstellen und die eigene Reaktion darauf SIND nämlich saukomisch, vor allem, wenn man mal "von außen" drauf blickt. Cartoon live, mit einem selbst in einer tragenden Rolle. Das sollte man unbedingt auskosten, denn die wunderbar verrückte Welpenzeit ist so furchtbar kurz.

    Es sei denn, man schafft sich einen Terrier an, der lebenslang etwas, sagen wir: schräg drauf ist. Aber so ein Eurasier wird ja doch furchtbar schnell vernünftig - also ganz viel Welpenspaß, solange er dauert!

    Zitat

    Wir reden hier von einem potentiell gefährlichem Hund, nicht von einem Pferd, dass nach ein bisschen Päppeln vllt für ein paar Tausend Euro verkauft werden kann!

    Vollkommen OT, aber das ist leider ebensowenig einfach. Frag mal bei der Pferdeklappe, die sind dich mit teilweise kaputtesten Beschlagnahme-Pferden, die Behörden gehören, aber zum Vermitteln ewig nicht freigegeben werden können´, weil zu elend, und selbst nach ewigem Aufpäppeln ganz sicher keine Tausende einbringen. Dafür aber enorm Ressourcen binden. Am Ende dasselbe Problem: verwantwortungslose Besitzer. Und OT Ende.

    Zitat

    Das wird den TH auch bewusst sein und ich denke das dafür einfach auch häufig die Kapazitäten fehlen.

    Naive Zwischenfrage: Ist das so - oder geht vielen Profis inzwischen auch novh die Motivation aus, sich die selbsteingebrocken Katastrophen zuschieben zu lassen, sobald alles endgültig aus dem Ruder läuft? Verstehen könnte ich's.