Beiträge von terriers4me

    Und noch was: Dir gegenüber wird sie sicher nicht aggressiv werden, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Im Gegenteil: sie wird sich wahrscheinlich immer enger an dich binden und dich als ihren "Besitz" immer massiver verteidigen, vor Artgenossen ohnehin, aber vielleicht irgendwann auch vor anderen Menschen.

    Sie ist nun mal ein Schäferhund, sie verhält sich wie einer, und du solltest dir dringend Hilfe von jemandem holen, der diese Hundetypen kennt und dir "übersetzen" kann. Ihr habt sie ja offenbar bisher eher für einen Riesenmops gehalten - und furchtbar erleben müssen, wohin das führen kann.

    Das ist entsetzlich und sicher zu einem großen Teil eurer Naivität geschuldet (was es nicht weniger furchtbar für euch macht). Eine vierjährige Hündin, zumal mit diesem Hintergrund, "spielt" nicht , die wird erwachsen, hat sich nach einem halben Jahr Abtasten eingelebt und fordert jetzt ihre Rechte ein - in dem Fall war's die Beute. So sind diese Hundetypen nun mal. Da ist sicher schon einiges vorab gewesen, keiner hat eingegriffen, und jetzt ist das Faß übergelaufen.

    Weil weder ihr noch der genetisch so anders gestrickte, nichtsahnende, lebenslang freundliche Mops das erkannt habt, hat der kleine Hund furchbar gebüßt, eure Freundschaft steht auf der Kippe - eine scheußliche Situation, in die ihr ohne böse Absicht, nur aus Unwissen getappt seid.

    Du mußt jetzt entscheiden, ob du lernen willst, einen erwachsenen, ernsten und wahrscheinlich immer mehr artgenossenaggressiven Wachhund (dafür war so ein Hund in Rumänien nun mal da!) zu führen, oder du musst sie tatsächlich abgeben. Da müßtest du im Moment allerdings ein Riesenglück haben, dass sich jemand so einen Hund auflädt, und ihre Chancen, Wanderpokal zu werden, sind ziemlich hoch.

    Was du akut tun mußt, weißt du ja eh: Maulkorb drauf, Leine drauf, und keine Nähe mehr zu Artgenossen, vor allem nicht zu kleineren. Ich wünsche euch allen vieren wirklich viel Glück!

    Zitat

    Haben eure Hunde eigentlich freien Zugang zu Spielzeug?

    In dem Alter hatte mein Terrier das nicht. Das hatte aber rein praktische Gründe: Weiches war nicht im Haus,weil zu schnell zerlegt, und beim Harten habe ich durch Schmerzen gelernt: Es ist einfach fies, auf Socken ständig auf Knochen, Hartgummibälle & Co zu treten. Daher hab ich sowas immer in einen Korb gepackt, und der Terrier baute sich auffordernd davor auf, wenn er ausnahmsweise mal Lust auf eine Runde Spielzeug hatte. War aber selten, nebenher Anfallendes wie Papprollen oder zerknülltes Zeitungspapier zum Schreddern war immer wesentlich begehrter.

    Ich frag mich gerade, zu wem du unfairer, oder, wie du es ausdrücken würdest, "gemeiner" bist: zu den armen Katzen, die, eben noch das Lieblingsspielzeug, von heute auf morgen abgemeldet und in ihrem eigenen Zuhause einem flegelhaften Rüpel ausgesetzt sind? Und die im Gegensatz zu dir längst kapiert haben, dass das kein "Spiel", sondern der Probelauf für bitteren Ernst ist - und entsprechenden Streß haben? Immerzu, ohne Pause?

    Oder doch zu dem armen Junghund, den du mit deiner "die kleine, kuschelige Prinzessin darf alles"- Grundeinstellung quasi zwingst, ein sehr unerfreulicher, weil total verkorkster Erwachsener zu werden?

    Leiden tun sie jetzt schon allesamt, weil du ihnen vorenthältst, was sie gerade am nötigsten brauchen: die Katzen Sicherheit, der Hund feste Grenzen, in denen er ebenfalls Sicherheit findet.

    Vielleicht findest du in Mediatheken noch was. Ich weiß leider nicht, von welchem Sender der lobhudelnde Beitrag war , in dem du quasi nebenher sahst, wie sich vernarbte, teilweise superprollige, teilweise total eingeschüchterte Hunde in Matsch und Müll um irgendeine Suppe aus einem Schweinetrog prügelten, VB stolz daneben und noch stolzer erklärend, wer nichts abkriege, habe eben Pech gehabt und was draus gelernt - das sei Resozialisieren durch Rudelleben.

    Schön auch die Szene, in der total verstörte Tiere mit krummen Rücken geduckt von Versteck zu Versteck krochen und so angeblich Sozialverhalten lernten. Oder die dunkeln Löcher, in denen die ganz Unbelehrbaren allein ihr klägliches Dasein fristeten. Aber immerhin gerettet!

    Und, wie gesagt: das war das, was da freiwillig und stolz vor Kameras präsentiert wurde. Was nicht gezeigt wird, möchte ich mir lieber nicht vorstellen - ich würde meinen Hund schon nach solchen Eindrücken im Zweifelsfall eher töten lassen, als ihn in so eine Hölle zu schicken.

    Zitat

    So ein Hund wäre doch besser bei einem ruhigen Pärchen oder einer Familie mit größeren Kindern aufgehoben.

    Eben, da wäre es kaum ein großes Problem - aber merkwürdigerweise interessiert sich ja offenbar niemand sonst für das Tier. Ich könnte mir jetzt auch eher vorstellen ,dass da ein kleiner Energiebolzen als Couchpotatoe leben sollte und das rundum Probleme gemacht hat. Das ist zwar reine Spekulation, war aber während des Russell-Booms das Standardszenario bei Abgaben.