Zitat
Wir haben ein Versagen der Gesellschaft
Wirklich? Ist das nicht ein bißchen hoch gegriffen, oder sagen wir: Seit wann eigentlich ist "die Gesellschaft" auch noch dafür zuständig, wenn ein privates, persönliches Hobby (Hundehaltung), das von wahlberechtigten Erwachsenen freiwillig in Eigenverantwortung übernommen wird, derart aus dem Ruder läuft?
Was soll denn da als nächstes kommen - kollektive Haftung für kaputtgerittene Pferde, die oft mindestens ebenso erbärmlich enden und eigentlich doch denselben Anspruch auf Schutz und Pflege bis ans Lebensende erheben könnten, koste es, was es wolle? Mit dem einen Unterschied, dass sie eben still und bequem entsorgt werden können. Und kein Mensch auf die Idee käme, für ein bissiges Pferd ähnliche Forderungen an "die Gesellschaft" zu stellen wie für einen gefährlichen Hund.
Dabei ist beides dasselbe: Hobby einzelner, und immer noch ein Versagen Einzelner, die dann bittedanke auch für die Folgen herangezogen werden sollten. Nicht "die Gesellschaft".
Eigentlich. Aber dass sie es eben leider nicht werden, sondern in einem solchen Maße alles abschieben können, was schiefgeht, ist für mich eher das größte Problem. Ich würde ihnen - Achtung: überspitzt gesagt! - den letzten Weg mit dem total verkorksten Hund nicht ersparen wollen, und auch nicht die Rechnung hinterher. Einfach, weil freiwillig übernommene Verantwortung nun mal bedeutet, für die Folgen seines Handelns einzustehen - und nicht das Tier oder Allgemeinheit damit zu belasten.