Beiträge von terriers4me

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    Ähm sorry - Gesellschaft nicht im Sinne alle sollen das Hobby ausbügeln.

    OK, danke für die Klarstellung - für mich klang das tatsächlich so. So, wie du es jetzt schreibst, hast du natürlich recht: Es wäre die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der Gesellschaft, Einzelne notfalls deutlich auf ihre Selbstverantwortung zu schubsen.

    War früher übrigens sehr drastisch üblich: Bekannte von mir mußten in den fünfziger Jahren ihren Familienhund noch selbst zum Erschießen bringen und abgeben, nachdem er einen Radfahrer verletzt hatte. Grauenhaft - und damals üblich und Gesetz: Was ernsthaft biß, wurde auf behördliche Anordnung sofort getötet.

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    Wir haben ein Versagen der Gesellschaft

    Wirklich? Ist das nicht ein bißchen hoch gegriffen, oder sagen wir: Seit wann eigentlich ist "die Gesellschaft" auch noch dafür zuständig, wenn ein privates, persönliches Hobby (Hundehaltung), das von wahlberechtigten Erwachsenen freiwillig in Eigenverantwortung übernommen wird, derart aus dem Ruder läuft?

    Was soll denn da als nächstes kommen - kollektive Haftung für kaputtgerittene Pferde, die oft mindestens ebenso erbärmlich enden und eigentlich doch denselben Anspruch auf Schutz und Pflege bis ans Lebensende erheben könnten, koste es, was es wolle? Mit dem einen Unterschied, dass sie eben still und bequem entsorgt werden können. Und kein Mensch auf die Idee käme, für ein bissiges Pferd ähnliche Forderungen an "die Gesellschaft" zu stellen wie für einen gefährlichen Hund.

    Dabei ist beides dasselbe: Hobby einzelner, und immer noch ein Versagen Einzelner, die dann bittedanke auch für die Folgen herangezogen werden sollten. Nicht "die Gesellschaft".

    Eigentlich. Aber dass sie es eben leider nicht werden, sondern in einem solchen Maße alles abschieben können, was schiefgeht, ist für mich eher das größte Problem. Ich würde ihnen - Achtung: überspitzt gesagt! - den letzten Weg mit dem total verkorksten Hund nicht ersparen wollen, und auch nicht die Rechnung hinterher. Einfach, weil freiwillig übernommene Verantwortung nun mal bedeutet, für die Folgen seines Handelns einzustehen - und nicht das Tier oder Allgemeinheit damit zu belasten.

    Ich würde zwar gerne glauben, dass dieses arme Monster, das aussieht wie Kreuzung aus Kröte, Ferkel und Kriechtier ein am Computer gebastelter Hoax ist, aber ich fürchte, der ist echt. Und teuer.

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    Sieh ihn dir einfach mal in Ruhe an, ganz ohne DF im Blick. Sieh ihm ins Gesicht: Max ist nicht mehr und nicht mehr als ein unsicherer junger Kerl, der doch eigentlich alles richtig machen und dir so gerne gefallen möchte. So wie Hunde nun mal generell sind, und Schäfertypen ganz besonders. Er weiß bloß überhaupt noch nicht, wie.

    Daran, was richtig und falsch ist, wo der Rahmen für ihn liegt, was er tun und lassen soll, arbeitet ihr von jetzt an gemeinsam. Dann nimmt die Horrorszenarien-Wahrscheinlichkeit dramatisch ab, und da er ja offenbar ein motiviertes Kerlchen ist, wird euch beiden das wahrscheinlich sogar ziemlich viel Spaß machen.

    Nur mal kurz, da ich es war, die den Zarenhof zuerst ins Gespräch gebracht hat: Da ging es mir nicht um die Zustände an sich (die sind hier ja bestens dokumentiert) sondern um das große, ungewöhnlich tolerante Wegsehen und Entschuldigen gegenüber allem, sobald es sich irgendwie "Tierschutz" nennt.

    Da geht plötzlich alles, ist alles vertretbar, darf nicht kritisiert werden - obwohl mein Verständnis von Tierschutz eigentlich wäre, dass es den Schützlingen da deutlich besser gehen sollte als in schlechter Haltung? Und nicht, dass sie halt irgendwie irgendwo noch leben - und damit ist alles schick und die Betreiber Lichtgestalten?

    Diese Doppelmoral, die schon dem Zarenhof beste Bedingungen verschafft hat, sehe ich hier im Prinzip genauso. Daher - und nur daher - der Vergleich.

    Stellt euch doch einfach mal vor, ein Hundeproduzent betriebe mit solchen Szenen und so aussehenden Tieren Eigenwerbung, nur eben ohne sich den Tierschutz-Heiligenschein umzuhängen - wie würde da wohl das Echo ausfallen?

    Was dieser Verein will, ist klar, oder? Möglichst viele Hunde importieren und unter die Leute bringen - was danach kommt, ist egal.

    Richte dich einfach darauf ein, dass du da einen typischen osteuropäischen Hofhundemischling erwischt hast, der mit Sicherheit deutlich schärfer und selbständiger wachen wird als die Hunde hierzulande - dazu waren alle seine Vorfahren da.

    Wachen heißt übrigens nicht, bei jedem Pieps einen Aufriß machen - ein guter Wachhund beobachtet ruhig und greift erst ein, wenn (seiner Meinung nach) Gefahr droht. Etwa, wenn deine bis dahin friedliche Freundin plötzlich gestikuliert....

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    Hatten wir kürzlich auch tatsächlich mal eine auf Station.

    Es gibt sie also wirklich? Ich hatte beim Ansehen noch die Hoffnung, dass das besonders scheußliche Computeranimationen sind...

    Frettchen kann doch jeder, außerdem sind die so langweilig gesund. Aber eine nackte, faltige Krummbein-Frankenstein-Katze, die kaum noch laufen kann - das muß man erstmal hinkriegen. Vielmehr: sich leisten können!