Beiträge von terriers4me

    Zitat

    Mich macht es traurig zu lesen, dass soviele einfach nicht in der Lage sind sowas wie Rücksichtnahme und Empathie zu zeigen.

    Das größere Problem ist, meiner inzwischen 24jährigen Kleinhundhaltung nach, dass viele das schlicht nicht WOLLEN, sondern vor allem Männer das Gerüpel ihres Hundes genießen, so nach dem Motto: Wenn ich toller Kerl die Frau, die mir draußen begegnet, schon nicht blöd angehen darf, dann darf wenigstens mein großartiger Hund stellvertretend ihre Fußhupe plattmachen. Wir sind einfach die Größten im Revier!

    Was mich in dieser Ansicht bestätigte, war die Regelmäßigkeit, mit der diese speziellen Gespanne machten, dass sie ganz still Land gewannen, sobald wir mit dem großen schwarzen Schäferhund an der Seite auftauchten.

    Wir sind trotzdem immer noch ziemlich entspannt ,einmal, weil hier gerade angenehme Ruhe im Revier herrscht (war schon anders), zum anderen, weil wir beide anlaufende Hunde ziemlich gut lesen können und mir der alte Terrier inzwischen im Zweifelsfall die Diskussion überläßt. Was dann teilweise echt komisch wird ,zum Beispiel, als mir der (männliche!) Halter eines Aussies, der quer über die Parkwiese anschoß, um den angeleinten Terrier anzugehen, und sich einen sehr unfreundlichen Empfang einfing, mit hochrotem Kopf von weitem zubrüllte: "Was solln das?! Der will Sie doch nur ANBELLEN!!!!"

    Hund ist 14 1/2 Jahre alt, PRT, weiblich, kastriert, knapp 8 Kilo schwer und hat bisher all die Jahre roundabout 80-100 Gramm rohes Fleisch (Lamm, Wild oder Rind) täglich und dazu etwa nochmal so viel Reis, Hafer-oder Hirseflocken und gedünstestes, püriertes Gemüse gefressen, plus Leinöl und Ultra Spur. Ab und zu ein rohes Eigelb und eine Rinderrippe zum Abnagen und Zähneputzen. Sonst keinerlei Kauzeug oder Leckerlis, abgebettelte Häppchen vom Menschenfutter und Belohnungs-Trockenfischwürfel mal ausgeschlossen.

    Weil der Magen in den letzten Monaten durch Alter und Medikamente empfindlich geworden ist, koche ich den Fleischanteil inzwischen ab und gebe noch ein Mineralstoffgemisch speziell für alte Hunde dazu. So wird alles wieder prima vertragen.

    Letzte große Untersuchung war im Oktober, alle Organwerte sind perfekter, als sie es in dem Alter eigentlich sein können - also sind wir sehr zufrieden werden genauso weitermachen.

    Das ist doch ganz klar, dass du dir Gedanken machst, und hier wird dich jeder verstehen - der irgendwie bevorstehende Abschied vom eigenen Hund ist nun mal eine richtig beängstigende Situation. Mein eigener Hund ist übrigens im fünfzehnten Lebensjahr, wenn auch noch sehr fit, und natürlich beschäftigt einen da das "was wäre, wenn" immer mehr.

    Ich habe mir für mich vorgenommen ,dass ich dem Tier keine großen Eingriffe wie zum Beispiel eine Amputation mehr zumuten würde. Einfach, weil es nun mal ein Hund ist, der, wenn es ihm schlecht geht, nicht ein gutes Buch lesen ,Musik hören oder sonstwas kann, sondern nur leidet und das wahrscheinlich überhaupt nicht versteht. Das würde ich ihm nach einem so langen, fröhlichen Leben nicht mehr zumuten wollen, nur um ein paar Monate mehr für mich rauszuholen.

    Sagt sich aber leichter, als es umzusetzen, ich weiß, und wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft. Das tut wohl jeder hier!

    Bei einem Hund in dem Alter würde ich nicht mehr so radikal operieren, sondern die Dinge lassen, wie sie sind, bis es für den Hund nicht mehr geht.

    Die "paar Jahre", die er mit einer Amputation noch hätte, kann dir niemand garantieren. Wohl aber, dass er erstmal eine schwere OP und eine für ihn ebenso schwere Genesungszeit durchmachen müsste (die ja genaugenommen auch von seiner Lebenszeit, hier Lebensqualität, abgingen) - und entsprechend abbauen würde. Und wer weiß, wie er dann, mit 14, 15 Jahren, mit der veränderten Statik zurechtkommt.

    Die Auswahl dessen ,was hierzulande in falschen Händen landen kann, hat sich schon beträchtlich vergrößert, also hab mir jetzt mal den Spaß gemacht und mir die "Insassen"-Seite der HHF angesehen. Von 57 Hunden sind 1 Dobermann, 5-6 Schäfer (bei einem bin ich mir nicht sicher) und 2 Rottweiler. Der ganze Rest besteht aus Rassen, die es tatsächlich früher hierzulande nicht gab.

    Das ist weder repräsentativ noch wissenschaftlich fundiert noch beweist es irgendwas - ich wollte es einfach mal wissen und fand es ganz interessant.

    Zitat

    Aber Schäferhunde und Rottweiler waren doch früher auch verbreitet?

    Schäferhunde ja, die trafst du an jeder Ecke. Das war der Standard-Großhund. Boxer waren auch recht häufig. Rottweiler (oder Dobermann, Riesenschnauzer und Airedale) waren in unserer Ecke selten. Rottweiler zum Beispiel in unserer Kleinstadt kein einziger, Doggen gab es nur eine einzige.

    Aber bei den schweren bis tödlichen Angriffen auf Menschen waren deutschlandweit Rottweiler, meist aus Zwingerhaltung, überproportional häufig vertreten. Das war auffällig. Dann kamen - natürlich, bei der Häufigkeit - Schäferhunde.

    Was mir gerade noch einfällt: Relativ häufig waren damals auch noch Großspitze der sehr kernigen Sorte, schicke, nicht so überfellige Hunde. Die waren als Wachhund beliebt und langten auch durchaus mal hin, aber nicht mit Festbeißen, sondern eher Schnappen und Loslassen. Der Schwarze aus der Gärtnerei um die Ecke hat so einige Leute gebissen, aber nie schwer.

    Zitat

    So da haben wir doch ganz viele Faktoren die zum heutigen Problem führen.

    Einen habt ihr vergessen, oder? Wir haben heute sehr viel mehr potentiell (POTENTIELL!!!) gefährliche Rassen und Rassemixe im Land als früher. Sowas wie einen Rottweiler-Pitbull, einen Kangal-Malinois oder auch eben nur einen Staff, Pitbull oder Malinois, einen Dogo, American Bulldog oder auch nur einen unerzogenen Ridgebackrüden hätte man in meinen Hundeanfängerzeiten in D noch vergeblich gesucht. Da war selbst der Labbi hierzulande noch ein rarer Exot.

    Ich weiß noch, wie ich noch in den Neunzigern sehnsüchtig nach einem Cane Corso oder einem American Bulldog gelechzt habe, aber nicht mal jemanden auftreiben konnte, der so einen Hund oder andere ähnlich große Molosser schon außerhalb einer Ausstellungshalle gesehen hatte, geschweige denn züchtete. Oder gar mit ungeeigneten Partnern verkreuzte.

    Ist doch vollkommen logisch, dass solche Kaliber in großen Mengen und für wirklich jeden Idioten online zu kriegen ein zusätzliches dickes Problem bedeuten.

    Zitat

    Das gefährliche Pferd kann ich ohne irgendwen zu fragen in die Chappidose befördern, und sei es noch so gesund und lebensfroh

    Eben. Und wenn man jetzt auf dieser "die Gesellschaft muß aber..." Schiene weiterdenkt, stellt sich irgendwann sehr wohl die Frage, weshalb eigentlich Ethikkommissionen und Staatsknete für das eine schiefgegangene Hobby, und Bolzen für das andere?

    Aber wir haben ja nun eh geklärt, dass das ein grundsätzliches Mißverständnis war!