Beiträge von terriers4me

    Ich versteh jetzt nicht ganz, weshalb fix und fertige Lösungsansätze sozusagen als Legitimation für Meinungsäußerungen eingefordert werden? Es kann in einem Forum doch ohnehin immer nur um Informationsschnipsel gehen, aus denen jeder User für sich selbst Anregungen und für seinen Hund die beste Lösung raussucht?


    Insofern ist mir das auch ein chronisches Rätsel, weshalb man sich so persönlich angepiekt fühlt, wenn irgendwas weit weg im Internet nicht total die eigene Auffassung bestätigt? Sind wir nicht eigentlich alle hier, um unseren Horizont ein bißchen zu erweitern und zumindest theoretisch ein bißchen über den Rand des eigenen Futternapfes rauszugucken?


    Will sagen: mich persönlich tangiert es null, ob ein virtueller Jemand nun frisch eingeflogenes Öko-Känguruhfilet oder Frolic für das optimale Hundefutter hält. Ich bin aber durchaus sehr neugierig darauf, WARUM das so ist, wenn ich sowas aus meinem real life-Umfeld nicht kenne - und vielleicht lern ich ja sogar was draus....?

    Such mal in Jägerforen, da kommt ab & an mal einer im Zusammenhang mit Baujagd vor - ich kenn sie sonst auch nur aus britischer Literatur & von Youtube.

    Dann oute ich mich auch mal: Nach einem Dorfterrier als Kinderfreund und einem fast reinrassigen und ganz ressetypischen DJT als Jugendferienkumpel, die mir leider beide nicht gehörten, sahen meine eigenen Hunde bisher so:



    ...und so...



    ...und so....



    ...und aktuell so aus:



    Eine gewisse Suchttendenz ist mir da wohl nicht abzusprechen, und am unwiderstehlichsten finde ich an diesem Hundetyp den unglaublich cleveren Schlitzohr-Charme, der bei den Russells in Reinkultur auftritt, und vor allem den (ich weiß kein anderes Wort dafür) total schrägen Humor. Eben "Gangster in clowns costume", wie die Briten so schön sagen.


    Was ich allerdings nach alle den Jahren absolut NICHT bestätigen kann, wäre der Gangster- und Terror-Part - jedenfalls nicht bei den Hündinnen.


    Die Schwarze war die hündische Inkarnation von Professor McGonagall, ernst, klug, selbstsicher und unfaßbar vernünftig, die Airedalehündin aus LZ bei aller Fröhlichkeit der sanfteste, führigste Hund, der mir je untergekommen ist, und die Russels bei aller Selbständigkeit die größten, vorsichtigsten Sensibelchen, die man um sich haben kann. (Natürlich bei ALLEN die Jagd ausgenommen - da hätten auch die Weicheier noch auf einem verstümmelten Bein weitergemacht, ohne mit der Wimper zu zucken!)


    Andererseits: Der Jagdterrierrüde hatte in entsprechener Stimmung durchaus was von einem Axtmörder, und vor dem cholerischen Dorffox meiner Verwandten fürchtete sich selbst der robuste Schlachtermeister - und das mit Recht.


    Ist der "Terror" bei Terriern also vorrangig geschlechtsabhängig? Ich hab mir jedenfalls bis jetzt bewußt keinen Rüden angeschafft, weil mir ein kleiner Größenwahnsinniger hier in großer, gemischter Hundegellschaft zu gefährlich lebt - wie sind da eure Erfahrungen?
    Liege ich richtig in der Annahme, daß die Geschlechtsunterschiede in puncto Aggressivität bei vielen Terriern deutlich krasser ausfallen als bei anderen Hundetypen - oder ist das doch alles nur eine Frage des Individuums?

    Schreib's dir von der Seele - dafür sind wir ja eigentlich hier.Und wenn du dich dann wieder an dem Lütten freust, hören wir das erst recht gerne! Wir haben nicht mal was gegen reichlich eingestellte Fotos....*hint*


    Ich hätt an dieser Stelle auch gern mal ne Frage an die Vorschreiber, nicht ganz OT, also: Wäre ausschließliche Handfütterung bei so einem Hibbel nicht eher kontraproduktiv?



    Ich stelle mir jetzt gerade vor, ich hätte meinen verfressenen, superlebhaften kleinen Terrier in diesem Alter dauernd in einer Habachtstellung gehalten, weil der Welpe nicht genau wußte, wann und wie es wieder Futter von mir gibt. Ich bin mir total sicher, der Zwerg hätte im Nu 24/7 unter Erwartungs-Strom gestanden, jede meiner Bewegungen angespannt beobachtet und wäre so nie zur Ruhe, geschweige denn zum richtigen Abschalten gekommen.


    Das klappte bei ihr im Gegenteil immer dann am besten, wenn der Rahmen für sie total berechenbar war, wie zum Beispiel das Ritual Napfleermachen-kurze Garten-Entsorgung-entspannte laange Verdauungs-Schlafstrecke. Bei meinem schnell hochdrehenden Welpen gab's draußen überdies noch das Problem, daß sie bei Aufregung plus Hunger so wild abschluckte, daß der ganze häppchenweise verteilte Kram oft eh wieder hochkam - sie brauchte also ohnehin Ruhe zum Fressen.


    Insofern: Die gesamte Ration aus der Hand stelle ich mir bei einem so "elektrischen" Welpen doch sehr problematisch vor und würde deshalb immer einen Teil aus dem Napf geben - oder war mein Zwerg da die Ausnahme?

    Ich finde solche regelmäßigen Hinweise auch mindestens ebenso berechtigt wie die auf minderwertiges Trockenfutter - leider werden Massentierhaltungs-Erzeugnisse ja nun absolut nicht edler dadurch, daß wir sie frisch füttern.


    Sich das von Zeit zu Zeit bewußt zu machen, ist sicher eine gute Sache, und wenn man dann noch ein bißchen bewußter einkauft, um so besser. Pansen grün gibt's hier trotzdem mäßig, aber regelmäßig, allerdings weniger als Wundermittel oder Gemüseersatz, sondern einfach als heißbegehrten Leckerbissen. Der Nutzen ,daß der Hund damit kaum noch Neigung zum Kotfressen hat, ist ein angenehmer Seiteneffekt. Ansonsten ist uns der grüne Pansen eben das, was anderen Hunden das Frolic ist: ein Superlecker, mit dem man wunderbar auch die eher ungeliebten Futterzusätze verpacken kann.


    Seit ich allerdings mal einen schönen Knuddel Stacheldraht im Frischgeschlachteten gesehen habe, und der Bauer dafür nur ein achselzuckendes "normal" übrig hatte, gibt's das Zeugs vorsichthalber gewolft....

    runesl: genau DAS ist wirklich der springende Punkt: Der Hund ist deswegen rund um die Welt Menschhaustier Nr. 1 geworden, weil er eine so extreme Fähigkeit hat, unsere Gefühle und unsere Vorgaben aufzunehmen, uns also zu "spiegeln".


    Und ein Welpe, ein BABY, ist da noch extremer, als es der Erwachsene je sein wird, weil es total auf dich angewiesen ist und das "weiß". Sprich: Wenn du schon angespannt reinkommst ("Hoffentlich beruhigt er sich endlich, ich hab zu tun..."), nimmt der Welpe diese Spannung auf, auch wenn er sie sich nicht erklären kann. Dem reicht: Boß ist nervös, also stimmt hier was nicht.


    Folglich begibt er sich nicht zur Ruhe, sondern tigert angespannt rum und beginnt vor lauter Streß Wasser zu schlappern (kann ich nachvollziehen: Ich hab auch immer Mineralwasser am Schreibltisch, wenn's unübersichtlich wird...). Was wieder hießt, daß die Welpenblase schneller drückt, und wiederum du dich ärgerst....Teufelskreis!


    Bitte sei ehrlich zu dir und diesem Hund (und ein anderer Welpe wird nicht viel anders reagieren): Ist dir das tatsächlich alles zu viel? Möchtest du das eigenlich gar nicht? Dann brich ab, jetzt, so lange er noch alle Chancen hat. Wenn nicht, bemüh dich wirklich ernsthaft um Gelassenheit und Humor und hab einfach Spaß an so einem lebhaften Hundekind - du wirst das alles später noch viel dringender brauchen.

    Ja, es kann tatsächlich rasseabhängig sein: Fettiges Unterfell, das manche Rassne haben, kann, wenn's nicht regelmäßig ausgetrimmt wird, buchstäblich ranzen und dann stinken wie Hulle.


    Wir hatten früher regelmäßig einen Airedale zu Besuch ,der nie getrimmt (also durch Zupfen vom toten Fell befreit), sondern immer nur glatt geschoren wurde. Der Hund stank nicht nur wirklich eklig, man bekam vom Streicheln auch richtig fettige Finger. Mein eigener, getrimmter Airedale roch oder haarte absolut nicht - da war der Geruch also sowohl rasse- wie pflegebedingt.

    ...zum Beispiel dafür, das nächste "Frischgerettet - schon entlaufen"-Drama zu vermeiden?


    Hier geht es, wenn ich die TS richtig verstand habe, doch nicht um den deutschen Durchschnittsfifi, sondern um ein Tier frisch aus dem Kofferraum, das gerade einen Weltenwechsel hinter sich hat, dessen Vorgeschichte unbekannt ist und über dessen Reaaktionen die TS bisher nichts (in Worten: NICHTS) weiß.


    So einer ist hier in der Gegend gerade mal wieder nach tagelangem Rumirren unter die Bahn gekommen - mit Schleppleine übrigens.

    Meine "erziehenden" Rüden waren intakt, aber ich weiß auch vom Doggen-Kastraten meiner Freundin, daß er super mit den Zwergen umging. Das Sozialverhalten sitzt ja nun nicht in den Klöten, insofern...


    Was da wirklich besonders praktisch ist, ist, daß die Zwerge bei so einem nicht allzu größenwahnsinnig werden dürfen. "Papa" ist zwar sehr tolerant, ruft die Bälger aber auch sehr entschieden zur Ordnung und läßt sie gleich lernen ,daß sie nun mal nicht die Könige der Hundewelt sind und mit Höflichkeit weiter kommen - was ihnen später oft viel Ärger erspart. Und das Tolle ist eben, daß ein sicherer Althund natürlich sehr viel besser weiß, wann zuviel wirklich zuviel ist als wir oder gleichalte Kumpels.


    Sehr süß ist sowas natürlich sowieso: Hier hast du die erste Begegnung meines Achtwochenwelpen mit dem großen Nachbarn. Ganz nach höflichster Hunde-Etikette, auch wenn der Große noch nicht so richtig weiß, was er mit so einem Kleinteil anfangen soll:



    ...winterliche Spielchen vier Monate später: der Große präsentiert sein Statussymbol-Stöckchen und stutzt den Zwerg kurz mit Gebrüll zurecht, sobald er sich zu dreist dran vergreift. Die Kleine sagt dann prompt artig "sorry, war nur'n Witz!"...



    ...der Erwachsene gibt sich mit der braven Unterwürfigkeitsgeste zufrieden - und der Zwerg macht auf der Stelle munter weiter. Konnten die stundenlang spielen:



    Das sind die beiden heute. Da kannst du prima sehen, bei wem das Spielzeug letztlich immer landet - aber Höflichkeit beim Klauen hat sie wirklich gelernt...LOL


    Wenn du dich selbst noch ein bißchen unsicher fühlst, was für deinen Welpen normal ist oder eben nicht: Kannst du nicht einfach einen Hund fragen? Das meine ich jetzt todernst: die besten, wirklich allerbesten Jungspunde-Beurteiler und Lehrer, die es gibt, sind erwachsene Rüden mit einer pädagogischen Ader - also Hunde, die wirklich wissen, was sie tun, und denen man da absolut vertrauen kann.


    Davon gibt es viel mehr, als man denkt, denn Rüden haben ein eher unspezifisches Pflegeverhalten, bevatern also oft mit Begeisterung auch fremden Kindchenschema-Nachwuchs, während Hündinnen generell eher ablehnend reagieren.


    Ich habe jetzt mehrmals das Glück gehabt, erleben zu dürfen ,wie toll so ein vierbeiniger Pädagoge mit einem Jungspund umgeht, endlos Geduld hat, aber auch konsequent Respekt fordert, mal zur rechten Zeit maßregelt und dem Zwerg das Hundeleben wunderbar "erklärt".


    Meine kleine Hündin betet ihren Vierzigkiloübervater auch als Erwachsene noch abgöttisch an. Falls dir also irgendwo mal ein sehr toller Rüde mit netten Leuten aufgefallen ist, frag doch einfach mal, ob er nicht eine pädagogische Ader hat - einen größerne Gefallen kannst du deinem Zwerg kaum tun.