Ich habe meine Hündin in dem Moment zuhause einschläfern lassen, in dem die Schmerzen unübersehbar einsetzten. Ich wußte vorher glücklicherweise nicht, daß sie überhaupt einen Tumor hatte, denn operabel wäre da eh nichts gewesen, zumal sie blind und stoffwechselkrank war.
Das war aber auch genau der Moment, in dem sie deutlich "ich will nicht mehr" signalisiert hat, insofern war da kein Zweifel mehr möglich. Bei uns dauerte es von scheinbar unbeeinträchtigter Lebensfreude bis zum Einschläfern nur ein Wochenende. Sonnabend bekam sie frühmorgens Koliken und auf den Röntgenbild war der Tumor sichtbar, nachmittags schien sie sich erholt zu haben, Sonntag ging alles wieder los und sie gab deutlich auf, Montagfrüh wurde sie eingeschläfert.
Sicher hätte ich sie mit allen möglichen Medikamenten noch ein paar Wochen halten können, aber ich hatte diesen lebensfrohen Hund einfach zu gern, um ihr noch sinnloses Leiden zuzumuten. Und diesen letzen Tag, nachdem sozusagen unser beider Entscheidung gefallen war, war sie derart gelassen, in sich ruhend und schon so "weit weg", daß ich mir ganz sicher war, das Richtige getan zu haben. Es war ein gutes Ende - auch wenn der Verlust selbst heute noch sehr schmerzt.
Ich persönlich würde die Entscheidung immer wieder da treffen, wo der Hund schon schwer in seiner Lebensqualität beeinträchtigt erscheint - und lieber früher als zu spät, also erst dann, wenn er sich schon richtig quälen muß.
Aber es ist und bleibt das Gemeinste überhaupt, was dir als Hundebesitzer aufgebürdet wird - und ich wünsche euch, vor allem dir, jetzt wirklich ganz viel Kraft!