Beiträge von terriers4me

    Ich kann mir übrigens nicht vorstellen ,daß der Hund im Moment des Wegnehmens unterscheidet zwischen "hab ich von Frauchen bekommen - gehört für immer rechtmäßig mir" und "hab ich mir illegal geschnappt, darf sie nehmen", und daß das für den Hund letzendlich irgendeinen Unterschied macht. Das halte ich für Vermenschlichung, ich würde eher annehmen, daß für den Hund in dem Moment alles, was er einmal im Fang hat, gleichermaßen Beute ist - und die muß er eben ohne Gemecker rausrücken.


    Ich habe meiner stoffwechselkranken Hündin über fast zwei Jahre ihr geliebtes Zahnputz-Kalbsgelenk zuteilen müssen: nach spätestens zwanzig Minuten Kauen war das Ding bis zum nächsten Tag weg, weil sie mehr auf einmal einfach nicht vertrug. Für den streng Diät lebenden Hund war dieser Knochen das Highlight schlechthin und wurde so intensiv bewacht, daß sie sogar bei Passanten-Schritten auf der Straße knurrte, was sie sonst nie tat. Trotzdem gab's da beim Wegnehmen nie Probleme, einfach, weil das Hergeben für uns beide lebenslange Routine war.


    Wäre für mich übrigens ein Grund, auf Zugriffsrecht ganz besonders bei von mir gegebenen Leckerbissen zu bestehen. Man weiß nie, in welche Situation man mit dem Hund kommen kann - siehe das Narkose-Beispiel!

    Das Wegnehmen-Lassen von allem in jeder Lebenslage, notfalls per Hand im Maul, gehört hier zu den nicht verhandelbaren Grundsätzen, ganz besonders bei meiner jungen Müllsammler- und Allesschluckerin.


    Dafür wird's aber auch nicht überstrapaziert, jedes Mal sehr gelobt, immer mal wieder richtig gut belohnt - und damit können wir beide bestens leben.

    Ich geleite zwar jede Fliege, Wespe, Hornisse etc möglichst sicher wieder aus dem Fenster, aber Zecken, Stechmücken, Pferdebremsen, Hundeflöhe & Co haben hier keine Chance.


    Und ich kein schlechtes Gewissen: Daß sich die Beute wehrt, ist schließlich Blutsauger-Berufsrisiko!

    Bist du ganz sicher, daß sie noch richtig sieht? Oder bekommt sie da gerade Probleme und kann manchmal die anderen Hunde einfach nicht sofort erkennen? (Abstand, Lichtverhältnisse, Tagesform?)


    Wenn das Verhalten plötzlich aufgetreten ist, würde ich auch vor allem anderen zum TA gehen und die Sinnesorgane überprüfen lassen - vor allem die Augen!

    Ich hab mir bei meinem Airedale da mal sowas wie den Overkill an Konditionierung geleistet: Dem jugendlichen Landei den ersten Innenstadt-Silvesterlärm ausgiebig mit dänischen Butterkeksen schöngefüttert, so etwa pro Kanonenschlag einen Kekskrümel.


    Der Hund war hin & weg (sowas gab's sonst NIE!), überstand alles bestens - und ließ fortan bei allem, was auch nur annähernd knallte, alles stehen und liegen, um wie eine Verrückte zu dieser Keksdose zu rasen und strahlend und wedelnd davorzustehen....sehr wirksam, aber ganz so viel hatte es eigenlich nicht sein sollen. *ggg*

    Hab gerade meinen Vater nochmal gefragt: Bei uns war's so, daß er den Schaden vom Auffahrenden ersetzt bekam und selbst nichts tragen mußte, weil bei großen Hund innerorts das harte Bremsen aus vergleichsweise geringer Geschwindigkeit voll gerechtfertigt war. Mit sowas wiederum hätte der Hintermann rechnen müssen - hätte ja auch ein Kind sein können.


    Die Versicherung des Auffahrenden hat sich dann an die Hundehalter-Haftpflicht gehalten, die ebenfalls zahlte, weil der aus der Kontrolle seiner Besitzerin entlaufene Hund ganz klar der Verursacher war (Tiergefahr!)und seine Halterin folglich haftete.

    nein, wäre absolut nicht ironisch, sondern eine nette Geste. Meine Eltern haben sogar im Namen dieses Beardies einen Blumenstrauß bekommen, so von Hundehalter zu Hundehalter, und sich sehr gefreut.

    Wir waren mal ziemlich in der Lage des Vorderen: Kurz hinter dem Ortsschild, von einer Landstraße gerade auf Stadtgebiet, sprang uns plötzlich ein Beardie aus einem Busch vors Auto. Mein Vater hatte schon abgebremst, als er den Hund dem Gebüsch über dem Bürgersteig schießen sah, mußte bei dem Sprung trotzdem hart bremsen, gottseidank nicht mehr aus hohem Tempo. Hintermann aufgefahren, kein Personenschaden, Autos gut verbeult.


    Gezahlt hat unseren Schaden die Versicherung des Auffahrenden, weil der den Sicherheitsabstand innerorts stark unterschritten hatte, aber soweit ich mich erinnere (lange her), mußte für dessen Schaden auch die Hundehalter-Haftpflicht mit einspringen. Insofern wurde ich sowas als Hundehalter auf jeden Fall melden. Schließlich ist der Hund der Verursacher der ganzen blöden Sache, und wenn jemand nett genug wäre, mein Tier nicht zu überfahren, würde ich keinesfalls wollen, daß er auf einem Schaden sitzenbleibt.


    In unserem Fall war die Hundehalterin eh sozusagen aktenkundig: Der Beardie, der auf der anderen Straßenseite wieder zitternd, aber unverletzt in den Büschen hockte, war Stunden vorher entlaufen und wurde schon polizeilich gesucht - insofern gab's auf diesem Umweg gleich noch ein Happy End.

    Da das hier gerade ganz aktuell ist: dasselbe wie sonst. Meinen unersetzlichen Hund gleichzeitig vermissen und dankbar sein. Sowohl für die gemeinsame Zeit als auch für das Geschenk, daß ich wenigstens den leeren Platz wieder mit einem - auf ganz andere Art - wunderbaren Tier füllen durfte. That's life!