Beiträge von terriers4me

    Gut, bevor sich hier alle allein am Institut festbeißen, erweitere ich das Ganze mal: In diesem gesamten Prozess, von der Probenentnahme bis hin zum Verkünden des Ergebnisses ist inzwischen derart oft derart viel schief gelaufen, dass zumindest mir da eine unabhängige Kontrollinstanz mehr als notwendig schiene. Um zu sehen ,wie viel Schindluder da getrieben wird, braucht man eigentlich nicht mehr als ein Biologiebuch 1. Klasse.

    Denn: Füchse reißen nun mal kein 400 Kilo-Rind, und sie reißen auch nicht in Rudeln, wie es der Plural im betreffenden Behördenschreiben vermuten ließ. Ein Fuchs schafft es nicht, einen gesunden, gelassenen Islandwallach, der sein Leben draußen verbracht hat, in derartige Panik zu versetzen ,dass er blind durch den Zaun bricht und im Graben steckenbleibt, wo ihm der Siebenkilofuchs dann quasi mit einem Ruck den ganzen Muskelstrang vom Nacken bis zum Widerrist wegreißt. Ein Reh beißt einen Friedhofsarbeiter nicht dermaßen, dass der Hausarzt (nicht der Betroffene selbst) sich an die Behörden wendet, weil er meint, die Wunde stamme von einem Wolf.

    Und so weiter. Dass das blanker Unsinn ist, dass solche Spuren nicht vom Verursacher, sondern meist vom Nachnutzer stammen müssen, sollte doch eigentlich jedem klar sein. Trotzdem wird das allen Ernstes so in den offiziellen Rißlisten geführt.. Solange das so läuft, sehe ich tatsächlich keinen Anlass mehr für allzu großes Vertrauen in alle beteiligten Stellen. Leider.

    Wie immer. Ich bin ja gespannt, ob dieses einen Mal, bei einem menschlichen Verletzten, da näher nachgefasst und der Hund so weit als möglich identifiziert wird.

    Oder ob es wieder einer der Phantomhunde war, wie sie hier in NS in Wolfsrevieren plötzlich anfangen, Reiter anzugreifen, Pferde zu reißen, Friedhofsgärtner zu beißen und sonstwas - um dann so spurlos zu verschwinden, wie sie kamen, nie wieder auftauchen, nirgendwo je gesehen, nie identifiziert und bis jetzt noch auf keiner Wildkamera je festgehalten worden sind.

    Aber vielleicht wird es ja bei einem so verletzten Menschen ,der hoffentlich Anzeige gegen den Halter gestellt hat, diesmal anders laufen und "Hund" allein nicht ausreichen ,um alles abzuhaken?

    Besonders eindrucksvoll, wenn du mal eine Kerze an so eine Ecke oder zum Beispiel an einen Metallbeschlag hältst, bis es heiß wird. Was da dann so brutzelt und flüchtet, kann echt eindrucksvoll sein - also aufpassen ,dass du nicht vor Schreck den ganzen Stall abfackelst.

    Zitat

    Ich habe Milben bisher einfach über Kieselgur oder harmlosere Insektizide (Insecticide 2000) wegbekommen, bzw stäube ich Kieselgur einfach regelmäßig in alle Ritzen im Stall, damit die rote Vogelmilbe gar nicht erst eine Chance bekommt sich zu vermehren

    Hat bei mir auch acht Jahr prima geholfen, und ich glaubte uns wirklich in Sicherheit. Im neunten explodierten die Milben derart, dass sie mir binnen weniger Tage zwei kieselgurbestäubte Glucken auf dem dem kieselgurbestäubten Nest töteten. Seitdem gibt es auch hier zusätzlich Exzolt, schon vorbeugend - so einen Horror tu ich uns nie wieder an.

    Der Hund mit seinen feinen Antennen fühlt sich von Druck, Erwartungshaltung und Drama, die da auf ihn einprasseln, einfach überfordert und zieht sich zu dem Menschen zurück, der weniger von ihm verlangt, weniger seelischen Druck auf ihn ausübt, ihm also aus Hundesicht weniger übergriffig und damit unheimlich vorkommt. Falls das wirklich so stimmen sollte, in mal eben vier Tagen mit Fremden, hat der arme, überfallene Kerl allen Grund zum Meiden:

    Zitat

    Sie füttert ihn und gibt ihm Leckerlies. Und sie spielt mit ihm, bringt ihm Kommandos bei und kämmt sowie wäscht ihn.

    Wenn deine Partnerin das dann auch noch mit kindischem Geschmolle quittiert, ist das sicher nicht das Rezept für ein glückliches Zusammenwachsen...

    In Egestorf war es leider so ,dass die Schäfer mit Do it yourself versucht haben, sicher zu gehen: Wildzaun, Strom davor und dann rundum Erdanker tief in den Boden. Viel Mühe, hat nicht gereicht.

    https://www.sat1regional.de/wolfsriss-mehr…fe-in-egestorf/

    Interessant ist hier, was die geschockte Tierärztin über das "Alltagsverhalten" dieses Rudels erzählt, daher verlinke ich das.

    Nochmal: Es war da jahrelang Ruhe, trotz bis zu zehn Wölfen im Wald rundum, und dieses Jahr ging es plötzlich massiv los, nach den ersten, angeblich völlig harmlosen und normalen Anzeichen im letzten Winter. Die Tiere haben also eindeutig gelernt und ihr Verhalten weiterentwickelt und angepasst - nur leider in die falsche Richtung. Ein Musterbeispiel dafür ,wie es eben nicht laufen dürfte.

    Bei uns war das eindeutig ein längerer Prozess, die ursprünglich sehr scheuen Wölfe müssen genau beobachtet und am Ende gelernt haben, dass es in Menschennähe ungefährlich ist.

    Den Spuren nach hat es lange gedauert, auf die Weide in Egestorf zu kommen, da sind sie immer wieder außen rumgelaufen und haben versuchsweise gegraben ,bis sie die eine Stelle hatten ,an der die Erdanker weit genug auseinander zum Durchschlüpfen waren. Das muss richtig lange gedauert haben, und in der Pension nebenan war noch Leben. Das hat sie aber kein Stück mehr gestört, ganz anders als in all den Jahren vorher, in denen sie so heimlich waren, dass das Rudel trotz zahlreicher Wildkamerabilder nie offiziell wurde. Die Tiere haben wirklich lange beobachtet, gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen. Leider. Lasst es bloß nicht soweit kommen - aber die Schweiz ist da ja eindeutig klüger.

    Wir drücken Daumen und Pfoten dafür, dass bei euch den Anfängen gewehrt wird, anders geht es einfach nicht. Hier in Niedersachsen dürfen Wölfe tun und lernen, was immer sie wollen, und verhalten sich in unserer Ecke wie das lebende Modell von Valerian Geist: Neun Jahre vollständig reibungsloses Zusammenleben, Wölfe unsichtbar im Wald, alles schick, alle zufrieden.

    Letzten Winter wurden sie plötzlich tagsüber sichtbar, erlegten und fraßen Wild in Gärten, spazierten über Grillplätze - und so weiter. Tenor, auch hier im Thread: ist doch alles normal. Ich schätze mal, das wäre der Moment zum Eingreifen gewesen, vielleicht ein zur Bestandsregulierung geschossenes Jungtier, und sie wären wieder scheu geworden wie eh und je. Aber wie gesagt: ich schätze.

    Es passierte also nichts, und diesen Sommer explodierte es dann quasi wie aus dem Nichts : Wölfe ,die tagsüber ungerührt durch die Dörfer streiften, im Wald verfolgte Reiter (angeblich auch alles normal, die kleinen Racker sind ja neugierig), und zum Herbst, zum ersten Mal, Risse, Risse, Risse. In einer Woche über 50 Schafe und Ziegen, die 27 Schafe direkt im Dorf. Die Weide war eigentlich gut abgesichert, sogar mit Erdankern überall, aber die Wölfe haben in aller Ruhe den Zaun so lange inspiziert, bis sie an einer Ecke die Schwachstelle hatten, und sich dann, 50 Meter vom nächsten Haus, durch eine ganz enge Lücke reingebuddelt. Ein höllisches Massaker, Tiere lebend zerfetzt (der Zaun war zu gut zum Ausbrechen), gefressen kaum was, Konsequenzen natürlich keine. War ja nicht genügend geschützt. Woche drauf: 30 Schafe und Ziegen, dicht am Hof, auf dem ich früher meine Ponys hatte. Und so weiter.

    Hier ist also das friedliche Zusammenleben nach 9 Jahren vorbei, unsere ehemaligen Musterwölfe haben in aller Ruhe lernen können, dass ihnen nirgendwo Gefahr droht, haben ausgetestet und sich für den bequemen Weg entschieden, obwohl es im Wald noch gut Wild gibt, und dieses Jahr rekordverdächtig Nachwuchs produziert. Sieben Welpen ,alle großgeworden, alle gut angelernt. Fortsetzung folgt.