Beiträge von terriers4me

    Zeitlich begrenzt auf einen Riesenspaziergang jeden Nachmittag fand ich vier auch spitzenmäßig, aber ich hatte alle Vorteile auf meiner Seite: Wenn ich mit meiner Hündin die anderen 2-3 abgeholt hatte, brauchten wir nur aus der Pforte in den Wald zu gehen, Anleinen auf der Straße war schon mal war unnötig, Beutelchen damals ebenfalls. Vor allem aber: es war ein Rudel, zusammenlebende Eltern und eine oder zwei Töchter. Die liefen so perfekt und harmonisch zusammen, Anweisungen musste man eigentlich nur dem großen Rüden geben, und der Rest folgte brav seinem Beispiel, sogar bei Rehsichtung. Da reichte eine Hand am Großen, und die anderen blieben bei uns stehen. Hatten sie ja von Welpenbeinen an von ihm gelernt, bei Auskneifen kannte er keinen Spaß und hütete die Kleinen regelrecht zurück. Das saß.

    Es gab nur eine wirklich blöde Situation: Begegnung mit Rüdenfeinden. Der Große ließ sich dann brav bei Fuß nehmen und wirkte erleichtert, sich nicht kloppen zu müssen, aber die drei Weibsen hätten schon sehr gerne mehr Action gesehen. Da waren zwei Hände immer ziemlich knapp, aber es ging.

    Und doch: So viel Spaß das auch machte, mir war damals schon klar, dass ich so viele Hunde nicht immer haben möchte. Die freuten sich zwar immer enorm, einander zu treffen und ihre Hundedinge miteinander zu machen, vertrugen sich auch in Urlaubszeiten rund um die Uhr prima, waren aber auch sichtbar sehr erleichtert, anschließend wieder in ihr betütertes Einzel- bzw. Doppelhundeleben zurückkehren zu können. Insofern habe ich mich danach mit höchstens zweien begnügt und lieber mal dazugeliehen. Anders wäre es gewesen, wenn ich Jobs für ein ganzes Team gehabt hätte, dann gerne auch mehr, aber so gefällt mir die Regel, dass es nicht mehr Hunde als Hände sein sollten.

    Wahrscheinlich die hier:

    Zitat

    Nach dem gestrigen Wolfsübergriff auf eine Schafherde mit 25 toten und 6 verletzten Tieren im Landkreis Uelzen sind die Wölfe in der vergangenen Nacht trotz Bewachung wiedergekommen und haben gerissen. Über eine Stunde haben mindestens drei Wölfe regelrecht „Fangen“ mit den Wachen gespielt bis letztendlich einer der Wölfe in den Pferch hineingesprungen ist und ein Schaf getötet und eins schwer verletzt hat, das später leider auch eingegangen ist. Auf dem beigefügten Video kann man sehen, wie ein Wolf die Herde in dem Pferch jagt.

    Was mir sonst noch einfällt: Der Galgo wird im Windhundeauslauf natürlich weder gemobbt noch verkloppt, bei Hundekontakten ist seine Besitzerin sehr wachsam, und selbst von der - für mich - verhältnismäßig wenigen Bewegung hat er sehr schöne Muskelpakete an der Hinterhand und ist ausgesprochen lebhaft. Mich erinnert er immer an ein schickes kleines Rennpferd, wenn er auf die Strasse getänzelt kommt. Besten Freund hat er natürlich auch, mit dem gehen sie täglich, also muß er nicht ohne Hundekontakt leben.

    Was die Verträglich angeht, so war die der Grund für die Rassewahl: Seine Leute suchten einen erwachsenen Rüden, der "diplomatisch" genug war, mit ihrer alternden, ziemlich grimmigen Terriermixhündin klarzukommen ,sich also nicht, wie ein Welpe, von der alten Tante komplett deckeln ließ, aber auch so sanft war, dass er Auseinandersetzungen grundsätzlich aus dem Weg ging. Das hat perfekt geklappt: die alte Hündin wurde fast 20 Jahre alt, und die Hunde harmonierten bis zum Schluß. Jetzt ist der Galgo Einzelhund und kommt auch damit wunderbar klar - Sofa für sich allein hat sicher was!

    Zitat

    Bei einem Hundetyp mit dünnem Fell, dünner Haut und kaum Unterhautfettgewebe endet selbst ein untraumatisierender Lebensstil häufig nicht ohne Narben.

    Da hast du natürlich recht, klar hat ein aktiver Jagdhund Narben. Meine vorherige Russellhündin hatte schon mit sechs Monaten, als sie kam, einige dicke Rattenbißnarben an den Lefzen. Aber bei diesem Rüden ließ die Kombination mit extremem Meideverhalten bei einigen menschlichen Bewegungen und bis heute andauernder, ausgeprägter Angst vor fremden Männern plus sehr heftiger Knallangst schon einige Schlüsse zu.

    Um so erstaunlicher finde ich es da, wie schnell er so ein perfekter, zugewandter Familienbegleiter für seine vertrauten Menschen wurde - der Grundcharakter zumindest dieses Galgos muß also sehr offen und freundlich sein.

    Ich gehe mal wieder etwas näher ans Ausgangsthema: Bei uns gegenüber wohnt seit Jahren ein Galgorüde, importiert, mit einigem an alten Narben im Fell, also wohl keiner allzu schönen Vergangenheit.

    Das ist ein wirklich entzückender Familienhund, sanft, sensibel, menschenbezogen, ein Riesenschmuser - und ich bin verblüfft, mit wie wenig Bewegung es ihm bestens geht. Das hatte mich mir bei einem Windhund anders vorgestellt. Normalerweise geht er nur ganz kurze Leinenrunden, kaspert täglich frei im Garten, So zwei- dreimal mal die Woche geht Frauchen mit ihm in ein eingezäuntes Gelände, wo er sich rundum austobt, aber sie sagt, selbst da gibt er einmal richtig Gas, und dann reicht es ihm. Sofa, möglichst zugedeckt und beschmust, zieht er vor, und mit etwa sechs Jahren ist er sicher noch kein Senior. Er bleibt übrigens auch problemlos allein (seine Leute sind beide berufstätig), wenn er nur warm und kuschelig liegen darf. Vom harten Jagdhundeleben hat er offenbar echt genug.

    Der Nachteil: ableinbar ist er nicht. Einmal natürlich wg Jagdtrieb ,zum anderen aber,weil er total ängstlich und unterwürfig anderen Hunden gegenüber ist, das klassische Opfer. Also kommt auch eine wildfreie Ecke nicht in Frage: Sobald er sich auch nur ein bißchen bedroht fühlt, rennt er panisch weg Richtung Heimat und will dann erstmal nicht mehr aus der Pforte.. Stört seine Besitzer allerdings nicht - die sagen ,alles in allem sei er der angenehmste, problemloseste und schmusigste Familienhund, den sie je hatten, und sie möchten nie mehr ohne Galgo sein.

    Und nochmal Danke allen, ich wollte mit meiner Stute jetzt kein OT aufmachen - nur erklären, wie hart und chronisch der Druck ist, wenn es ums eigene Weidetier geht, und dass es tatsächlich eine perverse Erleichterung bedeutet, wenn sowas wegfällt. Meine Freundin hat zwar rundum Superzaun von 1,50 Metern Höhe und einen HSH, aber wir wissen alle, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie die Wölfe drinhat - und ich bin wirklich dankbar, dass meine alte Dame das nun nicht mehr erleben muß.

    Das war sie übrigens, Fotoshooting zum 20. Geburtstag, haben wir vorsichtshalber gemacht, weil sie ja nun doch alt wurde. Sah sie selbst grundlegend anders: Sie hat danach noch ein prächtiges Fohlen bekommen und gute 15 Jahre fit und fröhlich weitergelebt, bis sie jetzt, wirklich von jetzt auf gleich, die berüchtigte letzte Kolik erwischte. Aber sie so lange behalten zu dürfen, war schon ein großes Geschenk.

    Externer Inhalt up.picr.de
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Das würde mich jetzt sehr interessieren: Ist es einem Labor generell nicht möglich, Verursacher und Nachnutzer zu unterscheiden? Dann wäre ja dem Schummel/Pfusch vor Ort Tür und Tor geöffnet - ein Hund findet sich ja praktisch bei jedem gerissenen Weidetier?

    Und wenn das nicht möglich ist, ist es nicht wenigstens möglich, in Zweifelsfällen die Ergebnisse mit einem entsprechenden Vorbehalt rauszugeben, zum Beispiel "Untersuchung ergab Fuchs, kann in diesem Fall aber nicht der Verursacher sein"? So, dass nicht anfragende Tierhalter wie meine Freundin von der zuständigen Behörde schriftlich bekommen, laut Laborergebnis wäre die 400 Kilo-Kuh im Nachbarort von "Füchsen" gerissen worden?

    Und last not least: Woher die auffälligen Unterschiede - wieso kommt bei den Senckenberg-Hunden bei ForGen dann so dermaßen oft "Wolf" raus? Liegt das an der Probenentnahme, die für die Zweitmeinung ja meist Haustierarzt/Besitzer machen, und nicht der/die Wolfsbeauftragte?

    Immerhin: Ich bin hier raus, oder vielmehr: nicht mehr so direkt betroffen.

    Meine geliebte alte Stute hat sozusagen den makaberen Wettlauf zu den ewigen Weidegründen gewonnen und uns letzte Woche kurz vor dem 36. Geburtstag verlassen. Aus natürlicher Ursache. Wir hatten ja die letzten Jahre ständig Angst vor einer Attacke der ansässigen Wölfe, für die die Senioren natürlich Topziel sind, nachdem es, des Wolfsdrucks wegen, keine Fohlen mehr auf dem Hof gibt.

    Sowas ist meiner Stute nun also erspart geblieben, und ich muss nicht mehr zusammenzucken, sobald das Telefon zu ungewöhnlichen Zeiten klingelt. Die alte Dame hat mich 30 Jahre begleitet, hinterlässt nicht nur bei mir eine riesige Lücke, und wenn mir damals, als sie aus Island kam, jemand erzählt hätte, dass es uns allen eines Tages ein echter Trost sein würde, dass sie nicht von Wölfen gerissen wurde, hätte ich den für total verrückt gehalten.

    Für mich ist das Kapitel Pferdehaltung damit nach 46 Jahren erstmal beendet - so, wie es hier in Norddeutschland läuft, macht es einfach keinen Sinn mehr. Das Risiko für Pferde wie Isländer, die nun mal draußen leben wollen, ist zu groß, und es frißt auf die Dauer die Freude. Jetzt entfällt aber doch zumindest auch diese ewige Sorge. Schöner Trost...