Beiträge von terriers4me

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    Ich kann mir auch nicht vorstellen das diese Angst davon kommt das einmal etwas runtergefallen ist.

    Ich kann mir dagegen ziemlich gut vorstellen ,dass das der ursprüngliche Auslöser war. Ich habe mit einer eigentlich völlig normalen JR-Hündin zusammengelebt, die den Rest ihres Lebens nicht mehr fraß, solange ich in der Küche war - und das, seit mir ein(!)mal ein Kochtopf aus der Hand gerutscht und scheppernd direkt neben ihr auf den Steinfußboden geknallt war. Trotzdem war dieser Hund stark an mich gebunden und vertraute mir sonst geradezu rührend - es war nur diese eine Situation, die sich da so tief eingegraben hatte. Nicht meine Person generell.

    Insofern: Ich glaube schon, dass das der Ursprungs-Schreck gewesen sein kann. Ich glaube aber auch, dass ihr sie danach zu krampfhaft bedrängt habt, so dass für sie jetzt jeder Kontakt zu deinem Freund streßbeladen und unheimlich ist und immer mehr wird, je mehr ihr unternehmt.

    Ein Teufelskreis, aus dem ich radikal ausbrechen würde, indem ich sie einfach komplett in Ruhe lassen und ganz normal weiteragieren würde, bis sie irgendwann von selbst kommt. Ich denke, solange ihr da was erzwingen wollt, und sei es mit Superfutter, macht ihr ihr nur immer mehr Alarm - sie merkt ja, dass da irgendwas nicht normal ist, weiß nur nicht, was und meidet vorsichtshalber diesen Menschen. Nehmt den Druck doch einfach weg und lasst sie ihr Tempo finden!

    Ja, bei meinen Terriern (Airedale & Russel) hat kräftig mit dem Haarwuchs bürsten immer eine Riesenbeute an totem Haar gebracht. Vielleicht waren die Haare einfach noch nicht reif, also locker, und er hat deswegen auch die Zieperei nicht gemocht? Beim Trimmen soll ja eigentlich immer nur weg, was eh lose ist?

    Was das Fell angeht: Besorg dir doch mal so einen viereckigen blauen Bimsstein und "bürste" ihn kräftig damit. Gab's früher in jedem Drogeriemarkt zum Hornhautschrubben, ich weiß nicht, ob das heute noch so ist - ich hüte meinen sehr sorgfältig! Die Dinger sind sagenhaft, um aus kürzeren Terrierfell lose Haare zu schrubbeln, und die Hunde mögen das "borstenlose" Schubbern normalerweise sehr gern.

    Sowas - die Teile sind fürs Terrierhaar wirklich genial:

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    Ich aber habe das Gefühl, dass sie schon gerne spielen möchte, aber nicht weiß, wie das geht.

    Um nochmal darauf zurückzukommen: das glaube ich nicht. Da ist ja ansonsten so ziemlich alles verpasst worden ,aber wenn sie aus einen 20 Hunde-Rudel kommt, weiß sie ganz genau, wie das geht. Aber eben auch, dass das nun mal nicht ihrs ist, aus welchen Gründen auch immer.

    Es gibt solche Hunde: Meine erste Hündin wuchs optimal auf, sogar mit beiden Eltern und menschlicher Rundumfürsorge. Sie war von Anfang an zwar die Ranghöchste unter den Welpen ,aber die, die nie spielte. Während ihre Geschwister sich kugelten und tobten, saß sie ruhig neben dem Vater und beobachtete das Gewusel. Sie wuchs zu einer wirklich genialen ,auch total mit anderen Hunden verträglichen Hündin heran, liebte es, ernsthaft zu arbeiten, aber gespielt hat sie nie. War einfach nicht ihr Ding.

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    Auffallend war auch, dass sie dieses System "Belohnung" überhaupt nicht kannte. Selbst heute verzichtet sie lieber auf ein Leckerli, als etwas zu machen, was sie nicht möchte.

    Das ist eigentlich auch nicht unnormal, das System "Belohnung" ist ja nicht eingebaut oder gar unfehlbar - sonst müsste man ja nie mit Strafen arbeiten. Und dazu kommt: so ein Zwerg ist schnell so satt, dass Futter nicht das Höchste der Gefühle ist.

    Gerade clevere Hunde (und so schnell, wie sie gelernt hat, scheint eure Kleine ja einer zu sein) wägen einfach blitzschnell ab, was ihnen im Moment gerade wichtiger ist: der Happen oder das, was sie vorhaben. Meine erste Russell-Hündin zum Beispiel war so gut wie unbestechlich, ihr war eben ihre Entscheidungsfreiheit fast immer die größere Belohnung. War nicht einfach, und so habe ich mich, als ich die Nachfolgerin kaufte, erstmal erkundigt, ob dieser Welpe auch wirklich, wirklich so richtig schön gefräßig ist? Die Züchterin hat sich kaputtgelacht, aber mir war's absolut ernst...

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    Hundekenner immer davon abgeraten haben

    Das waren dann keine Hundekenner. Wenn du es richtig machst, kannst du dem Hündchen mit dem Wissen "Ich kann mich jederzeit aus der Situation heben lassen, wenn es mir zu brenzlig wird" so viel Sicherheit und irgendwann Gelassenheit vermitteln, dass es sich an "gefährliche" Situationen ganz anders rantraut. Es weiß dann ja, dass du im Zweifelsfall eine Zuflucht bist. Toll ,dass sie das überhaupt noch möchte, nachdem sie ja beim "Züchter" offenbar völlig schutzlos gelassen wurde - nutz das für euch beide aus!

    Chris, entschuldige bitte, dass ich hier OT dazwischen komme, aber bei den Gelbbauchunken spitze ich gerade sehr die Ohren: Mein Neffe ist dieses Jahr bundes- und später europaweit unterwegs, um für ein TiHo-Forschungsprojekt Gelbbauchunken zu kartieren und zu fotografieren. Magst du vielleicht, gern auch per PN, verraten, ob und wo es in deiner Nähe Vorkommen gibt? Dankeschön auf jeden Fall!

    Keine Sorge, für eine erwachsene Hündin ist es viel normaler, keine anderen Hunde zu mögen, als als ewiges Spielkind durchs Hundeleben zu gehen. Das ist eine menschliche Projektion, kein normales Hundeverhalten. Ich würde mich einfach daran freuen ,dass sich das Hündchen sonst so super macht und ihm die unerwünschten Kontakte ersparen.

    Kann gut sein, dass sich da durch Zufall irgendwann doch ein Artgenosse, vielleicht ein netter kleiner Rüde, findet, mit dem sie klarkommt und dann auch mal spielt, aber das kann man nicht erzwingen. Ich würde ihr wirklich erstmal alle vom Hals halten und darauf setzen ,dass sie sich irgendwann soweit entspannt hat und sicher fühlt, dass sie von sich aus Kontakt wagt. Wenn sie ihn denn überhaupt möchte. Aufzwingen macht ihre Ablehnung mit Sicherheit nur immer schlimmer. Lass sie da erstmal zur Ruhe kommen.