Beiträge von terriers4me

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    Vorhin lag ich auf der Couch, Louie neben mir und Tom kam ebenfalls aufs Sofa. Louie knurrte ziemlich laut und ich schickte ihn mit Leckerlis in den Korb um die Situation zu entschärfen. Eine bessere Lösung fiel mir auf die Schnelle nicht ein.

    Damit hast du die aktuelle Situation vielleicht entschärft, den Hund aber kräftig bestätigt, das heißt: das nächste Mal wird er noch deutlicher werden. Das übernächste Mal...und soweiter. Die bessere Lösung wäre - pardon! - ein blitzschneller Freiflug samt massivem Anschnauzer gewesen, so blitzschnell und "authentisch",dass der Hund Ursache und Wirkung klar versteht: Maßregeln von Tom gibt richtig, richtig Ärger mit meiner Bezugsperson!

    Es gibt einfach Dinge im Zusammenleben, die sind ein absolutes, unverrückbares No Go, und das muß der Hund wissen und verstehen. Und zwar BEVOR er das erste Mal schnappt, weil Tom seiner Meinung nach nicht schnell genug reagiert oder du gerade keine Belohnung zur Hand hast.

    ....und selbst echtes Anhimmeln kann sehr schnell in Beschlagnahmen und Verteidigen übergehen. Die geschilderte Situation ist doch eigentlich ein Klassiker: Frauchen liegt krank (!!!!) auf dem Sofa, ist also für den Hund erkennbar nicht fit und weisungsbefugt - und so übernimmt er eben die Kontrolle darüber, wer sich nähern darf. Wen ndas nicht von "seinem" also dem beschlagnahmten Menschen im Keim erstickt und ihm als komplett inakzeptabel erklärt wird, wird er das jetzt fortlaufend weiter ausbauen. Wetten?

    Einem erwachsen werdenden Rüden, der so gestrickt ist, bleibt doch erstmal kaum etwas anderes übrig, und Versuch macht klug. Das ist jetzt weder böse vom Hund noch liegt es irgendwie am Sohn - aber es ist jetzt einfach dein Job, ihm schleunigst, wirklich schleunigst zu erklären ,dass die Weisungsvollmacht bei euch liegt. Nicht bei ihm.

    Ich würde die Hormonumstellung eher auf Seiten des Hundes sehen: Louie wird gerade ernsthaft erwachsen und fängt an, die Hausregeln aufzustellen.

    Alles weitere ist Spekulation, aber: Kann es sein, dass du da vielleicht ein wenig sehr entgegenkommend bist, so sehr, dass der Hund Führung, also einen sicheren Rahmen vermisst? Dazu gehören ja auch durchgesetzte Tabus. Will sagen: Wenn mein Hund auf die Idee käme, knurrend das Sofa beschlagnahmen zu wollen, gäbe es keine Leckerlis zum Ablenken und Weglocken (sprich: Bestärken!), sondern eine sehr ernsthafte Ansprache samt Platzverweis.

    Ich glaube, ich brauche mal eine Portion Mitgefühl: Meine reizende Seniorin hat spät im Leben ihre wahre Berufung entdeckt: Natural Born Killer. Rat Killer. Hat jetzt ständig dieses Killergrinsen drauf und offenbar die Zeit ihres Lebens:

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    Wir hatten heute Besuch von einer Kusine, die ich ewig, ewig nicht mehr gesehen habe, eigentlich sehr nett, aber sehr etepetete, und mit Viechern hat sie's so gar nicht. Also die Hütte geputzt, die Hühner ermahnt, den Hund gebürstet, um richtig Eindruck zu schinden. Und GENAU in dem Moment, in dem ihr Auto auf den Hof fuhr, hörte ich von hinter dem Haus dieses durchdringende Quieken. Genau: Erbse hatte die nächste Ratte am Wickel. Glaube ich zumindest gesehen habe ich diesmal nichts.

    Dafür hatte ich um so mehr Kopfkino. als ich Kusine, ganz in Weiß mit Perlenkette, ins Haus bat. Draußen war es zum Glück dann still, die Ratte muß es unter die Regentonne geschafft haben. Erbse lag den ganzen Nachmittag leise knurrend und ab zu mal gierig aufkläffend davor, während ich sehr bemüht Konversation machte und ständig Angst hatte, dass der verdammte Terrier gleich mit der nächsten Riesenbeute um die Ecke kommt und die Kusine einen medizinischen Notfall erleidet. Ging alles gut, aber anschließend mußte ich mich echt erstmal hinlegen. Wie war das noch?

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    Entweder fängt man an die richtig zu mögen oder man kennt die und ist "geheilt"

    Ich war heute wirklich verdammt dicht an "geheilt", zumal ich morgen vermutlich noch eine ekelhafte Leiche unter der Regentonne hervorholen muß. Vielleicht wird der nächste Gartenhund doch irgendwas gaaaanz Harmloses...

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    Das machen sie nicht - eher fallen sie tot um.

    Genau so ein Video gab es doch vor ein paar Jahren aus Frankreich, müßte im Wolfsthread irgendwo verlinkt sein? Ein paar Rudelmitglieder machen die Hunde umschichtig so mürbe, dass die irgendwann buchstäblich wegkippen und sich hinlegen müssen. Und genau dann springt einer an anderer Stelle über den Zaun...

    Nur, wenn die Viecher gefressen werden, und das tut Erbse nicht. Ihre Vorgängerin schluckte Mäuse so weg, die hab ich alle paar Wochen entwurmt. Dafür passe ich höllisch auf, dass die Leptospirose-Impfung immer aktuell ist, weil Ratten hier in der Innenstadt ein Dauerproblem sind.

    Sie fühlt sich auch nicht so, und das ist mitunter ein echtes Problem. Oder wohl eher: Ein Luxusproblem! Da sie ja nun mal fürs Leben gern rennt, dabei aber jederzeit auf Signal spitzenmäßig zurückkommt, hatten wir bisher immer das Arrangement, dass sie draußen Gas geben darf, sofort auf ein Zeichen zurückkommt, abkassiert, wieder losrasen darf...und so weiter, auch heute noch eine Stunde und länger.

    Nur ist sie zwar immer noch eine Rakete, aber in den letzten Wochen ganz heftig schwerhörig geworden, kriegt das "Zurück" also nicht mehr mit, und hört auch die normale Hundepfeife nicht mehr. Komplettes Anleinen wäre für sie der Verlust der größten Lebensfreude, und ich war wirklich ratlos.

    Gerettet hat uns dann - bis jetzt - eine Spezial-Hundepfeife für schwerhörige Hunde. Klingt für meine Ohren total normal, hat aber offenbar einen Ultraschallton, den sie noch super mitkriegt, und auf den sie sofort reagiert, so dass ich ihr dann per Handzeichen sagen kann ,was ich möchte. Rennvergnügen erstmal gerettet - und wir können das Ding wirklich nur sehr empfehlen!

    Nicht nur in ihren Augen, finde ich, aber du hast recht: Lob war tatsächlich das einzige, was Erbses extrem eigensinnige und leider auch noch unbestechliche Vorgängerin Kümmel zum Kooperieren brachte. Futter interessierte sie nicht, irgendwelche blöden Spielzeuge noch weniger, auf Strenge pinkelte sie, wich aber trotzdem keinen Millimeter von ihren Vorstellungen ab - aber für ein "feiner, feiner, feiner Hund!!!" tat sie so ziemlich alles. Trotzdem war mir beim nächsten Welpenkauf Bestechlichkeit ein ganz wichtiger Punkt!

    Offenbar ist es nie zu spät, sich Lebensträume zu erfüllen - Erbse hat knapp vor dem Fünfzehnten endlich den fetten, nervigen Rattenkönig erwischt, der uns (und vor allem sie!) hier seit Wochen ärgert und zu schlau für Gift & Fallen war. Schließlich hat er die letale Dummheit begangen, den Hühnern einen Besuch abstatten zu wollen. DAS Spektakel konnte selbst einem schwerhörigen Terrier nicht entgehen, und als ich dann auf ein kurzes, aber fürchterliches Quieken dazukam, hatte Erbse das Viech schon professionell gehimmelt. Die erste Ratte ihres langen Lebens, entsprechend floss das Jäger-Adrenalin, aber sie hat die Leiche dann, brav wie immer, gegen ein fettes Leberwurstbrot getauscht.

    Also alles schick, aber, Leute: War-mir-schlecht! Das Biest wog über 400 Gramm und hätte mit den Zähnen sonstwas am alten Hund anrichten können. Glück gehabt, wir sind ihn endlich per Sekundentod los, die Hühner sind wieder sicher, Erbses Lepto-Impfung ist auch aktuell. Sie war den ganzen Abend high und brauchte einen langen Spaziergang zum Runterkommen. Und ich hab mir gegen die schlotternden Knie halt wieder mal das Mantra aufgesagt: Ich will ja einen Terrier, ichwilljaeinenTerrier, ichwillja...und so weiter.

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