Beiträge von terriers4me

    Was mir gerade noch einfällt: mit einem großen Partner kriegen die kleinen Biester gern sowas wie ein Bodyguard-Syndrom. Alleine waren/sind meine Russellhündinnen immer ausgesprochen höflich und nett zu Artgenossen aller Größen und Geschlechter und mußten leider auch manchmal entsprechend einstecken.


    Hatten wir dann aber Nachbars griffigen Airedale oder später Nachbars schwarzen Riesenschäferhund dabei, hatten die kleinen Biester wirklich erstmal nichts anderes zu tun, als fremde Hunde anzustänkern und dem Großen "Hau ihn doch! Bitte!! Nur einmal!!!" zuzurufen. Da mußte ich echt aufpassen, und ich war schon fasziniert davon, wie fix die Zwerge den Unterschied zwischen mit und ohne Bodyguard raushatten. Mein engelhafter, aber nicht allzu heller eigener Airedale hat das nie kapiert.

    Ich kenne Ridgebacks so halbwegs, in meiner Familie gibt es mehrere. Ja, die sind vergleichsweise sehr reaktionsschnell - aber gegen einen Russell auf Strom ist das wirklich nix. Das war für mich nach 20 Jahren mit Größeren und einem nicht eben lahmen Airedale immer noch ein totaler Kulturschock.


    Und wie gesagt: die Kombination von dreifacher Schallgeschwindigkeit und 30 cm Schulterhöhe ist das Unangenehmste an diesen Hunden, aber es übt ungemein. Ansonsten sind sie, wie du hier übereinstimmend hörst, einfach nur großartig.


    Und übrigens oft super mit großen Jagdhunden wie RR, weil die sich so herrlich als Beute zu Rennspielen einspannen lassen. Wenn der RR aus der Verwandtschaft mit seinem Russellkumpel loslegt, ist das wirklich sensationell. Allerdings kann man die beiden zusammen nur in sehr übersichtlichen Ecken ableinen, sonst stiften sie sich gegenseitig zum Jagen an. Übrigens auch ein Problem, was bei Terrier als Zweithund auftauchen könnte. Den Hounds, also einem Großen, Beute aufzustöbern und zuzutreiben, ist ja eigenlich Terrierjob.

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    Na ja, ich sag’s mal so: das Jagdthema wäre mein geringstes Problem |) :ugly: :pfeif:

    Das kommt, weil du noch keinen Terrier hast.....


    Blitzreaktionen in einer Höhe, zu der man sich ebenso blitzschnell bücken muß, um nur noch zu spüren, wie einem das glatte kleine Muskelpaket durch die Finger flutscht, sind echt nicht ohne. Das waren dann die einzigen Momente, in denen ich mich ernsthaft nach den Großen zurückgesehnt habe - war das immer bequem, einfach nur ins Halsband zu greifen!


    Was sie im Haus machen? Für Stimmung sorgen, aber sehr angenehm. Probleme wie Zerstören & Co hatten wir hier nie, nur diesen schrägen Humor, den ich so absolut unwiderstehlich und suchterzeugend finde.

    Hier lief in den späten Neunzigenr lange einer auf der Hunderunde mit, ein sehr freundliches, agiles und quirliges Tier, der mir aber auch klarmachte ,dass sowas absolut nicht mein Hundetyp wäre: einmal war es das Wahnsinnsfell ,über das die Besitzerin fast täglich stöhnte ,zum andere der total überdrehte, überreaktive Chrakter.


    Wenn man Oskar nur ansah, hatte man ihn prompt quietschend und hysterisch wedelnd im Gesicht, wenn irgendwo ein Blättchen anders stand als am Vortag, bellte er die verdächtige Stelle endlos an. Das wäre mit einfach too much gewesen, so nett der Kerle war - und das sage ich als begeisterte Halterin ziemlich durchgeknallter Terrier. Insofern kann ich mir auch vorstellen, weshalb das nie ein Massenmodehund geworden ist. Obwohl man die damals durchaus öfter sah.

    Hosenbeine totschütteln ist wohl sowas wie Terrier-Standardprogramm? Wenn ich für ihren Geschmack zu lange auf dem Sofa lag, statt endlich loszugehen, hatte mein Kümmelchen übrigens noch eine höhere Warnstufe parat: meine Socken abziehen und knurrend/totschüttelnd damit wegrennen. Ich hab's auch nie geschafft, da pädagogisch einzuwirken, weil ich jedes Mal SO dermassen lachen musste.

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    Nie im Leben wäre ich auf n Collie gekommen aber auch gestern erwähnte jemand den Kurzhaarcollie und je mehr ich mich damit beschäftige, desto passender erscheint er

    Was mir dabei gerade noch einfällt: Von den vier Collies, die ich hier als "Mitspaziergänger" näher kennenlernen durfte, hatte die Hälfe, also zwei, einen echten Beruf: einer war Schulhund, der zweite assistierte einer Psychotherapeutin und soll im Umgang mit Patienten großartig gewesen sein. In der Freizeit lief er mit Frauchen Halbmarathon. Alle vier gingen auch generell überallhin mit und benahmen sich in allen Lebenslagen sehr kultiviert.


    Es scheinen also, von außen gesehen, wirklich sehr gelehrige, umgängliche und sensible Allrounder zu sein - aber da wissen die stolzen Besitzer hier sicher viel mehr.

    Collie klingt da tatsächlich recht vielversprechend - das wäre ein Typ Hund ,der deine Ansprüche quasi schon von selbst erfüllen würde, und für alles, was man darüber hinaus gemeinsam machen könnte, offen wäre. Und ziemlich sicher nett und vorsichtig mit dem Zwerg umgehen würde.


    Hier im Forum gibt es doch so einige begeisterte Colliehalter, da kriegst du sicher jede Menge Auskünfte, wen ndu möchtest.