Beiträge von terriers4me

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    Meiner zumindest. Wessen Hund ist denn deshalb ein großes Monster geworden? Ganz ehrlich, so ein Quatsch.

    Dem wunderbaren Schäferhund meiner Nachbarn, der absolut verträglich und besterzogen war und meinen kleinen Terrier großartig aufgezogen und erzogen hat, ist genau das passiert. Er mußte ständig und immer wieder solche Hundebesitzer wie dich über sich ergehen lassen, die es total witzig fanden, wie "mutig" und "lustig" ihr Kleiner doch diesen wohlerzogenen großen Rüden anzupöbeln wagte. Meine arme Nachbarin ist vor diesen Kläffzwergen nachher schon weit in die Büsche ausgewichen, aber wenn sie echt Pech hatte, liefen die frei und setzten nach. Was die Besitzer nochmal komischer fanden - ihre taten schließlich nichts, und der Große sollte sich halt nicht so anstellen.

    Irgendwann, da war er so sechs, ist dem Schäfer dann der Kragen geplatzt, und er hat sich blitzschnell die beiden schlimmsten Pöbler, einen Zwergpudel und einen Borderterrier, beides Rüden, vorgenommen. Verletzt hat er sie selbst da nicht, aber mit Riesengetöse und Gefletsche ungespitzt in den Boden gerammt, so dass die nur noch schrien. Die Besitzer natürlich auch.

    Das Ergebnis: Anzeige beim OA für die Besitzerin des Großen (verlief zum Glück im Sande), der Schäferhund hatte seinen Ruf als Monster weg und dann zwar Ruhe im Nahbereich, aber Gepöbel von Hund UND Besitzer von weitem. Und seine Besitzerin konnte nie mehr unbefangen in den Wald gehen, obwohl der Hund weiterhin gehorsam und bestens erzogen war, denn es war klar: Wäre da nochmal irgendwas gewesen, wäre ihr großer Hund fällig gewesen. Die Kleinen waren ja nur "lustig".

    Wir, meine Terrier und ich, haben diesen großartigen Rüden wirklich sehr geliebt. Um soweniger lieben wir seitdem Hundehalter, denen es sch*** egal ist was ihre unerzogenen Schätzchen auslösen können. es kan ndoch nicht so schlimm sein, entweder den eigenen Hund zu erziehen oder, wenn man dazu unfähig ist, wenigstens Kontakt zu unterbinden?

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    ich habe zwar einen lustigen Jackie, aber kein pöbelndes Monster an der Leine,

    Ich habe wirklich vergessen, wieviele lustige Jackies wir vor gut 20 Jahren, als das ein Modehund war, angeboten kriegten, aber es waren so einige. Die meisten zwischen anderthalb und zwei. Alle von Leute, die das Geprolle ihres erwachsen werdenden Terriers so lange "lustig" fanden, bis ihnen das Problem über den Kopf wuchs.

    Entweder, weil einige der angepöbelten Hunde da irgendwann weniger Humor hatten, oder weil sich der Zwerg unkorrigiert derart in seinen Größenwahn reingesteigert hatte (sooo lustig!), dass sie inzwischen überall als die mit dem kläffigen Terrier verschrien waren und nicht mal mehr in die Nähe anderer Hunde kamen.

    Genau solche ebenso ahnungslosen wie beratungsresistenten Besitzer haben den Ruf einer eigentlich großartigen Hunderasse nachhaltig ruiniert, was aber die Terrier letztlich ein Segen war: Wenigstens sind sie aus der Mode. Und kommen nicht mehr so oft in falsche Hände.

    Die Ursache ist glasklar:Dein Hund wird gerade erwachsen und gehört einer Rasse an, die dafür berühmt ist, dass vor allem erwachsene Rüden zu ausgepräger "same sex- aggression" neigen, also gleichgeschlechtliche Argenossen Scheiße finden und angehen. Kastriert oder nicht ändert da genau gar nichts.

    Das er - bisher - noch zu den Kleineren nett ist, hat ebenfalls einen simplen Grund: Er nimmt sie als Rivalen nicht ernst, und da ist ein echter Terrier dann schon mal großmütig. Größere dagegen gehören aus seiner Sicht einfach weg - und dabei wird es auch bleiben!

    Lepto muss man in Risikoecken teilweise sogar noch häufiger wiederholen. Bei meiner vorherigen Meister-Rattenfängerin habe ich jedes halbe Jahr nachimpfen lassen (müssen). Gottseidank hat auch die das problemlos weggesteckt.

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    Deshalb die Frage: Hat hier schonmal jemand einen Hund erlebt, der Lepto hat?

    Erstmal: Ganz gute Besserung das hört sich fies an!

    Ja, wir hatten hier vor ein paar Jahren ein echtes Drama im Revier: der junge Hund einer Tierschützerin/lautstarken Impfgegnerin. Der Ärmste, ich glaube, er was so um die sechs, ist über mehrere Wochen mit unerkannter Lepto rumgelaufen, bis von seinen Nieren buchstäblich nichts mehr übrig war. Ein grausamer Tod, und herzzerbrechend anzusehen ,wie er sich immer schwächer und magerer torkelnd durch die Gegend schleppte. Dass er dabei nicht den halben Hundebestand hier angesteckt hat, war eine Kombination aus Wunder und durchgehend gutem Impfstatus.

    Das war derart grauenhaft, dass Lepto die einzige Impfung ist, die ich bei meiner Hündin selbst jetzt im Greisenalter noch regelmäßig wiederholen lasse. Wir sind hier Innenstadt, haben immer mal wieder massig Ratten, und der Terrier ist dann natürlich hinter den tollen Düften her. So einen Horror wie ihn dieser arme Hund durchlitten hat, möchte ich nie zu verantworten haben, und da meine Seniorin überdies die Impfung immer gut weggesteckt hat, werden wir sie wohl selbst dieses Jahr nochmal auffrischen.

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    Habt ihr Erfahrungen mit dieser "letzten Schmerzbekämpfung"?

    Nur mit der vorletzen, und die sind super. Meine Hündin begann letztes Jahr, also mit 15, zunehmend Rückprobleme zu bekommen, nichts speziell Schlimmes, einfach Rundum-Abnutzung nach einem größtenteils im Luftraum verbrachten Leben, und obendrauf entzündliche Schmerzen, so dass sie gelegentlich bei wilden Hüpfern (kann ein Terrier wohl nie lassen) laut aufschrie.

    Wir haben dann nach dem Röntgen beschlossen, dass in ihrem Alter Lebensqualität unbedingt von Nebenwirkungen geht und sie auf Onsior gesetzt, erst Katzendosis, heute 10 mg täglich auf 8 Kilo Körpergewicht. Schlug sofort an, und schon mit dieser Dosis läuft sie wie eine Junge, schnell und sogar ausdauernd schnell, und hat nie wieder Schmerzanzeichen gezeigt. Blutwerte und Verdauung sind übrigens gleichbleibend prima geblieben. Ich wünschte, ich könnte hier das Video vom Spaziergang (eher Spazierrennen) gestern einstellen!

    Ich finde also, bei einem so alten Tier wie unseren zählt nur noch das Jetzt, die Lebensqualität heute, und wenn sich aufs Ende zu da irgendwas verschlechtert, werde ich nicht die geringsten Hemmungen haben, sie so hoch unter Medikation zu setzen, dass sie möglichst scherzfrei sein kann. Geht das nicht mehr, ist das Ende da - aber offenbar läßt sich vorher ja heute noch einiges machen. Ich würde es an deiner Stelle auf jeden Fall in jeder Dosierung versuchen und glaube wirklich absolut nicht, dass du deinem alten Hund da etwas anderes tun würdest als einen großen Gefallen.

    Vielleicht könnt ihr mit dieser Krücke (den ndas ist es ja - kein böses Gift, sondenr ein nützliches Hilfsmittel!) ja sogar noch mal eine kleine gute Zeit rausholen? Ich würde es euch beiden sehr, sehr wünschen!

    Schmutzfangmatten sind übrigens auch, wie ich an einer blinden Hündin gelernt habe, eine gute Alltagshilfe, wenn das Augenlicht stark nachlässt. Dann orientieren sich Hunde ja sehr über den Tastsinn.

    Ich habe der Blinden also an den Treppenauf- und abgang je eine Schutzfangmatte gelegt, und sie hatte blitzschnell gelernt ,zu stoppen und sich erstmal zu orientieren, sobald der Untergrund unter den Pfoten wechselte.

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    Die Slogans wie „Lieber zu früh, als nur auch 1 Tag zu spät“ verstärken aus meiner Sicht die Problematik unnötig,

    Für mich ist das leider kein Slogan, sondern erlebte Realität: Vor gut 40 Jahren, als es in unserer Ecke noch nirgendwo Tierarzt-Nachtdienst gab, schicke mich unsere TÄ abends mit meiner schwer herzkranken, alten Hündin, zu deren Einschläferung ich mich durchgerungen hatte, mit den Worten: "Was fällt Ihnen ein - dem Hund geht es dafür doch noch viel zu gut!" und ein paar Vorwürfen nachhause.

    In der Nacht darauf erstickte meine geliebte Hündin, mein erster eigener Hund, langsam und qualvoll an Wasser in der Lunge, stundenlang, ohne dass ich ihr irgendwie helfen konnte. Ein paar Minuten, bevor am Morgen endlich Tierarzthilfe zu erreichen gewesen wäre, war sie tot.

    Es war eine der furchtbarsten Tierhaltungs-Erfahrungen meines Lebens, und mit dieser Erinnerung ist das "Lieber zu früh..." zumindest für für mich ein absoluter, verpflichtender Grundsatz geworden - und ich bin dankbar dafür, dass ich meinem Hund heute so ein Ende ersparen kann.