Beiträge von terriers4me

    Nein, normalerweise kommen erwachsene Hunde gut noch länger klar. Es sei denn, sie stehen unter enormem Streß ,wie deiner im Moment.

    Aber das wird sicher besser, wenn er 1.) organisch gesund und 2.) eingewöhnt ist. Lass bitte auch die Kastrationsnarbe genau checken, abgesehen vom Riesenstreß, ihm noch eine OP obenauf zuzumuten, könnte ihm da ja auch gut noch irgendwas wehtun.

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    Unser Oldi ist jetzt leider erst in seinem 32. Jahr. Ich hoffe das er noch mind. 36 oder älter wird.

    Wir drücken Daumen, Pfoten und Hufe. Die Tochter meiner Stute (die Hellblonde am Zaun, Mutter ist die Rote mit der Blesse, auf dem Foto 25) mußte letztes Jahr mit knapp 30 ganz plötzlich eingeschläfert werden, aber andererseits: Das älteste Pferd auf dem Hof, die ehemalige Turnierstute meiner Freundin, wird dieses Jahr 40. Also mal sehen, was noch drin ist...wenn die Wölfe nicht kommen.

    Die 40 Hektar sind arrondiert und dann aufgeteilt zwischen einer Wallach- und einer Stutenherde (Isländer), Dazu gibt es noch zwei Sandpaddocks mit Unterständen für Matschwetter am Haus, die allein so groß sind wie anderswo eine normale Weide. Das Ganze ist unterteilt, und wird je nach Wetter begangen. In zu nassen Wintern bleiben die hinteren 20 Hektar zu bis Mai, ist das Wetter gemäßigt, dürfen sie auch mal drüber, bis der Graswuchs ernsthaft loslegt. Dann wird abgesperrt bis zum Anweiden.

    Durch diesen enorm vielen Platz war es immer richtig traumhaft, genug Raum für ein kleines Naturparadies zwischen den Pferden (inklusive Teich und Reiherkolonie). Die Ponys können da so naturnah leben ,wie es hierzulande nur geht, aufgeteilt in Familien- und Freundinnengruppen und mit richtigen langen Wechseln zum Wasser. Dass uns genau das mal so auf die Füße fällt, hätte wirklich keiner gedacht.

    Die Zäune waren außen immer auf 1,40 und ungewöhnlich stabil, wegen der Autobahnnähe und weil wir an unseren Pferden hängen - aber mit 1,60 dürfte die Grenze erreicht sein. Meine Freundin fängt jetzt erstmal mit den 10 Hektar direkt am Haus an - aber sie sagt, auf die Dauer wird sie alles so hoch umzäunen müssen. Das ist schon ein harter Brocken. HSH hat sie übrigens als Hofhund, da muß es aber bei einem bleiben, die Hündin duldet niemanden neben sich.

    Hier ist ein kleiner Endruck aus friedlicheren Spätherbstzeiten. Die Eichen sind nicht etwa Außengrenze, sonder ausgezäunt, damit die Pferde die Bäume und das ganze Tierleben drumrum nicht beschädigen können. Dazwischen sind Durchgänge auf andere Koppeln. Also eher ein Revier als eine normale Wiede - und das zäun mal wolfssicher!

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    Praktische Frage: Wie groß ist der Hund? Ich hatte genau dieses ängstliche Kontaktsuchen mit meiner Russellhündin, als sie plötzlich, binnen ganz kurzer Zeit, erblindete. Die hatte einen solchen Schock, dass sie zeitweise nur noch bei mir Sicherheit fand. Wir hatten das riesige Glück, dass die klein war, mir also beim Arbeiten stundenlang auf dem Schoß sitzen konnte. Als sie generell anfing, die neue Situation zu verstehen und einzuordnen, gab sich diese erste Panik, und sie eroberte ihren gewohnten Alltag zurück.

    Ich denke, ähnlich könnte es auch bei deinem Hund laufen: Sobald er die Grundsicherheit hat, also verstanden, dass ihm nicht passiert und notfalls jemand zum Hinflüchten da ist, wird er wahrscheinlich die neue Welt Stück für Stück erobern, sicherer werden und irgendwann den Dauerkontakt nicht mehr brauchen.

    Aber darauf hinzuarbeiten, hat wirklich erst Sinn, sobald geklärt ist, wie es körperlich um ihn steht - wenn er irgendwo Schmerzen oder Beschwerden hat, nützt das beste Training nichts.

    Dem armen Hund ist die gewohnte Welt komplett zusammengebrochen. Er fühlt sich allein in einer fremden, lebensgefährlichen Umgebung (und "allein" ist für das Rudeltier Hund gleichbedeutend mit einem Todesurteil, daher die extreme Angst), und jetzt sucht er den einzigen Halt, den er überhaupt noch erkennt: den dicht bei Menschen.

    Das ist dir sicher inzwischen längst klar, die Frage wäre: Was kannst du akut tun? Wenn ihn erstmal egal ist, wer ihn beschützt, kannst du vielleicht einen verständnisvollen Sitter auftreiben, um dich zwischendurch mal zu entlasten? Das wäre zwar noch mehr Hin und Her, aber zumindest eine Pause für dich und ein fester Rahmen für den Hund?

    Dann: Einen Streß würde ich dem armen Tier doch noch zumuten: Ich würde ihn tierärztlich gründlich durchchecken, also das, was die Orga nicht getan hat. Wie willst du sinnvoll trainieren, solange du nicht weißt, ob er irgendwo körperliche Probleme ,vielleicht sogar Schmerzen hat? Das auszuschließen ist einfach die Basis für alles andere.

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    Ich habe mich wochenlang mit nichts anderem beschäftigt....

    Das war Fehler Nr. 1: Du solltst nicht dein komplettes Leben auf den Hund ausrichten, du sollst einen Hund wählen ,der sich in dein Leben einfügt, ohne es auf den Kopf zustellten. Sonst wartet unweigerlich die Kombination: Selbst hochgehypte Riesenerwartungen - Realitätsschock, mit der du jetzt kämpfst.

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    Vor einer Woche war es dann soweit, ich habe einen Tierschutzhund aus dem Ausland adoptiert.

    Fehler Nr. 2, wenn du Anfängerin bist. Die Chance, mit einem gut aufs Leben vorbereiteten Züchterhund ins gut "Hundeleben" zu wachsen, ist groß, die, als Anfänger mit einem verstörten Import glücklich zu werden, eher minimal.

    Fehler Nr. 3 : Unbekannter Auslandshund in Großstadt, geführt von Anfängerin - das ist ein fast todsicheres Rezept für Desaster.

    Das Ganze dann noch mit Vollberufstätigkeit....puuuuh!

    Du hast dich also, sicher wohlmeinend, selbst gleich mehrfach gehandicapt, und das Ergebnis sind ein Hund und ein Frauchen mit Kulturschock. Ob du da genug Chancen siehst, um die Zähne zusammenzubeißen und dich auf den langen, langen Weg zu machen, oder ob du das Experiment jetzt abbrichst und den Hund eins weiterschickst, kannst nur du selbst entscheiden.

    Das ist übrigens in keiner Weise "gemein" gemeint, mir tut das Schlamassel echt leid, in das du euch beide da gebracht hast, und ich möchte wirklich nicht in deiner Haut stecken. Es ist einfach der nüchterne Blick von außen auf ein vorhersehbares Drama.

    Gestern war Weideaufmachen, früher immer ein großer Feiertag.

    Stattdessen erzählte mir meine Freundin, dass sie mit den Zäunen jetzt von 1,50 auf 1,60 geht (was das bei 38 Hektar bedeutet, mag sich jeder selbst vorstellen), weil ihr die Jäger rundum erzählt haben, dass sie nach dem Schafsriß auf der Nachbarweide mehrfach Wölfe beobachtet haben, die wie Gummibälle über die 1,20er-Netze setzen, selbst wenn die Weide leer war und sie nur keine Umwege laufen wollten. Die haben diese Technik also problemlos ins Repertoire übernommen, und insofern ist etwas höher sicher auch kein Problem. Aber versuchen will sie's natürlich doch.

    Eine "gute" Nachricht gab es aber auch: Meine Stute fängt jetzt, im 36. Lebensjahr, an, deutlich abzubauen. Es besteht also Hoffnung, dass sie noch einen schönen Sommer haben und irgendwann eines friedlichen Todes sterben kann, bevor sich die Wölfe die neue Futterquelle erschließen - das Wild in der Ecke ist inzwischen fast weg.

    Ach, und: Offiziell gibt es da immer noch keine Wölfe. Das nur nebenbei.

    Hier hat es variiert: Als ich als Schülerin/Studentin meine Finanzen mit Hundesitting aufgebessert habe, waren das zahlende Kunden, und ich hab mich strikt an deren Wünsche gehalten. Wenn sie es schön fanden, dass ihr Hund an der Leine zog, kläffte und ansprang, bitte - ich war den ja nach der Runde wieder los und hatte mein Geld, meinen Hund und meine Ruhe. Meist lief es aber so, dass ich noch was obendraufgelegt bekam, um mit dem Hund ein bißchen zu üben - Hundeschulen, Trainer & Co gab es ja noch nicht.

    Privat läuft sowas generell nur ,wenn ich mit den Leuten eh auf einer Wellenlänge bin, und dann wurden/werden die Gäste behandelt wie ein eigener Hund, Verhaltensregeln eingeschlossen. Umgekehrt ist es für mich auch völlig OK, wenn meine Freunde dasselbe mit meinem Hund machen - ohne das Grundvertrauen ,dass da kein Mist passiert/dass ich keinen baue, würde ich solche Arrangements gar nicht erst eingehen.

    Meine Hündin hat sich auch zeitweise ziemlich geplagt, hat aber auch einen etwas abgeknicken Gang auf einer Seite. Seit ich darauf achte, dass wirklich jeden Tag eine gute Dosis Karotten(gedünstet/püriert) im Futter ist, hat sich das so ziemlich erledigt. Riet mir unsere TÄ, ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob es da um Ballast oder um Inhaltsstoffe geht. Hauptsache, es klappt.