Beiträge von terriers4me

    Ich kenn's nur von einem außerordentlich selbstbewußten und cleveren Jagdterrierrüden, der acht Jahre alt war, als wir uns kennenlernten. Der biß seine Besitzerin tatsächlich einfach deshalb, weil er es konnte. Immer dann, wenn er rückwärts Frust ablassen wollte. Die zuckte dann die Achseln und sagte: "Er ist halt bißchen jähzornig."

    Das Interessante daran: Er war dabei nicht etwa so tief im Tunnel, dass er den Überblick verloren hätte. Er wußte ganz genau, was wo ging. Meine Freundin, deren Tante er gehörte, und mich hat er nach einem einzigen Versuch und der darauffolgenden, sehr ernsten Unterhaltung selbst in höchster Wut nie gebissen. Da fuhr er zwar rum, besann sich aber blitzartig und schnappte höchstens mal wie ein Krokodil in die Leine, was ihm ja durchaus zu gönnen war. Sein Frauchen bekam in solchen Momente die volle Breitseite und verzeichnete über ein langes Terrierleben so einiges an zerfetzten Klamotten.

    Hier verlieren sie um diese Jahreszeit schlicht das Interesse an den Knödeln und stürzen sich auf Blattläuse & Co, und ich mache Fütterpause bis Oktober. Sonst sind die einzigen ,die noch regelmäßig kommen, Elstern und Waschbären. Selbst die Spatzen verpflegen sich (ihre Jungen) lieber anderswo. Das ist jedes Jahr ein deutliches "Nein ,Danke!", sobald das Laub aufgeht.

    Absolut rührend, wie schnell der kleine Hund versucht, bloß alles richtig zu machen, dir also quasi jeden Wunsch von den Augen abzulesen, einfach weil du jetzt sein Mensch bist. Den halt bloß fest - sowas kriegt man von Hunden nicht allzuoft, oder vielmehr: meist nicht so schnell angeboten.

    Jetzt arbeitest du noch ein bißchen an deinem Katastrophenhirn (und glaub mir, ich kenne sowas - als der Terrier gestern wegen einer Berührung am Kopf jämmerlich aufgeschrienen hat, sah ich hier schon die Hirntumore wuchern und suchte hektisch die Kliniknotdienste. Es war aber nur eine Zweimillimeterzecke.) - und dann werdet ihr ein ganz tolles Team!

    Zitat

    Ich muss es ganz ehrlich sagen, ich bin dauergestresst. Ich spüre das am ganzen Körper, ich kann nicht richtig abschalten, da ist immer etwas im Hinterkopf, was erledigt werden muss, was mir Angst macht und was Probleme bereiten könnte

    Vielleicht ein bißchen schräg, aber an deiner Stelle würde ich den Hund als Chance begreifen, aus genau diesem Mich-selbst-fertigmachen rauszukommen, wenn es sein muß, auch mit professioneller Hilfe. Wenn dich sowas schon so total umhaut und du dich derart selbst quälst und fertigmachst ,was soll werden ,wenn mal ein ganz dickes Problem kommt?

    Nimm den Kleinen doch als Gelegenheit, selbst lockerlassen zu lernen, deine Umwelt durch ganz andere Augen sehen zu lernen, Perfektionismus runterzuschrauben und dir selbst generell ein bißchen mehr gutzutun. Dabei sind Hunde wirklich wunderbare Helfer - wenn man sie denn läßt!

    Das solltest du unbedingt. Je länger man hier mitliest, desto deutlicher wird, dass du das Hauptproblem bist, und das müßte doch nicht sein. Du setzt dich selbst so schrecklich unter Druck, das würde ich auch nicht durchhalten. Das Verrückte daran: Das hast du doch überhaupt nicht nötig - ihr habe SO viele Fortschritte in so kurzer Zeit gemacht, da kannst du doch auch mal richtig tief durchatmen, dir selbst auf den Rücken klopfen und das Ganze ein bißchen entspannter angehen!

    Am unwahrscheinlichsten finde ich, dass bei diesem neuartigen Sport landauf, landab noch nie auch nur ein toter/schwerverletzter Hund auf der Weide gefunden wurde. Rinder und viele Pferde fackeln da normalerweise nicht, deswegen dachen wir anfangs ja auch, sie wären auch vor Wölfen sicher.