Beiträge von terriers4me

    Hallo Morrigan,

    vielleicht mag deine Freundin sich mal mit Frau Lindenberg-Beste in Verbindung setzten?

    http://www.rednock.com/

    Die züchtet zwar PRTs, gehört aber zu denen, die die Russells als erste überhaupt nach Deutschland gebracht haben, und da war's ja offiziell noch ein und dieselbe Rasse. Sie ist, soweit ich weiß, auch Zuchtwartin im KfT und kennt natürlich die ganze Szene, müßte euch also eigentlich mit Kontaktadressen weiterhelfen können. Selbst züchtet sie übrigens auch ganz, ganz tolle Hunde - aber eben die langbeinige Version. Sonst müßte euch da doch auch der KfT selbst weiterhelfen?

    Leistungsprüfungen wären bei dieser Rasse in erster Linie die jagdlichen, also Bau- und Sauprüfung und wie die alle heißen, da müßte sie euch auch mit Auskünften weiterhelfen können.

    Viel Glück bei der Russell-Suche - und hoffentlich mal viel Freude mit einem tollen Terrier!

    Um die Terrier-Runde komplett zu machen, hier ein jagender Airedale:

    http://www.youtube.com/watch?v=4_b8FvPI7eI&feature=fvw


    Der ist zwar heute mehr ein großartiger Allrounder, gehört aber auch in die Jäger-Ecke. Er war ursprünglich eine Kreuzung von altenglischen Black & Tan-Terriern mit Otterhound. Plus ein bißchen Setter für die Nase & ein bißchen Collie für die Führigkeit - und fertig war der ursprünglich auf Sumpf & Wasser spezialisierte Jäger.

    Hier ist dann noch der Lakeland...

    http://en.wikipedia.org/wiki/Lakeland_Terrier


    ...der übrigens gern mal in den Parson Russel eingekreuzt wurde/wird, um die Hunde schnell "showier" zu bekommen, also größer, kräftiger und mit mehr Fell.
    In den Augen der "original type"- Terriermen die größte Sünde überhaupt, weil damit die "sanfte" Jagdmethode verlorengeht, die Jack Russells Terrier ursprünglich von allen anderen Schlägen unterschieden hat.

    Wobei der Deutsche Jagdterrier ja genau diesen Fell-Terrier-Schlägen (plus einem guten Schuß Lakeland) seine absolute Gnadenlosigkeit verdanken soll - die hat er wohl ebensowenig von der Foxterrier-Seite wie das black & tan.

    Besonders harte "Würger" waren ursprünglich fast immer die Terrier, die in steinigen Gegenden in die Bauten geschickt wurden. Denen konnte man nicht notfalls mit Ausgraben oder Hounds zur Hilfe kommen - die töteten selbst, wenn's drauf ankam.

    In diese Kategorie härterer Baujagdhunde würden dann übrigens auch viele Dackel fallen, die ja ihr Rauhhaar der Terriereinkreuzung verdanken - und bei denen sich viele Besitzer heute noch wundern, woher die niedlichen Hundchen bloß diesen Hang zur Bissigkeit haben...

    Und wenn wir schon bei Thema DJT waren, hier mal wieder mein absoluter Lieblings-Link zum Thema - genau so waren wirklich alle, die ich bis jetzt kennengelernt habe...

    http://krambambulli.de/infos/detail.p…kategorie=infos

    Das hier ist eine interessante Lektüre dazu:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Jack_Russell_Terrier

    Unter "The sporting Parson" findest du schon das Wichtigste: Der originale JR war der einzige Terrier, der NICHT töten durfte, sondern seine Beute, den Fuchs, möglichst unverletzt aus dem Bau treiben mußte! Das Töten war den Hounds vorbehalten und galt für den fuchsjagenden Terrier als "Sünde". (Nager im heimischen Stall mußte er natürlich ruckzuck erledigen!)

    Da macht der "original type" PR unter den Terrierrassen wirklich die große Ausnahme: Er muß seine Aggressivität soweit zügeln können, daß er mehr mit Köpfchen (also mit Gebell und kurzen Vorstößen) statt mit brachialer Gewalt arbeitet - entkommen lassen darf er seine Beute natürlich trotzdem nicht.

    Also ein Hund, der deutlich überlegter vorgeht als zum Beispiel ein DJT. Was den Russell ja inzwischen auch auf dem Kontinent beliebt gemacht hat: auf der Saujagd zum Beispiel spart sowas eine Menge Tierarztrechnungen!

    Hat übrigens auch außerhalb der Jagd deutliche Vorteile: ein Terrier dieses Typs ist deutlich leichter zu handeln und reagiert auch noch in höheren Reizlagen auf Abruf oder Anweisungen, während beim DJT da eben sehr schnell die Klappe fällt und der ohne Rücksicht auf Verluste jagende Hund nicht mehr erreichbar ist.

    Soll ich dich mal so richtig verwirren? *ggg*

    Es sind genaugenommen alles Foxterrier!

    Jack, eigentlich John Russell war ein jagdverrückter Reverend aus Devonshire, der für seine besonders guten Foxterrier berühmt war. Daher war "Jack Russell's Terriers" zunächst einfach sowas wie ein Gütesiegel für besonders gute, mit der Meute arbeitende und den Fuchs unversehrt sprengende Foxterrier.

    Ende des neunzehnten Jahrhunderts, als Hundeschauen Mode wurden, haben sich dann die Wege getrennt: "Foxterrier" wurden größer und gefälliger gezüchtet, gingen auf Ausstellungen und veränderten sich bald auch charakterlich. Zur Unterscheidung wurden die Arbeitsterrier im alten Typ dann Jack Russells genannt.

    Aber der Ursprung ist gleich: Hier ist "Carlisle Tack", einer der berühmten Foxterrier-Stammväter, geboren 1884

    http://en.wikipedia.org/wiki/File:Carlisle_Tack.jpg

    Stammt direkt von Jack Russells Hunden ab, ist also der Stammvater aller drei Rassen - und sieht im Übrigen fast aus wie ein Zwillingsbruder meiner jungen Parson-Hündin. Ein Parson Russell ist also nicht anderes als der Arbeits-Foxterrier des 19. Jahrhunderts, die kurzbeinige Variante geht ein bißchen mehr in Richtung Allround-Stallhund.

    Soviel zur verwickelten Genealogie. Die Grundzüge dieser cleveren Solitärjäger sind sich aber sehr ähnlich geblieben, egal, wie die Rasse heißt.
    Und genau deshalb haben - und verursachen - leider so viele ahnunglose Halter so viele vermeidbare Probleme mit ihnen: Die machen sich einfach nie klar, was sie da eigenlich an der Leine haben!

    Jack Russel & Parson sind so ziemlich ein und derselbe Hund, nur mit unterschiedlicher Beinlänge. Die kam ursprünglich bloß zustande, weil eine Auswahl unterschiedlicher Terriergrößen für verschiedene Arten der Baujagd gebraucht wurde.

    Der Charakter blieb sich aber gleich, verschiedene Größen fielen/fallen oft im gleichen Wurf, und offiziell unterschieden werden die "Rassen" ja erst seit wenigen Jahren.

    Aber die besseren "ratter" scheinen wirklich oft die Kleinen zu sein, weil die mehr in den Stallhunde-Typ gehen. Während viele Parsons mit ihrer enormen Lauffreude mehr an ihren Ursprungsjob erinneren: der Meute nachlaufen (inzwischen nachgefahren werden) und zuarbeiten.

    Hier ist ein Jagd-Teamwork der häßlichen, aber um so nützlicheren Art, nach den noblen Läufern sozusagen das Fußvolk an der Arbeit: Terrier statt Gift.

    Achtung: NICHT schön anzusehen, aber ich persönlich würd's jedem sehr, sehr empfehlen, der erwägt sich so einen Welpen anzuschaffen, weil die so süüüüß sind. Einfach, um sich eindringlich klarzumachen, wofür so viel Cleverness, Jagdpassion und Reaktionsgeschwindigkeit gedacht sind - und dann vielleicht zu verstehen, daß es eindeutig bessere Schoßunde gibt...

    http://www.youtube.com/watch?v=vjNdwha_ct0&feature=related