Stellenwert?
Mein Hund ist mein Hund. Kein "Baby", kein Mensch im Fell, kein Schmusetier, kein zweitklassiger "Ersatz" für irgenwas oder - einfach mein Hund, und als solcher erstklassig. Dadurch, daß es ihn gibt, bereichert er mein Leben, und im Gegenzug hab ich freiwillig die Verantwortung übernommen, seinen Bedürfnissen bestmöglich gerecht zu werden. Er selbst kann (darf!) es schließlich nicht.
So hat er schon einen hohen Stellenwert, läuft aber in der Praxis eher mit, allerdings in einem Leben, das ich rundum hundefreundlich geplant habe. So ist im Alltag kein großer Extra-Aufwand nötig.
Daß ich wegen der Hunde sehr viel mehr draußen unternehmen und sogar deutlich sportlicher werden mußte, als ich eigentlich vorhatte, finde ich toll (auch wenn ich da öfter mal stöhne...): So muß ich tun, was auch für mich gut ist, was ich ohne Hund oft nicht täte - und dann macht es eigentlich jedes Mal eine unverhoffte Freude.
Gestern zum Beispiel: Da wäre ich wg. Mistwetters alleine nicht rausgegangen - aber beim Laufen in der Feldmark hat Jungterrier dann angesichts von vier (!) in nächster Nähe wegsprintenden Rehen brav offline "Sitz!" gemacht - und darüber war ich den Rest des Tages total glücklich. Verrückt, aber wunderschön - und vermutlich der Sinn der Hundehaltung?
Wenn man Sinn für sowas hat, ist absolut kein Verbiegen dabei: Ich hab's ja so gewollt und hätte mir jederzeit auch einen weniger anspruchsvollen Hund aussuchen können.
Im Alltag also paßt der Hund sich weitgehend mir an und ich komm ihm dafür möglichst weit entgegen. Es gibt aber Zeiten, in denen der Hund Top-Priorität hat, also allen anderen Freizeitbeschäftigungen vorgeht: etwa Welpenaufzucht oder Krankheit. Da würde ich nicht nur sehr viel geben und auf vieles verzichten, ich hab's schon mehrfach getan.
Aber auch das war absolut kein Verbiegen, sondern einfach die selbstverständliche Folge dessen, daß ich diese Verantwortung FREIWILLIG übernommen habe.