Aus mal wieder frischer Erfahrung mit einem Möchtegern-Wächter kann ich dir nur raten: Nehmt den Kleinen nachts ins Schlafzimmer - VORÜBERGEHENDl! Besser, er ist erstmal da unruhig, lernt aber, was prinzipiell Sache ist, als komplett in diesen Ich-bewache-alles-Modus zu verfallen. Jetzt hast du noch eine gute Chance, mit vergleichsweise wenigen Schlafstörungs-Nachten wegzukommen und die Grundregeln klarzustellen. Wenn der Knabe erstmal anderthalb ist, wird das deutlich mühsamer.
Ich würde also dem Junior einen vorübergehenden Schlafplatz möglichst dicht bei euch einrichten. Das hat schon mal den Vorteil, daß er die Rückendeckung des Älteren los ist, niemanden zum Rumkaspern hat und ihr euch ganz auf ihn konzentrieren könnt. Vermutlich wird er erst protestieren, aber da müßt ihr durch. Und dann bleibt euch nichts weiter übrig, als bei jedem ungewollten Alarm prompt einzugreifen und die Bellerei mit einem Abbruchkommando (das er hoffentlich kann, sonst müßt ihr auch das vorher üben) abzustellen. Ruhe sofort loben und bis zum nächsten Mal schnell ein bißchen Schlaf erwischen. Den Wecker würde ich mir übrigens trotzdem erstmal sehr früh stellen ,wenn der junge Hund noch so früh morgens muß. So früh, daß ich eben mit ihm rausgehen kann, BEVOR er Terz macht - nicht erst, wenn er sich dafür belohnt fühlen muß. Die Zeiten kannst du dann langsam weiter nach hinten schieben, eventuell auch mit geänderter Fütterungszeit oder weniger voluminösem Futter?
Wie gesagt, ich hab das volle Programm gerade mal wieder selbst durchgezogen, mit einem lebhaften Terrier in genau dem Alter, der auch wenig mehr liebt als Aufpassen. Ich habe auch überhaupt nichts dagegen, daß sie kurz anschlägt, vor allem nachts - aber Randale will ich natürlich nicht. Also schlief sie erstmal auf dem Bett, und es hieß nach dem ersten kurzen Alarm "Schluß!" (dann war ich auch wach genug...), notfalls mit Hand an der Schnauze, bis Ruhe war. Dann Lob & beidseitiges Weiterpennen. Das hat sich über ein paar Wochen hingezogen, bis ich, bei offenen Türen, auch Gebell im Untergeschoß mit "Schluß" von oben beenden konnte.
Inzwischen wufft sie von selbst meist nur noch kurz, wenn überhaupt. Sie hat verstanden, daß sie zwar gern melden darf, es aber MEIN Job ist, zu entscheiden, ob dann Großalarm oder Ruhe angesagt ist - also für sie kein Grund zu überflüssiger Aufregung. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber generell klappt es jetzt gut, egal, wo sie schläft. Der angenehme Nebeneffekt ist auch, daß der Hund insgesamt deutlich ruhiger schläft - es beruhigt nämlich sehr, wenn man sich als Teenie nicht selbst um alles kümmern muß...
Das Training kann zwar, zugegeben, etwas anstrengend sein, aber wie gesagt: besser jetzt die Zeit investieren und dafür später Ruhe, als einen dauerkläffenden Erwachsenen im Haus - sowas kostet deutlich mehr Schlaf!
Viel Glück, und vergeßt nie: Ihr wolltet ja einen zweiten Hund, und ihr wolltet einen Welpen.......*ggg*