Beiträge von Phantomaus

    Ruhig Blut - ein Züchtergespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen und ist keine Prüfungssituation!

    Typische Fragen sind eher: Haben Sie mit Ihrem Vermieter geklärt, ob ein Hund einziehen darf? Was sagen die anderen aus der Kernfamilie zum Hundewunsch? Wieviel Zeit haben Sie am Tag für den Hund? Wie sieht Ihr Alltag aus?

    Das ist kein Kreuzverhör. Der Züchter ist ein Mensch, der sich gern mit dem Thema Hund beschäftigt. Du bist ein Mensch, der gern einen Hund hätte. Und darüber quatscht ihr einfach ein bisschen. Die vier, fünf wichtigen Fragen, die jeder von Euch an den anderen hat, kommen irgendwie vor, der Rest ergibt sich.

    Wenn der Hund mit zur Arbeit kommen kann und außerdem noch 2-3 Stunden Quality Time mit Dir gemeinsam hat, sind das doch prima Bedingungen. Wenn Du dann abends regelmäßig ein paar Stunden mal was ohne den Hund machen willst, sollte das überhaupt kein Problem sein.

    Du musst Dich nur fragen: Wo kommen diese zwei, drei Stunden Zeit für den Hund pro Tag her? Du sitzt aktuell ja wahrscheinlich nicht stundenlang rum und guckst aus dem Fenster. Aber selbst wenn: Diese Zeit fehlt Dir, wenn Du Dich um einen Hund kümmern musst. Irgendwas, was Du derzeit in Deiner Freizeit machst, wird hintenrüberkippen, um Platz zu machen für den Hund. Ob das jetzt fernsehen oder putzen oder stundenlang telefonieren ist oder irgendwas anderes. Auf wieviel davon Du verzichten kannst, weißt nur Du ;-)

    Gut, wenn Du insgesamt nicht pingelig bist, wird Dich das mit den Haaren nicht schockieren - auch, wenn es vielleicht ein paar mehr sind, als Du jetzt denkst.

    Aber bis das hier wird vermutlich nicht so einfach:

    Zitat

    und wenn ich draußen bin kann er mit mir herumlaufen und zwischendurch spielen

    Das geht wahrscheinlich mit einem Welpen noch einigermaßen gut, aber spätestens den Junghund musst Du da sehr scharf im Auge behalten. Der Hund wird sich nicht unbedingt auf dem gleichen Quadratmeter wie Du aufhalten und wenn Du abgelenkt bist, weil Du ja nun mal arbeitest, wird er seine Chance nutzen und Blödsinn machen. Und da ist es eine Sache, wenn er einem Kind das Pausenbrot aus der Tasche klaut und eine ganz andere, wenn er sich ein Huhn packt. Bis Du also mit der Erziehung soweit bist, dass Du Dich blind auf den Hund verlassen kannst, führst Du ihn besser an der Leine, lässt ihn im Büro oder bindest ihn in der Nähe an, wenn Du anderweitig draußen zu tun hast. Einige Labbis haben einen sehr zahmen Jagdtrieb und einige sind da etwas kerniger. Es kann also sein, dass Dein Plan mittelfristig funktioniert, es kann aber auch sein, dass Du Deinem Hund mit den Hühnern nie trauen kannst.

    Ein Labbi ist super für Eure Lebenssituation - und so, wie ich Deine Beiträge lese, hast Du Dir über die wesentlichen Stolperfallen schon Gedanken gemacht.

    Die Kinder bei Deiner Arbeit müssen natürlich sehr klar angeleitet werden, welche Regeln mit dem Hund gelten - auch wenn er mal nicht in seiner No-go-area ist. Aber das wird ja Dein Job sein, wie man Kinder anleitet, also kannst Du das vermutlich besser als der Durchschnittshundehalter.

    Die Anzahl der Treppen geht schon klar. Den Welpen tragen, den Junghund bremsen und wenn der Hund mal verletzt ist oder alt, kriegt man einen ausgewachsenen Labbi auch noch irgendwie ein Stockwerk hoch oder runter runter getragen.

    Der Kater ist das einzige andere Haustier in Deinem Leben? Oder laufen beispielsweise bei der Arbeit noch andere Tiere frei rum? Ich frage, weil die meisten Labbis durchaus Jagdtrieb haben und freilaufenden Hühnern oder Kaninchen in niedrig eingezäunten Gehegen auch bei bester Erziehung nicht garantiert widerstehen können.

    Ein Garten ist eine feine Sache, aber keine Voraussetzung für die Hundehaltung. Es macht sowieso keinen Sinn, den Hund alleine „zum spielen“ in den Garten zu schicken und man muss eh raus zum Gassi - insofern ist ein Garten halt ein weiteres Hobby, das man sich als Mensch zulegt oder nicht.

    Mein Labbi kam aus dem Tierheim, aber mein anderer Hund vom Züchter. Da war ich einmal zum Kennenlerngespräch und viermal zum Welpengucken. Obwohl es relativ weit zu fahren war, aber die Welpen waren so niedlich… Ausgesucht habe ich den Hund allerdings nicht, der Züchter hat beschlossen, wer welchen Hund bekommen soll. Der kannte die kleinen Racker schließlich am Besten - und so gut kann man die verschiedenen Charaktere bei einem kurzen Besuch ja auch gar nicht abschätzen.

    Ach, und übrigens: Ein Labbi fusselt. Und nicht zu knapp. Das steht normalerweise nicht so deutlich in den Rassebeschreibungen. Wenn also die Neuanschaffung von Teppichen oder Polstermöbeln oder Klamotten geplant ist, macht es Sinn, das auf die Farbe des Hundes abzustimmen!

    Wohl dem, der kleine und große Lücken zur Auswahl hat. Sowas gibt's hier am Büro (Innenstadtbereich) nicht. Da ist man gottfroh, wenn man überhaupt eine Lücke findet, die 30 cm länger als das Auto ist und kurbelt dann halt 5 Minuten hochkonzentriert rum. Bei den Abständen nützen Dir die Parkpiepser übrigens auch nichts mehr. Die jaulen ab 40 cm Abstand im Dauerton. Ich bin eine von denen, die Dir im Ernstfall parkenderweise so eng am Heck kleben, dass Du Deine Kofferraumtür nicht mehr aufkriegst. Isso. Ich kriege meine dann ja auch nicht mehr auf. Deshalb lade ich den Hund aus MEINEM Kofferraum übrigens am Büro aus, bevor ich mich auf Parkplatzsuche mache. Weil es vollkommen unklar ist, ob ich eine Lücke finde, in der hinterher mein Kofferraum noch frei zugänglich ist.

    Bei der Gelegenheit immer schön: Zwei Mütter mit Kinderwagen / sonstige Anwohner / ein Trupp Bauarbeiter stehen auf dem Bürgersteig direkt neben so einer Nicht-Lücke rum und schwatzen. Und wenn ich dann aus der fertig geparkten Karre aussteige, höre ich immer das Gleiche: "Das hätte ich ja nicht gedacht, dass Sie da reinkommen!"

    Noch NIE hat jemand von den Pappnasen direkt beim ersten Anzeichen meines Parkvorhabens angeboten, mich reinzuwinken. :skeptisch: Die gucken immer nur, ob ich's schaffe.

    Die Frage ist doch, was das bringen soll. Was sieht der Mensch denn von der Rasse und den Rassebesonderheiten, wenn er sich den Hund über Nacht oder für ein Wochenende oder so mal ausleiht? Nix.

    Ich würde meine Hunde für sowas nicht ausleihen. Die sind zwar grundsätzlich freundlich und um meine heilige Erziehung mache ich mir da auch absolut keine Sorgen. Wenn ich die Hunde mal irgendwo untergebracht kriegen MÜSSTE, würde das bei Leuten mit halbwegs Hundeverstand schon gehen. Aber einen Hund nur so mal ausleihen, damit wer anders "mal gucken kann, wie das so ist"? Das würde ich nicht wollen. Fertig.

    Gemeinsame Spaziergänge gerne, stundenlang was zu der Rasse erzählen auch gerne. Und von mir aus darf auch mal jemand anders die Leine halten, den Hund streicheln oder mit dem Hund kleine Spielchen oder Übungen machen. Aber dann ist auch gut.

    und man die Maske in die Jackentasche steckt und nur eine dabei hat :flucht:

    Ha! Meine Maske in der Jackentasche ist durch einen Kackbeutel vor den gröbsten Hygieneproblemen geschützt! :drgreen:

    Die Taktik hat natürlich auch ihre Tücken: Ich habe zu jedem beliebigen Zeitpunkt schätzungsweise zwanzig weitere Kackbeutel in den verschiedenen Jacken-, Hoodie-, Hosen- und Handtaschen. Aber ungefähr viermal am Tag erwische ich beim ersten Griff versehentlich erstmal meinem Maskenkackbeutel und muss dann nochmal neu sondieren.