Beiträge von Phantomaus

    Heute: Ein leicht durchgeknallt wirkender Mittfünfziger jauchzt und fragt, ob er meinen Welpen streicheln darf. Darf er. Welpe macht, was Welpen so machen und freut sich.

    Der Mann: "Der riecht sicher die ganzen anderen Hunde!"

    Ich: "Oh, wieviele Hunde haben Sie denn?"

    Er: "Selber habe ich keinen Hund. Aber ich habe heute schon ein paar getroffen!"

    Ich finde es für uns Hundehalter ganz wichtig, solche Wahrnehmungen mal zu hören. Die meisten Menschen mit Angst vor Hunden sprechen ja nicht mit uns. Ich kann natürlich verstehen, dass jemand, der gerade eh schon angespannt ist, nicht auch noch die Nerven hat, bräsige Hundehalter um eine Demonstration ihrer Erziehungsleistungen zu bitten. Aber dann merkt man es vielleicht nicht immer, ob jemand ängstlich ist.

    Ich selber achte zwar darauf, ob Leute ängstlich oder "hundeunfreundlich" (die gibt's ja auch!) wirken, aber ich halte es für gut möglich, dass ich da auch mal was nicht mitkriege. Klar, wenn jemand mich bittet, den Hund ranzunehmen oder anzuleinen, mache ich das und diskutiere auch nicht, ob das wirklich nötig ist. Ich bin ja froh und stolz, dass mein Hund sich gut abrufen und anleinen lässt. Ich kann sie ja auch nach 50 Metern wieder ableinen, also stört es mich nicht.

    Aber wenn mir ein erwachsener, halbwegs robust wirkender Mensch entgegenkommt, leine ich meinen Hund normalerweise nicht prophylaktisch an. Bei Kindern und wacklig wirkenden Herrschaften allerdings schon. Mein Labrador ignoriert fremde Leute – so, wie der Schäfer Dich ignoriert hat. Dass ich trotzdem einen eher großen Hund habe und damit die etwas ängstlichen Menschen womöglich dennoch etwas verstören könnte, ist mir im Alltag nicht immer klar. Als Halter eines blonden Labradors rechnet man eher damit, dass Passanten den Hund ansprechen, anlocken oder anfassen. Und man ist fast froh, wenn mal einer nicht schnalzt und die Hand ausstreckt... Und es gibt ja auch immer wieder Leute, die einem versichern: "Wegen mir müssen Sie jetzt aber nicht anleinen!" wenn man eigentlich nur wegen der Straße da vorn angeleint hat. Die Leute, die nix sagen (können) und nur still hoffen, dass wir zügig vorbeigehen, tun mir gerade echt leid. Sorry. Ich werde versuchen, mich zu bessern.


    Ich finde es nicht peinlich, Kacktüten dabeizuhaben. Ich finde es ja auch nicht peinlich, Klopapier zu kaufen. Ich glaube auch nicht, dass Nicht-Hundehalter beim Anblick einer verknüllten, bunten Plastiktüte sofort denken: "Börks, da kommt mal Kacke rein."

    Gut, bei 'ner vollen Kacktüte sieht das etwas anders aus, wenn man die versehentlich bei 'ner Besprechung noch in der Tasche hat. Sowas kommt ja möglicherweise bei Hundehaltern auch mal vor. Aber selbst dann - ich glaube nicht, dass andere Leute das sofort realisieren würden...

    Ich verpacke auch gelegentlich Müll in Kacktüten und habe dann eventuell eine Tüte z.B. mit Bananenschale in der Tasche. Da denke ich mir gar nichts bei und kann mir nicht vorstellen, dass andere Leute das tun.

    Aber ich hatte mal eine Rolle besonders schick gemusterter Tüten und habe eine beim Mantrailing zur Aufbewahrung für den Geruchsgegenstand benutzt. Die Halterin, deren Hund mich dann gesucht hat, hat hinterher gefragt, ob sie die Tüte behalten dürfte. Ich: "Ja klar. Immer besser, eine Kacktüte zu haben als keine zu haben, ne?"" und sie meinte "Nein! Doch nicht dafür! Die ist so schön!"

    Habe heute versucht, ein am Boden liegendes Baby dazu zu bringen, zu mir rüberzukrabbeln. Habe meine gesamte Trickkiste dafür ausgepackt und alles an Faxen gemacht, was mir einfiel. Hat nicht funktioniert. Kam mir wie ein Idiot vor, dass das Baby meine Animationsversuche so dermaßen hat ablitzen lassen.

    Als die Mutter wieder im Raum war, stellte sich raus, dass er noch gar nicht krabbeln konnte. Ah. Das war mir irgendwie nicht klar, dass ein Baby in dem Alter zwar den Kopf heben und einen angucken kann, aber dabei echt an Ort und Stelle gefangen ist...

    "Ich lasse mir immer extra Zeit, damit die Autofahrer lernen, hier nicht so zu rasen".

    Das hat mir mal ein anderer Hundehalter/Anwohner auf der Runde gesagt, der wirklich die Ruhe weg hatte, seinen Hund zu sich zu holen, als ein Auto auf dem wenig befahrenen Wirtschaftsweg ankam. Er stand dabei allerdings so bräsig und präsent auf der Straße, dass das Auto zuerst ihn erwischt hätte und nicht den Hund. Aber trotzdem. Gah. Ich würde ja nicht gegen die Dummheit anderer Autofahrer pokern...

    Es ist halt eine zusätzliche Einnahmequelle, nach Anzahl der pelzigen Mitreisenden abzurechnen. Da kann der Vermieter sich eine beliebige Summe ausdenken, die er vermutlich eher an der Schmerzgrenze des durchschnittlichen Hundehalters festmacht und nicht am tatsächlich entstehenden Mehraufwand.

    Wenn man das als Mieter vorher weiß, weiß man es vorher und kann sich überlegen, ob man den Aufschlag zahlen möchte oder lieber eine andere Unterkunft sucht. Dass man für das verlangte Geld auch eine Rechnung verlangen darf, ist ja unstrittig. Ich würde jedenfalls keinen so happigen Preis bezahlen wollen, den sich dann jemand schwarz in die Tasche steckt.