@FrauBlume83 Ich finde es auch super das du dir soviele Gedanken hast.
Meine Hündin ist als Welpe unter ähnlichen Vorraussetzungen bei mir eingezogen. Ich konnte sie damals noch nicht mit zur Arbeit nehmen und habe damals bewusst auf 28h/Woche umgestellt und sie während der Arbeitszeit in Fremdbetreuung gegeben. Im Nachhinein fühle ich mich deshalb aber irgendwie schuldig.
Während der ersten Wochen hatte ich Urlaub und danach war sie an 3-4 Tagen die Woche über 8 Stunden woanders. Danach war sie immer sehr müde und hatte natürlich extrem viel zu verarbeiten.
Ich glaube ich habe ihr sehr viel (vllt. zu viel?) zugemutet und sie hat das nur halbwegs gut verpackt weil sie rassetypisch gut mit neuen Situationen umgehen kann. Ich glaube ein Hund der das nicht könnte, hätte heute ganz andere Probleme.
Das hört sich ja erstmal toll an, das der Hund in einem Rudel aufwächst. So habe ich damals auch gedacht. Im Grunde, egal wie schonend man es macht, wird der Welpe der in der verletzlichsten Phase seines Lebens ist, aber in eine Gruppe erwachsener Tiere gebracht, die er nicht kennt und in dem jeden Tag eine eigene Dynamik und viel Bewegung herrscht.. Zusätzlich zu dem neuen Zuhause und den neuen Besitzern.
Wie gesagt: Ich weiss nicht ob jeder Hund das so wegstecken kann. Ich würde es nicht nochmal so machen.
Im nachhinein würde ich direkt von Beginn an auf eine Privatbetreuung zurückgreifen wo max. 2-3 andere Hunde sind und es insgesamt etwas ruhiger verlaufen kann.
Ich hatte zudem den Eindruck das ich viel in ihrem Leben verpasste. Einfach weil in dem Alter viel passiert ... Der Hund ist nach der Huta erstmal müde und will viel schlafen... An den Tagen an denen sie betreut wurde, war nichts mehr mit ihr anzufangen. Es war einfach zu viel. Und ich wollte ihr, als sie noch so klein war, möglichst ein ruhiges Zuhause geben, in dem sie ihre Ruhe hatte.
Das hieß natürlich aber auch das ich mit ihr nicht so häufig auf Entdeckungstour war sondern sie viel schlafen ließ damit sie ihr Ruhebedürfnis erfüllen konnte.
Ich hatte immer mind. drei verschiedene Betreuungsmöglichkeiten an der Hand, nachdem mir zu Beginn mehrmals plötzlich die Huta weggebrochen ist. Auch da gibt es Krankheit und Trauerfälle. Es gab sogar Situationen in denen alle drei nicht verfügbar waren und ich echt am schwimmen war.
Es kamen und gingen auch einige Betreuer die unzuverlässig waren (Die Leute erzählen sehr viel aber ob auch alles so läuft lässt sich immer erst hinterher sagen)
Und es war natürlich teuer. Für die Betreuung habe ich 15-20 Euro pro Tag bezahlt.
Freunde waren anfangs begeistert. Nachdem der Reiz des neuen verflogen war, hatten da aber auch die wenigsten noch Zeit. So ein nicht-stubenreiner Welpe kann ja auch schon arbeit sein.
Schlussendlich musste ich aus (für mich) finanziellen und (für den Hund) gesundheitlichen Gründen wieder Vollzeit arbeiten. Molly hat Allergien entwickelt und ich konnte natürlich nicht erwarten das die Huta und alle Betreuer sämtliche Teppiche rausreißt und alles umkrempelt für meinen Hund.
Ich durfte Molly dann als erwachsenen Hund (da war sie gerade ca, 2 1/2 - 3 Jahre alt) mit zur Arbeit bringen und das klappt gut.
Seitdem empfinde ich unsere Bindung als noch enger. Sie war vorher auch schon gut und ich war ihre Hauptbezugsperson aber irgendwie ist es dadurch das wir noch mehr zusammen unternehmen nochmal ein anderes Level.