der Ist-Zustand IST radikal. Er ist brutal und er ist langfristig nicht tragbar. Und das, was du (stellvertretend für die Menschen, die noch nicht "überzeugt" sind) als radikal empfindest, ist nicht der Vortrag selber, sondern der vorgetragene Inhalt. Daran hat aber der Überbringer der Botschaft keine Schuld.
Wenn mir vor den Latz geknallt wird, das Fleischesser Mörder sind?
Das bringt nur Abgrenzung.
Die Gespräche die ich geführt habe, hatten nichts mit Fakten und Ist-Zustand zu tun sondern waren durch und durch emotional aufgeladen und haben mein aktuelles Leben kritisiert. Aufklärung wäre für mich eine Beschreibung des Zustands.
Eine emotionalisierte Diskussion bringt bei keinem Thema etwas...
Ein Beispiel von vor Ort: Der lokale Biosupermarkt hat veröffentlicht das sie zukünftig Bio-Eier der "Bruder-Ei Initiative" anbieten werden. Bei dieser Initiative werden die männlichen Küken nicht geschreddert sondern aufgezogen.
Die Reaktion? Ein Shitstorm. Man solle sich nicht einbilden das man mit dem Angebot dieser Eier moralisch besser dastände. Man würde ja trotzdem Leben töten und wolle sich damit nur ein besseres Gewissen machen. u.s.w. Also totale Ablehnung und Boykottaufrufe.
Warum müssen es eigentlich immer direkt diese Extreme sein?
Warum kann nicht anerkannt werden das dieses Angebot zur (auch ethisch)
besseren Haltung von Nutztieren beitragen soll und Menschen
auch dazu bringt über das Thema und ihren Eierkonsum nachzudenken? Das
es das Thema weiterbringt. Langsam aber stetig gewisse standards in der Gesellschaft etabliert werden.
Ich frage mich immer, wie so ein Aufzeigen von abzulehnenden Umständen denn aussehen soll, damit er nicht als radikal/moralkeulenmäßig rüberkommt.
Wie ich mir das denke: zeigen woher das Fleisch kommt. Wie die Tiere leben und der Weg bis zur Verarbeitung. Gern auch unterlegt mit Daten welche Mengen Fleisch produziert werden, wieviel pro Kopf gegessen wird. u.s.w. Und wer von den Bildern nicht überzeugt wird... warum sollte ihn dann die Meinung einer dritten Person die ihm das ganze nochmal erzählt überzeugen?
So was würde ich mir auch im Schulunterricht wünschen für ältere Schulklassen mit anschließender Diskussion über die Haltungsbedinungen und Fleischkonsum.
Ohne anschließendem aufdrücken vom Stempel "Du musst vegetarisch leben" sondern den Menschen die Auswertung für ihr Leben überlassen.