Ich hab früher im Schichtdienst als Disponentin in einem großen Logistik-Unternehmen gearbeitet und relativ schnell gemerkt das dem Unternehmen egal ist wie es mir geht. Ich sollte eben funktionieren und ein Privatleben ist dabei nur "störend". Ich wurde kurzfristig in irgendwelche Schichten eingeteilt ohne gefragt zu werden. Hatte extrem viele Überstunden die ich nie abfeiern konnte.
Und da ich Idiotin nun nicht zu den Menschen gehöre die dann einfach krank machen, wurde das immer mehr. Mit der Doofen kann man es ja machen. Pausen wurden zwar gestempelt aber in der Regel nicht gemacht. Das war normal. Wir waren chronisch unterbesetzt. Urlaub wurde abgelehnt. Stattdessen wurden mir vereinzelte Tage angeboten. Also kein durchgängiger Urlaub (ich glaube das ist gar nicht legal oder?
)
Ich hab mir das ein Jahr angeschaut und dann eine Vertragsverlängerung abgelehnt und arbeite jetzt in einem Familienbetrieb in einer ganz anderen Branche.
Ich verdiene viel viel weniger aber mir ist das Arbeitsumfeld wichtiger als das Geld. Als ich wegen des Hundes darum bat weniger Stunden zu arbeiten, war das kein Problem, obwohl es ihnen eigentlich lieber gewesen wäre, das ich weiterhin voll arbeite.
Im Gegenzug bin ich zuverlässig immer da (ich bin sehr sehr selten krank) und sehr flexibel. Ich bin immer bereit einzuspringen. Der AG kann sich auf mich verlassen.
Dafür weiss ich auch: wenn was mit meinem Hund ist, ruf ich kurz an und es ist kein Problem. Molly hatte sich mal auf einem Spaziergang morgens vor der Arbeit verletzt. Ich habe nur kurz angerufen und Bescheid gesagt das ich mich verspäte.
Bei meinem früheren Arbeitgeber hätte das ein riesen Theater gegeben.
Mein jetziger AG hat nur gefragt ob ich später kommen möchte oder gar nicht.
Der Chef ist hundefreundlich und allgemein ein Typ der sich Gedanken um seine Mitarbeiter macht. Er hatte z.B. auch die Idee das ich nächstes Jahr einmal die Woche im Backoffice arbeiten könnte und den Hund dann dahin mitnehme.
Ich bin sehr zufrieden wo ich aktuell bin und käme nicht auf die Idee zu wechseln.
Ich denke das sollten viel mehr Arbeitgeber berücksichtigen: Ein glücklicher Arbeitnehmer ist ein produktiver Arbeitnehmer. ![]()