Ich arbeite auch 29 Stunden und bin Alleinstehend.
Das erste Jahr mit Hund noch Vollzeit aber der Hund hat mich dazu gebracht mein Leben zu entschleunigen.
Und dafür muss ich ihr echt danken.
Ich habe aber schon recht früh nach der Ausbildung entschieden das ich keine Karriere machen will sondern für mich anderes wichtiger ist. Direkt nach der Ausbildung habe ich als Disponentin in Schicht gearbeitet und praktisch nur noch funktioniert.
Ich hab gut verdient aber so hab ich mir mein Leben einfach nicht vorgestellt. Ständig gehetzt.
Ich fing dann im Familienbetrieb an. Geregeltere Arbeitszeiten, 40 Stundenwoche, sehr freies arbeiten aber leider lange Arbeitstage (von 10 bis 19:30 Uhr) und weniger Geld.
Schon bevor der Hund da war, war klar das ein Hund keine (mit Fahrten) 10-11 Stunden alleine bleiben kann und betreut werden muss.
Ein Jahr hat das mit Hund gut funktioniert aber ich war eben nicht zufrieden. Ich bereue heute noch so viel in der Junghund-Zeit verpasst zu haben.
Also auf 29 Stunden reduziert. Ich arbeite nur noch 3 Tage die Woche und einen Samstag im Monat.
Klar, große finanzielle Einschnitte. Die Wohnung in der ich lebe zahle ich noch ab. Das ist meine Altersvorsorge. Ich hab vor dem Schritt zur Teilzeit viel gerechnet.
Bin aber ziemlich genügsam und war auch vorher schon sehr sparsam. Ich bin nicht der Typ der sich häufig neue Kleidung kauft, in Discos oder Restaurants geht und ein schönes Auto braucht. Ich habe keine teuren Hobbies und kaufe für mich nicht viel. Für den Hund schon eher.
Mein Auto ist ein robuster Kleinwagen von '92 (ohne Klima, Servolenkung und elektrische Fesnterheber ). Meine Wohnung nicht in der Innenstadt sondern einem gut angebundenen Vorort.
Ich habe meine großen Traumreisen schon kurz vor und nach meiner Ausbildung gemacht.
Jährliche Urlaube sind jetzt nicht mehr drin. Eher alle 2-3 Jahre innerhalb Europas.
Ich möchte auch mit Teilzeit finanzielle Sicherheit und spare daher so viel wie möglich. Mein komplettes Gehalt ist verkalkuliert (inkl. monatlichen Sparbeträgen für Notfälle, jährlich anfallende Belastungen wie z.B. Versicherungen und Weihnachtsgeschenke).
Allgemein überlegt man eben eher bevor man irgendwas kauft. "Brauche ich wirklich das *Artikel einsetzen* von Tchibo?" Meist ist die Antwort nein.
Das hört sich jetzt trauriger an als es ist. Dafür habe ich viel Zeit. Und das finde ich unbezahlbar.
Ich verzichte auf so manches was Freunde sich gedankenlos kaufen würden und die fragen auch: "Wie kannst du von dem Gehalt leben?"
Das finde ich aber nicht schwer. Ich habe eben ein Auge auf meine Finanzen und wenn ich dann sehe was besagte Freunde für ihre Spontankäufe, Restaurantbesuche, Ausflüge und die 120qm Wohnung zahlen, wundert es mich nicht das sie denken das man mit meinem Geld nicht auskommen kann.
Ich habe nach diesen Dingen einfach nicht so das Bedürfnis.
Aktuell bin ich mit meinem Leben so wie es ist rundum zufrieden. :)
Momentan ist mit dem Chef im Gespräch das ich einmal die Woche im Büro arbeiten könnte. Da freue ich mich drauf. Dann könnte ich den Hund zumindest einmal die Woche auch mitnehmen.
Mal eine Frage an die Teilzeitarbeiter, ohne vollzeitarbeitenden Partner. Was für Jobs habt ihr, dass das machbar ist, also finanziell?
Ich arbeite im Einzelhandel im Kunstgewerbe aber kümmere mich (während ich im Laden stehe) um mehrere Webseiten und Shops des Ladens.
Also so eine Mischung aus Verkauf und Backoffice.
Viel verdiene ich nicht. Gerade so vierstellig. Ich habe aber meine Schwester als Mitbewohnerin die mir ein bisschen Miete gibt und davon zahle ich die Betreuung für den Hund. Komme aber gut damit aus.