Meine Hündin muss Fremdhunde auch nicht haben. Und dabei ist sie von Welpenbeinen an bis sie ca. 3 Jahre alt war, 3-4 mal die Woche in einer Huta betreut worden.
Also in einer Hundegruppe mit 15-20 anderen Hunden die frei zusammen interagiert haben. Aber vllt. liegt es auch gerade daran weil sie es in der Gruppe so gelernt hat. Sie hatte dort so 2-3 Hunde mit denen sie tatsächlich auch getobt hat. Die waren da aber auch in etwa in ihrem Alter. Also noch jung und wahrscheinlich vergleichbar mit ihren Geschwistern.
Mit denen würde sie auch noch heute durch die Gegend fetzen.
Ansonsten ist es bei Fremdhunden so das es sehr von dem anderen Hund abhängt wie sie reagiert.
Auf Entfernung sind ihr erstmal alle fremden Hunde suspekt und sie baut sich gerne auf und macht auf dicke Hose-
Bei einer direkten Konfrontation ist es dann unterschiedlich. Ich denke weil sie erst aus nächster Nähe die Signale richtig deuten kann.
Wenn der andere Hund Unsicher wirkt, ignoriert sie ihn meist oder ist maximal je nach Sympathie freundlich interessiert. Dann ist sie die Souveräne bei der Begegnung.Wenn er aufdringlich ist, unterscheidet sie zwischen Welpen und Erwachsenen Hunden. Bei Welpen spielt sie tatsächlich auch mal kurz mit und hat merklich mehr Geduld.
Bei Erwachsenen macht sie eine klare Ansage wenn diese Aufdringlich sind.
Und dann hat sie mich in Situationen auch schon sehr verblüfft in denen sie in einem respektvollen Bogen um einen Hund gelaufen ist.
Das waren dann meist die ruhigen, souveränen Hunde die Körpersprachlich signalisiert haben das sie keinen Kontakt möchten. In den Fällen ist sie deutlich unterwürfig in einem Bogen vorbeigelaufen.
Bei einem tatsächlichen Angriff reagiert sie immer defensiv und versucht zu flüchten.
Am liebsten sind ihr ruhige, souveräne Hunde (die Kontakt erlauben). Da merkt man bei ihr das diese Begenungen am sympathischsten sind.
Spielen tut sie aber natürlich nicht mit diesen Hunden. Sondern nur kurz schnüffeln und dann weiter. Selbst bei Spaziergängen in der Gruppe ignoriert sie im Grunde die anderen Hunde. Deshalb mache ich das eigentlich auch kaum noch.
Ich denke das hängt auch damit zusammen das sie von Klein auf gelernt hat, das ein zusammensein in der Gruppe nicht unbedingt bedeutet das gespielt wird. Das war in der Huta ja auch nicht so.
Ich denke (das ist natürlich nru eine Vermutung) dass das Verhalten auch mit der Sozialisation zu tun hat und wie der Hund (und in welchem Umfeld er) aufgewachsen ist. Natürlich hat es auch sehr mit dem Charakter zu tun aber ich denke dieses "nicht-spielen" kann auch daher herrühren das der Hund von verschiedenen Hunden früh lernt das ein anderer Hund nicht in erster Linie ein "Spielkamerad" ist. Meine Hündin spielt wenn überhaupt nur mit Hunden die sie schon als Welpe kannte und mit denen sie schon damals eine spielerische Beziehung hatte.
Im Vergleich dazu kenne ich hier Hunde die schon von klein auf zum "spielen" geschickt werden. Also jede Hundebegegnung bedeutet spielen und toben. Vllt. kann es dann auch später zu einem Verhaltensmuster kommen, dass spielen zu der Begegnung dazu gehört. 