Beiträge von Julia127

    Hier im Thread ist es ja gerade etwas ruhig geworden... =)

    Bei uns geht es immer noch in kleinen Schritten vorwärts. Wir sind jetzt bereit fürs Begegnungstraining. Also erste richtige "Hundedates". :D

    Finde ich auch gut so. Ich habe den Eindruck, wir stoßen sonst wieder an eine Grenze. Yoshi wird nun (in der Regel und wenn es nicht zu nah ist :hust:) nicht mehr sofort hysterisch sobald er einen Fremdhund sieht. Er schaut erstmal wie dieser sich verhält und wo er hingeht. Und geht er sichtbar nicht in unsere Richtung, ist alles okay. Aber sobald es nur den Anschein macht, der andere Hund kommt auf uns zu, ist Yoshi das schon zuviel.

    Wir brauchen nun also diese positiven Fremdhundebegegnungen, in denen er Schritt für Schritt lernt, das ein näher kommender Hund, keine generelle Bedrohung ist und einfach gar nichts passiert.

    Damit das aber in SEINEM Wohlfühl-Tempo passieren kann, brauchen wir nun ein paar "Dates". |) Ich freue mich da richtig drauf, weil ich mir sicher bin, dass das sehr helfen wird.

    Der Artikel ist aber auch etwas verworren, die "Beißattacke gegen den Mann in der U-Bahn" und die "Beißattacke am Prenzlauer Berg im März" scheinen mir aber identisch zu sein.

    Hm, ich will nicht pingelig sein (:hust:) aber das widerspricht dem Zeitstrahl des Artikels.

    Zitat

    Um drei Beißattacken ging es vor dem Amtsgericht Tiergarten. Zwei davon geschahen nur drei Wochen nach einer Verurteilung des 37-Jährigen, weil sein Hund Bandit in einer U-Bahn einen Mann gebissen hatte.

    - Mann wird in U-Bahn gebissen: acht Monate Haft auf Bewährung und Auflagen, die er nicht erfüllt

    - drei Wochen später, am 24. August 2024 in Treptow: Hund greift unvermittelt eine sitzende Frau an (Biss in die Schulter)

    - 15 Minuten später: auf dem Bahnsteig eine weitere Frau angegriffen (Bisse in Gesäß und Wade)

    - 17. März 2025 wurde ein Passant in Prenzlauer Berg durch Bisse in den Unterschenkel verletzt ("bei einer dritten Attacke lief Bandit sogar frei")

    Um die drei letzten Spiegelstriche ging es bei der Verhandlung. Die Bewährungsstrafe hat er für den ersten Vorfall bereits zuvor bekommen.

    Richtig so, dass der Typ ins Gefängnis geht. Die Reue kann man ihm nach der Anzahl der Vorfälle auch kaum abkaufen.

    Vor allem bei dem Satz "Mit Attacken habe er nicht gerechnet.". Klar.

    Das war doch nicht nur ein Vorfall.

    Der Hund hat an drei Tagen, an unterschiedlichen Orten, insgesamt vier Menschen unvermittelt angegriffen und teils schwer verletzt. Beim zweiten Vorfall waren es innerhalb von 15 Minuten ZWEI Frauen, an unterschiedlichen Orten. Und bei dem letzten Vorfall war der Hund nicht mal angeleint. Geht es NOCH FAHRLÄSSIGER? Nachdem all das passiert ist. Er eine Bewährungsstrafe bekommen hat... Da mach ich die Leine natürlich ab weil: Was soll schon passieren. :ugly:

    Wir möchten sie nicht dressieren. Sie soll leinenführig sein was sie ist und sie soll sich hier sicher und wohl fühlen

    Bei dem Satz bin ich hängen geblieben... Ihr reagiert ja nun auch entsprechend und holt euch einen Trainer aber bitte bitte macht euch für das zukünftige Zusammenleben mit diesem Hund bewusst, dass das nichts mit Dressur zu tun hat.

    Bei manchen Hundetypen und bei manchen Hunden mit einer gewissen Vergangenheit, MUSS man als Mensch sehr enge Vorgaben machen und einen Korridor vorgeben, in dem sich der Hund bewegen darf, damit das Zusammenleben funktioniert. Das tut auch dem Hund gut weil er dann weiss was von ihm erwartet wird. Das gibt Sicherheit für alle Beteiligten.

    Ich schreibe das nur weil sich dein Ausdruck "Dressur", nach einem unerfahrenen HH anhört, der bisher eher mit Hunden zu tun hatte, die auch so nett mitlaufen, gut sozialisiert wurden und nicht angeleitet und gemanagt werden mussten. Da ist es natürlich eine erhebliche Umstellung einen anderen Typ Hund im Haus zu haben, der sonst selbst regelt. Und das nicht unbedingt so wie wir Menschen uns das wünschen.

    Ich habe orthopädische Hundebetten von HS und finde sie super.

    Ich habe NICHT die AirleXX (die wären für euren Anwendungsfall vermutlich auch zu hoch) sondern die "Deluxe" mit "Liegematte" und niedrigem Einstieg. Diese hier. Die gibt es mit unterschiedlichen Bezügen... Das ist quasi eine Matratze plus hoher Rand. Die Matratze gibt es auch einzeln ohne Rand (hier).

    Mein Hund wiegt fast 30kg. Die Matratze liegt sich überhaupt nicht durch und bisher sind auch keinerlei Kuhlen entstanden. Sie macht qualitativ einen sehr guten Eindruck. Deshalb habe ich inzwischen drei von denen. |)

    Kennt hier jemand von dem Hurtta Extreme Warmer die II (=V2) und III-Variante im Vergleich und kann mir sagen was der Unterschied ist? Ist die III merklich "besser" als II oder ist das eher ein Marketing-Gag, damit man immer das neue, teurere Modell kauft?

    Und ist der Extreme Warmer, dem Hurtta Expedition Parka in der Wärmeleistung sehr ähnlich? Zweiteren habe ich bereits.


    Das Warmup Cape der Actionfactory für Yoshi kam nun auch an. Es trägt bei Yoshi zwar optisch sehr stark auf (:hust:) aber immerhin ist es schön warm. Für das Warten im Auto (bei den aktuellen Temperaturen) perfekt. Ich finde toll dass es ein fühlbar dickeres Material ist.

    Ich würde Dir da auch gerne Mut machen: 7 Monate ist keine lange Zeit also es kann zukünftig noch viele Weiterentwicklungen geben. Zudem sieht man selbst, die kleinen Schritte häufig nicht, die der eigene Hund schon geschafft hat. Wenn man dann aber zurückschaut, wie die Anfänge waren, erkennt man erst, wie weit man bereits gekommen ist.

    Und ja, das können Trippelschrittchen sein. Es ist aber eben kein Stillstand.

    Viel viel Zeit, noch mehr Geduld, nur ganz ganz wenig arbeiten, damit genug Löffelchen für draußen da sind, wenig laufen und viel gucken und auch immer mal wieder gezielt fordern. Das ist zumindest unser Weg und für uns richtig.

    Kann ich so vollumfänglich unterschreiben. Insbesondere der Faktor Zeit, gucken lassen und sich die Löffelchen für draußen aufbewahren. :D Genau so klappt es bei uns gerade auch zufriedenstellend.

    Und den Alltag vorhersehbar gestalten... Es ist und bleibt natürlich ein Balanceakt. Etwas fordern muss man definitiv. Sonst bleibt der Hund auf der Stelle stehen und bewegt sich niemals aus seiner Komfortzone. Das muss aber natürlich sehr reguliert passieren und wenn der Hund gerade überhaupt Kapazitäten für hat.

    Wenn dein Hund zuhause und im Garten entspannen kann, denke ich schon dass es möglich ist, das langfristig auszuweiten. Besteht denn die Chance, einfach (ohne den Gedanken "Wir gehen jetzt spazieren") vor die Tür zu gehen (ich meine nicht den Garten) und einfach rumzustehen oder rumzusitzen. Quasi zur Desensibilisierung? Das evtl. nachts wenn gar nichts los ist.

    Und das wirklich OHNE Zeitplan im Hinterkopf: "Nächste Woche gehen wir dann ein paar Meter". Einfach nur sein und nichts tun. Und das aber verlässlich, immer gleich über einen langen Zeitraum. Und irgendwann, wenn sie sich an der Stelle entspannt oder neugierig wird, ein paar Meter weitergehen und dort einfach sein und gar nichts tun.

    In meinem Kopf müsste sie ja nur kurz innehalten und überlegen, bevor sie in Panik verfällt, damit ich irgendwas positives in sie verbal oder essbarer Natur in sie reinstopfen kann. aber das ist natürlich leichter gesagt als getan :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Nachdem ich deinen Eingangsbeitrag gelesen habe, war mein erster Gedanke: Mein HUnd ist zum Glück nicht sooo schlimm dran. Aber nun fallen mir doch Parallelen auf:

    Das kopflose in Panik verfallen, ohne innezuhalten. Ohne das man überhaupt eine Chance hat, einen Fuß in die Tür zu kriegen. Quasi ein Automatismus.... Das hatte Yoshi die erste Zeit bei jeglicher Fremdhundesichtung. Egal wie weit weg der HUnd war.

    Yoshi wurde sein erstes Lebensjahr an der Kette gehalten und war dann weitere vier Jahre in einem Einzelzwinger in einem ungarischen Tierheim.

    Ich hab ihn nun 1 Jahr und wir machen Fortschritte. Wir sind noch laaaange nicht bei einem "normalen" Verhalten. Es ist ein extrem zäher und anstrengender Prozess... aber wir machen, langsam aber sicher, kleine Fortschritte. Definitiv.

    Früher mussten wir bei Hundesichtung den Spaziergang abbrechen, weil er vor Stress gar nicht wusste, wohin mit sich. Für ihn war aber generell einfach jeder Spaziergang ein Gang durchs Kriegsgebiet. Das ist z.B. auch nicht mehr so. Solange wir seine bekannten Wege gehen, ich ihn entschleunige und wir neue Wege langsam einführen, hat er da sogar Spaß dran und ist richtig locker.

    Die Verhaltenstrainerin die ich habe, hatte mir da Ansätze nahe gebracht, die tatsäclich für uns die größten Erfolge brachten. U.a. eben auch, seine Erwartungshaltung zu ändern und an Reizpunkten herumzustehen und gar nichts zu tun, damit der Hund Zeit hat seine Umgebung wahrzunehmen und einzuordnen. (Da tagsüber das Risiko zu groß war, das dort plötzlich ein fremder HUnd auftaucht, haben wir das nachts gemacht und sind tagsüber nur zum pinkeln weiter rausgefahren)

    Eine weitere Parallele die mir, zu deinem Hund, auffällt: In seinem getakteten Alltag wirkt Yoshi wie ein ganz normaler HUnd. Ist frech und witzig. Er hat z.B. auch keine Angst vor Feuerwerk, das draußen knallt. Oder vor einer großen Plastiktüte dich ich auspacke.

    Und dann nehme ich eine knisternde, kleine Papiertüte vom Tisch und er flüchtet plötzlich in Panik und traut sich nicht mehr zu mir. Er traut sich plötzlich nicht durch eine Tür, durch die er schon X mal gelaufen ist, weil sie einen Ticken weiter zu ist, als sonst. Oder weil die Flurtür bei meinen Eltern nicht aus Holz, sondern aus Glas, ist, will er nicht hindurch laufen. In fremde Kofferräume springt er nicht. Nur in SEINEN Kofferraum. Den mag er sogar und springt sehr gerne rein.

    Kleine Veränderungen können ihn schon verunsichern. Es funktioniert wunderbar, solange die Situation für ihn kalkulierbar und bekannt ist.

    in reizarmer Umgebung (mitten im Wald, einsam)

    Nur als Anmerkung: Ich finde Wald ist eine sehr anspruchsvolle Umgebung was Reize angeht. Sehr, sehr viele Gerüche, die aufgrund des dichten Bewuchses, auch noch lange am Boden bleiben. Viele Geräusche (von Tieren, den Bäumen usw.) Der Hund kann, wegen der beschränkten Sicht, "Gefahren" nicht frühzeitig sehen.

    Wald ist für meinen Hund z.B. sehr schwer. Ich taste mich da gerade heran aber richtig spazieren kann ich mit ihm da auch (noch) nicht. Am einfachsten fällt ihm tatsächlich Feld. Da kann er weit sehen und hat nicht das Gefühl, er könnte hinterrücks überrascht werden.

    Du hast ja gewisse Erwartungen daran, was der Hund können oder lernen muss (im Camper mitfahren = wechselnde Umgebung/Menschen, problemlos im Auto fahren, Katzen akzeptieren und diese nicht jagen, keine übersteigerte Aggression, Alleine bleiben können ohne die Bude auseinander zu nehmen...). Das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Imo fehlt euch damit aber die Flexibilität, die ein Hund aus dem Ausland voraussetzt, über den nicht viel Bekannt ist und der evtl. noch nicht in einer Wohnung gelebt hat.

    Wir sehen hier als deutsche Hundehalter einige Dinge als selbstverständlich an, die ein Hund aus dem Ausland evtl. aufgrund mangelnder Sozialisierung, Vorerfahrungen oder seiner Genetik, nicht zwingend und ohne weiteres leisten kann. Und nicht alles ist mit Training und Gewöhnung machbar.

    Da hilft es auch nicht, das zig andere, direkt importierte HUnde aus dem Ausland, mit deinen Voraussetzungen klar kommen würden, wenn du den bekommst der es nicht tut. Ich habe so einen Kandidaten, zu dem mir schon Leute gesagt haben: WARUM bindest du dir das ans Bein? Objektiv schränkt er das eigene Leben ein und da muss man echt Lust zu haben.

    Um zurück zu deiner Frage zu kommen: Ich würde an eurer Stelle auch eher im Tierheim oder von Privat schauen.