Ich finde das Thema ganz interessant und habe Beispiele gesucht. Bezieht sich alles auf Junghund.
1. Dummytraining: Bosco, der immer sehr straight und schnell reinkommt, wirkt plötzlich verhalten und verunsichert. Er will weiterhin alles machen, aber etwas scheint ihn massiv zu stören.
Lösung: ihn hat eine Wespe ins Karpalgelenk gestochen, sie hängt noch in seinen Fusseln.
Konsequenz für mich ist dann eben nicht, dass ich grübele, ob ich die Distanzen im Voran wieder verkürze oder ob die Verleitung der liegenden Markierung dermaßen an ihm zerrt oder oder oder
Ich breche alles ab und geh mit ihm schnellstmöglich das Gelenk kühlen.
2. Bjarni ist mit ~10 Monaten auf einem ihm bisher unbekannten Platz unter unbekannten Hunden und kommt erstmal gar nicht klar. Auf seinem bekannten Platz läuft alles viel besser, jetzt ist er...a mess. Winselt, kriegt keinen Fokus über 5 Sekunden zustande, hat das Stressgesicht des Jahrhunderts.
Da ist für mich dann klar: das ist nicht der Sommer oder Bauchweh, das ist höchstwahrscheinlich einfach ein Overkill an Reizen bei einem temporär sehr reizempfänglichen jungen Hund.
Ich gestalte unser Training da also so, dass wir nach einer halben Stunde mit tief runtergeschraubten Erwartungen und einem Erfolgserlebnis vom Platz gehen - auch, wenn es hauptsächlich um Frust aushalten und kleine Positionsübungen ganz am Rand ging. Das konnte er nach kurzer Zeit gut leisten.
Weil ich meinen Hund da soweit kenne, "muss er da nicht durch" und ich breche auch nicht frustriert ab.
Und deswegen gibt’s bei mir auch kein „Du musst aber!!“, sondern wir erarbeiten uns eben gemeinsam eine Lösung.
Völlig egal, was die Ursache ist.
Wenn du so versiert bist, dir, egal was auch kommen oder gewesen sein mag, ein jeweils stimmiges Trainingskonzept sofort aus dem Ärmel zu schütteln, dann reden wir hier doch alle vom selben Prinzip: angemessener und fairer Umgang