Beiträge von Helfstyna

    Das Vereinsleben und der Fortbestand des Vereins hängt hier in erster Linie an denen, die den Verein bei Prüfungen und Turnieren vertreten.
    Das sind nicht die, die auf LGA und WM trainieren, aber auch nicht die, für die die IPO I das höchste der Gefühle ist.


    Und nur weil ich mehr möchte, heißt das nicht, dass ich mich über eine anständige (!) Einser nicht auch freuen kann.


    Vielleicht steh ich dem ganzen so kritisch gegenüber, weil ich direkt vor der Haustür sehe, dass es nichts bringt. Die Österreicher haben diese Art der Prüfungsordnung ja schon lange... die ÖPO I entspricht gerade im Schutzdienst 1 zu 1 den angedachten Änderungen.
    Die Einser Prüfungen sind voll in den OGs und danach sieht es düster aus, einfach weil diese Form der PO noch mehr dazu verleitet gewisse Bereiche in der Ausbildung zu vernachlässigen und wenn man da erst einmal drin ist, ist es deutlich schwerer das wieder aufzuarbeiten für die nächsten Prüfungen, als würde man von Anfang an daraufhin trainieren.

    Ich kann aber nicht erwarten, dass ich mit geringerem Arbeitsaufwand das gleiche Ergebnis erziele.
    Wenn die ersten Erfolge aber auf so niedriger ebene bereits derart gehyped werden, ist der Fall danach noch deutlich tiefer und die Enttäuschung um so größer, wenn die Leute dann sehen, dass um ernsthaft mithalten zu können, eben doch dazu gehört, als zwei Mal die Woche zu trainieren.


    Ich ziehe die Schere noch weiter auf.
    Und ich persönlich glaube, dass man durch die leichten Einstiegsbedingungen nicht mehr findet, die sich für den höheren Sport interessieren werden, weil mit falschen Voraussetzungen und Vorstellungen gestartet wird.
    Weiß ich von Anfang an, was auf mich zu kommt, werde ich eher die ganze Strecke gehen, als wenn ich erst mittendrin merke, dass das alles doch wesentlich schwieriger ist, als zuerst gedacht

    Es fordert doch niemand, dass man es ihnen mit Absicht scher macht.
    Aber ich muss die Prüfungsordnung doch nicht mit Gewalt runterschrauben, damit auch ja jeder nach der BH so schnell wie möglich die Einser machen kann.


    Ich habe auch einen Hund an der Leine, der mir das Leben nicht gerade einfach macht. Zum Teil aus Veranlagung, zum Teil durch Ausbildungsfehler in der Anfangszeit.
    Aber da muss man dann eben auch mal die Zähne zusammenbeißen und sich durcharbeiten und nicht erwarten, dass man wie im Schlaraffenland nur dasitzen und warten muss, bis die gebratenen Hähnchen vorbei fliegen.


    Ja der Sport hat Nachwuchssorgen. Ich glaube aber nicht, dass man die damit beheben kann in dem man die Leute in der Lightvariante ködert. Denn wenn es dann eines Tages doch ernst wird, ist die Enttäuschung und der Frust noch größer.
    Natürlich muss auch ein Anfänger Erfolg haben, aber der ist doch nichts wert, wenn er einem geschenkt wird. Dafür muss man eben auch arbeiten.

    Ich sehe das als zweischneidiges Schwert. Es ist nunmal Fakt , dass der Sprung von BH zu iPo 1 sehr groß ist und z.B. Frei Fuß den Platz betreten (was ja schon wieder entschärft wurde ) schon eine sehr hohe Anforderung für einen jungen Hund und evtl unerfahrnen Hundeführer


    Dann kann ich eben nicht mit 24 Monaten in die nächste Prüfung weiterlaufen, sondern muss für den Erfolg einfach mal länger arbeiten.


    Mir persönlich ist einfach dieser Gedanke zuwider, dass immer alles schneller gehen muss und man nicht bereit ist, da einfach mal die Zeit zu investieren. Immer mehr in immer weniger Zeit.
    Dann ist der Hund eben schon mal drei oder vier Jahre bevor man zur Einser geht. Wenn die Leute ohnehin nicht hoch führen wollen, doch kein Problem, außer dass es vielleicht am Ego kratzt, dass der begabtere Hundeführer mit dem besser veranlagten Hund es ein paar Monate schneller schafft.

    Ansichtssache...


    Image ist eine Sache.
    Ob es einem Sport gut tut, wenn Motivation vor Leistung steht...
    Ich schiele da immer gerne zu den Mondio Leuten. Keine Almosen für Anfänger, die Prüfungen müssen sich hart erarbeitet werden und da die Trainingsgruppen klein und selten sind, gehört noch mehr Arbeit dazu.
    Aber das Leistungsniveau und die Motivation der Sportler ist dafür hoch.


    Eine Variante die mir deutlich besser gefällt, als breite Masse mit runtergeschraubtem Niveau.

    Die IPO I ist und bleibt eine Leistungsüberprüfung für Zuchthunde hinter der ein bestimmter Leistungsgedanke stehen sollte.
    Die neue PO vermittelt für mich einfach den Eindruck, dass es nicht mehr um Selektion geht, sondern darum möglichst viele Teams in den Sport zu schaufeln.


    Weniger Anforderungen, weniger Belastung, damit eben nicht nur die Überzeugungstäter sich da durchbeißen, sondern eben auch jene die nur bisserl Spaß mit dem Hund haben wollen und es nicht so genau nehmen, gelockt werden.


    In anderen Sportarten klafft die Schere zwischen Just4Fun und Leistungssportlern die höher führen wollen extrem auseinander. Im IPO finde ich dieses Extrem nicht in einer solchen Form.
    Natürlich hat man die Profis, aber da auch an der Basis die Herausforderungen bisher sehr hoch waren, hat man die "ich will es mal versuchen" Sportler meist nicht in der Art und Menge angesprochen, wie es zB bei Agility oder Obedience der Fall ist.


    Ich denke man will mit der Änderung mehr Sportler aus dem "mal probieren" Sektor anlocken.

    War auch auf keinen Fall persönlich gemeint.


    Mich persönlich beschleicht einfach das Gefühl, dass man die Einstiegsstufen im IPO mit aller Macht in die Fun Ecke drängen möchte. Weniger Gehorsam im SD weniger Anforderung in der UO

    ...und genau darum geht es auch bei der Änderung. Möglichst viele Hunde in die untere Prüfungsstufen zu locken, damit die Teilnehmerzahlen steigen.


    Die Basis wächst in Quantität aber nicht in Ausbildungsqualität.
    Ob man das jetzt begrüßt, sei jedem freigestellt.