Beiträge von Helfstyna

    Outcross und frisch Blut hilft aber auch nur, wenn ich Erkrankungen bekämpfe, die durch Verengung des Genpools zustande kommen.
    Bei Erkrankungen die auf andere Faktoren zurückzuführen sind, wird es auch nicht helfen, wenn ich weiteres Genmaterial zuführe.

    Früher hat man auf Funktion -und auch ein wenig auf Optik- selektiert. Dabei war es egal, wie "reinrassig" die beteiligten Eltern waren, wichtiger waren deren Eigenschaften.
    Die Hunderassen waren damals im Phänotyp variabler, aber weitaus weniger anfällig.
    Was die Hundezüchter heute tun udn auch noch als allein seelig machend darstellen, tut mir als Biologen in der Seele weh...


    Damals hatten die Hunde aber eben auch noch eine Funktion, auf die man selektieren konnte.
    Leider ist das in vielen Bereichen heute aber nicht mehr erwünscht. Der Hund soll möglichst anspruchslos sein und da beginnt der Teufelskreis. Hunde die arbeiten können, wollen und müssen auch in der Regel arbeiten und das ist bei vielen Käufern nicht mehr gefragt.

    Ich denke, es müsste sich viel an der modernen Einstellung gegenüber Hunden wieder ändern, um bei vielen Rassen die Kurve noch zu bekommen.

    1. Weil das Kreuzungsprodukt mit einer massiv ingezüchteten Hündin gestartet wurde, die bereits lebensunfähigen Nachwuchs gebracht hat.
    2. Weil auf die Krankheit deren Vermeidung man angeblich anstrebte nicht getestet sondern auf gut Glück darauf vertraut wurde, dass der Deckpartner sie nicht hat
    3. Weil die Einkreuzungsrasse einzig nach der Optik ausgesucht wurde.

    Unter diesen Voraussetzungen hätten auch 10 weitere Kreuzungswürfe keine durchdachte Zuchtlenkung dargestellt, sondern schlicht Mischlingsvermehrung mit der Hoffnung auf den Glückstreffer.

    @orangina
    Ursprünglich wollte man im VDH das Projekt durchführen. Dort wurde zum Erhalt der Arbeitseigenschaften die Einkreuzung von Golden oder Flat genehmigt, unter der Auflage die Hunde untersuchen zu lassen.

    Man hat da erste Ansätze gemacht und als es zu schwierig wurde hat man schnell seinen eigenen Club gegründet und dann eben einen Aussie eingemischt mit dem Hinweis, dass man den Unterschied nach zwei, drei Generationen schon nicht mehr sehen würde und die Nachzucht wieder Showtitel als reinrassig gewinnen könnte...

    Zur Versicherungsfrage kann ich nichts sagen.
    Hundeführer und Figurant ja, aber der Hund... keine Ahnung. Wäre aber mal interessant nachzufragen.


    Ich hab mich mit den VDH bzw FCI Meisterschaften noch nie näher auseinandergesetzt... kann mir jemand den Qualifikationsmodus für die VDH DM sagen?

    @Helfstyna : Ich sehe es eigentlich auch so. Mir kommt aber vor, dass die TE sich ernsthafte Sorgen macht und sich nicht gut dabei vorkommt.


    Ich komme mir bei vielem was ich draußen sehe und was für eine Menge Leute "normal" ist, nicht gut vor.
    Aber ich bin nicht die spanische Inquisition und mir obliegt kein göttlicher Auftrag die ganze Welt zu bekehren.
    Es macht das Leben um ein vielfaches entspannter, wenn man sich das irgendwann eingesteht. Denn wie bereits gesagt, meist hilft man mit dieser Einstellung niemandem, sondern verhärtet nur Fronten.

    Ein sehr bekannter und erfolgreicher Hundeführer sagte kürzlich etwas zu mir, das ich auch jedem Privathundehalter ans Herz legen möchte:

    Ich helfe jedem, aber nur wenn er mich darum bittet. Denn wenn ich meinen ungefragt Rat aufdränge, wird er nicht befolgt werden.

    Es ist eine immer weiter um sich greifende Unsitte, dass jeder meint, er müsse einschreiten und belehren, sobald seiner Meinung nach etwas falsch läuft. Dem Hund hilft man damit nicht, man kommt sich höchstens selber wichtig und gut vor. Denn um etwas zu ändern, muss beim Gegenüber die Bereitschaft dazu da sein. Die erzeuge ich aber nicht, in dem ich den anderen mit meiner Meinung belehre.
    Werde ich nach meiner Meinung oder einem Rat gefragt, dann helfe ich und sage ehrlich, was ich davon halte. Ansonsten muss jeder selbst seinen Weg finden und so lange wir nicht von echter Tierschutzrelevanz oder Gefährdung dritter sprechen, halte ich den Mund.

    Meine Antwor war JA (weil selber gesehen), dann haben andere User gemeint das "aggressives" Verhalten bei machen Rassen "normal" wäre oder sogar notwendig.

    Diese Aussage kann ICH nicht nachvollziehen


    Und da ist es wieder.... Aggression ist böse und nicht normal.
    Aggression gehört zu jedem Lebewesen, wie eine Lunge, ohne geht es nicht.

    Nur in der heutigen Gesellschaft wird aus dieser Charaktereigenschaft gleich ein Stigma gemacht.
    Aber nur weil man begründete Aggression in verschiedenen Stufen normal findet, bedeutet das noch nicht, dass man unprovozierte Angriffe befürwortet.

    Beispiel: ich gab meinen Hunden altes, hartes Weissbrot zum knabbern. Die grossen haben ihre Stücke relativ schnell verspeist. Sami hat kein hartes Weissbrot gefressen, aber ich Stück "bewacht". Sie lag der der Treppe in der Sonne, ihr Stück Weissbrot von den Voderpfoten und KEINER der Boxer hat es gewagt ihr das Stück wegzunehmen. Manchmal über mehrere Stunden.


    Dass kann aber auch schlicht und ergreifend daran liegen, dass die Großen wussten, dass er unter Frauchens Schutz steht und es einen Rüffel gibt, wenn sie versuchen es ihm abzujagen.

    Oder die Ressource trockenes Brot war schlicht den Stress nicht wert.

    Cardassia ist hier beim Futter auch klar der aggressivere Part und würde Ekko alles abnehmen, wenn sie so dürfte, wie sie könnte. Sie versucht es aber gar nicht erst, weil sie weiß, dass ich ihr dann die Ohren lang ziehen würde, bis sie aussieht wie ein Basset...