Das übliche Programm
:
1. Lass sie hungern! Einen halben Beutel Reis aufgeteilt auf 2 Mahlzeiten, der wirkt entwässernd, das ist minderd die Milchbildung, außerdem hat sie dann keine Energie für hormonelle Eskapaden und muss auf Normalbetrieb unschalten, weil es ums überleben geht.
2. Zieh ihr etwas über, damit sie ihren Bauch nicht erreicht. Das Lecken stimuliert die Milchbildung.
3. Zerrspiele, die aktivieren andere Hormone als die für Mutterschaft.
4. Intensivste Bewegung. Schwimmen ist super, das kühlt auch gleich den Bauch. Tägl. 10 km am Rad wären auch super, aber dafür ist sie wohl noch zu jung. Hetzt sie mehrmals am Tag 20 Minuten ohne Pause hinter einem Ball her. Sie muss richtig müde sein.
5. Beim Streicheln zur Zeit den Bauch auslassen und den Rücken im hinteren Bereich auch meiden.
So haben wir es bei unseren Hunden immer in den Griff bekommen. Viele Sportkollegen, bis auf eine Ausnahme, auch.
Dazu solltest du dein Umfeld mal genau betrachten. Manchmal gibts Dinge, auf die kommt man nicht.
Unsere derzeitige Hündin ist sehr spät zum ersten mal läufig geworden. Sie hatte danach lange mit Unsicherheit zu kämpfen, das hat sich nach einem guten halben Jahr gelegt. Aber sie wurde scheinträchtig vom Feinsten :kopfwand: . Das oben genannte Programm half nicht. Galastop und ähnliches blieben wirkungslos (nach 6 Monaten habe ich die Gefahren in Kauf genommen). Sie ging milchgebend in die nächste Hitze :kopfwand: ! Sie es hörte nicht auf, aber sie bemutterte nix, war auf nichts fixiert, es fiel nichts auf. Mehrere Tierärzte, die tierärztliche Hochschule Hannover, die Verhaltenstherapeutin der Tierklinik Hochmoor waren ratlos.
ABER: Ich hatte kurz nach ihrer ersten Hitze entbunden. Irgenwann fiel bei einer befreundeten Züchterin der Groschen. Sie tippte auf übersteigertes Ammenverhalten. Ich wollte das nicht glauben, weil die Hündin kein Interesse am Baby zeigte und jeden Kontakt vermeidet. Naja, wenn man keine Alternativen hat, versucht man alles. Also wieder das volle oben genannte Programm (zwischenzeitlich hat man ja wieder normal gefüttert und bewegt), bei uns bestehend aus einem Beutel Reis am Tag, 25km am Rad, einer Stunde schwimmen im Kanal und tägl. Schutzdienst, dazu viele Unternehmungen ohne Kind, einem Verbot, das Kinderzimmer zu betreten und den Hund immer aus dem Raum zu schicken, in dem sich das Kind aufhielt, beendeten den Spuk nach fast 2 Jahren
Seitdem ist die Süße noch 4 mal läufig gewesen, jedesmal reduziere ich bei Beginn der Blutung schon das Futter und halte sie 8 Wochen kürzer, sie verliert in der Zeit immer etwa 3 kg (aber sie hat normalweise 39
), aber sie eigt keinerlei Symptome von einer Scheinträchtigkeit mehr.
Das reduzieren des Futter während und nach der Hitze, vermehrte Zerrspiele und mehr Bewegung habe ich übrigens bei allen Hündinnen, die wir je hatten praktiziert, wenn sie mal eine Scheinträchtigkeit hatten. Das hat immer gut geklappt.
Ich kann verstehen, wie du dich fühlst und will dir nix.Vielleicht ist eine Kastration in eurem Fall sinnvoll, nur so, wie es jetzt ist, könnt ihr das ja nichtmal entscheiden.
Übrigens helfen die Medis meist nur bedingt und kurz, weil Hündinnen mit ausgeprägten und langen Scheinschwangerschaften keinen erhöhten Prolaktinspiegel haben. Wenn man das Medikament gibt, hemmt es natürlich die Produktion von Prolaktin, aber nach Absetzen setzt diese wieder ein und es wird wieder der normale Spiegel erreicht,den auch andere gesunde Hunde haben, nur reicht dieser eben bei solchen Hündinnen schon aus, damit es wieder von vorn losgeht... Man muss also die anderen Hormone auf Trab bringen, damit dieser normale Hormonspiegel von der Hündin auch wieder als normal gesehen wird. Da kann man nämlich wenig machen, Prolaktin wird nämlich im Hypophysenvorderlappen produziert.
Leider sind diese Zusammenhänge nur wenigen spezialisierten TAs und einigen interessierten normalen TAs geläufig...
LG
das Schnauzermädel