Erstmal: Mdr -/- ist kein Grund einen Hund aus der Zucht zu nehmen! Er sollte aber nur noch mit +/+ verpaart werden, damit keine -/- Welpen fallen können.
Weiter hat MDR1 nichts mit Futtermittelunverträglichkeiten zutun, sofern ihnen nicht irgendwelche Medikamente untergemischt werden, wovon ja erstmal nicht auszugehen ist.
Natürlich kann es sein, dass der Hund dennoch empfindlich auf Futtermittel reagiert, das ist aber nicht dem MDR1-Tranporter zuzuschreiben, sondern hat andere Ursachen.
MDR1 ist der sogenannten "MultiDrugResistance-Tranporter" - ein Protein, das z.B. an der Bluthirnschranke, im Darm, in der Leber und auch in der Niere sitzt. Dort sorgt es dafür, dass sich bestimmte Substanzen nicht im Gewebe anreichern können. Besonders makrozyklische Laktone (typischer Vertreter Ivermectin, Doxamectin ...) werden über den MDR1-Transporter reguliert.
Liegt eine homozygoter Gendefekt vor, also -/-, ist aufgrund einer Mutation im codierenden Gen ein vorzeitiges Stoppcodon eingebaut, sodass das Protein im Körper nicht mehr funktionstüchtig zusammengebaut werden kann. Diesen Hunden fehlt also der Transporter und bestimmte Substanzen können sich dadurch lebensgefährlich (z.B. im ZNS) anreichern.
Deswegen sollte hier auf alternative Wirkstoffgruppen zurückgegriffen werden und es vermieden werden, die Hunde mit bestimmten Medikamenten zu behandeln.
Weiter Infos dazu gibt es auch bei der Uni Gießen, die seit einigen Jahren intensiv an diesem Defekt forschen:
http://www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt.php