Beiträge von Bonadea

    Zitat

    Jo, Bonadea hat das nochmal anders ausgedrückt, als wies wir auch schon geschrieben haben und genauso ist es. Wobei ich nicht einverstanden bin, dass die Komplettrausnahme gegenüber der Eierstockentfernung eine "Glaubensfrage" ist. Die Gebärmutter gehört zu den am Meisten durchbluteten Organen im Körper und sie ist aufgehängt an Bändern, die den Unterbauch auch stützen.


    Was hingegen wirklich eine Glaubensfrage ist, ist, ob diese umständliche und teure Laparoskopie-Methode (die für so Sachen wie das sterile Knie z.B. erfunden wurde) notwendig ist für eine ganz "ordinäre" Kasta. ;)

    Ich glaube: Nein! Denn sie verkompliziert eine eh schon ausgereifte OP-Methode und das ist nicht nötig und sie bringt keine per se wirklichen Vorteile.

    Es gibt halt immer Ärzte, die an "alten" Methoden hängenbleiben - egal ob gut oder nicht. Wie sollte man es also sonst bezeichnen, denn als "Glaubenssache"? ;)

    Und zum Rest - wie gesagt, es steht absolut jedem frei sich ein Bild über die OP-Methoden zu machen und über Kosten/Nutzen selbst ein Urteil zu bilden - es ist ganz sicher meine letzte Intention hier jemanden von irgendwas zu überzeugen.

    Aber ob "nötig" oder nicht ... ganz ehrlich, wenn mein Hund in Narkose liegt, dann möchte ich auch, dass er auf die beste und schmerzloseste Art operiert wird. Und wer ernsthaft behauptet, dass eine laparoskopische OP keine Vorteile in punkto Nachbehandlung (kein Antibiotikum nötig, nur kurzfristige Schmerzmittelgabe, selbstauflösende Fäden, geringerer Wundschmerz, kürzere Narkosezeit, keine Schonzeit nach der OP) mit sich bringt, der hat scheinbar keine wirkliche Kenntnis auf dem Gebiet, oder gehört zu jenem Schlag, der gern an "alten bewährten Methoden" festhängt (Glaubensfrage?). Und kompliziert ist diese OP eigentlich überhaupt nicht - sie muss erlernt werden, aber das müssen alle OP-Techniken.

    Wieso sollte ich meinem Hund für "nur eine ordinäre Kastra" nicht die Vorteile moderner Medizin ermöglichen? OP bleibt OP - mit Risiken und Schmerzen.

    Wie gesagt, ich finde auch die konservative Methode hat durchaus ihre Daseinsberechtigung und kein TA sollte sich genötigt sehen auf Laparoskopie umzusteigen, - sowie auch jeder Tierbesitzer frei entscheiden kann, für welchen Weg er sich entscheidet.

    Hätte ich nicht wochenlang die Vorteile der minimalinvasiven Methode hautnah erlebt, würde ich vielleicht auch anders denken. Aber ungläubige Tierbesitzer, die nicht fassen können, dass ihre Hunde schon einen Tag nach der OP ins Feld springen dürfen und wirklich schmerzfreie lustige Hunde am Tag der Nachkontrolle prägen eben ;)

    Stop! - Hier wird gerade viel durcheinander geschmissen.

    Inkontinenz hat nichts mit der OP-Methode zutun. Dazu existieren soweit ich weiß auch noch keine aussagefähigen Studien, die belegen können ob minimalinvasiv oder klassisch einen Einfluss darauf hätten.

    Bei Inkontinenz handelt es sich um die Schwächung des Schließmuskel über dessen Ursachen immer noch spekuliert wird.
    Eine Theorie bzw. Beobachtung ist, dass viele inkontinente Hündinnen eine sogenannte "Beckenblase" haben - die Blase liegt damit zu weit hinten im Becken. Damit verringert sich der Widerstand des Schließmuskels und es kommt zum Auslaufen.
    Allerdings sind nicht alle Hunde mit Beckenblase inkontinent ... ein sicheres Indiz für Inkontinenz ist das also nicht. Wie schon erwähnt gibt es aber ab einer gewissen Größe/Gewicht ein erhöhtes Risiko für Inkontinenz.

    Nochmal zum Thema Eierstock - Gebärmutter.
    Eine geringgradig veränderte Gebärmutter lässt sich auch laparoskopisch problemlos entfernen (auch ohne Extraschnitt) - das ist in der Regel kein Problem. Eine hochgradig vergrößerte und vereiterte Gebärmutter kann man selbstverständlich nicht minimalinvasiv entfernen - doch da sollten im Vorfeld ja entsprechende Untersuchungen schon Hinweise geben, welche OP-Methode sinnvoll ist.
    Die Gebärmutter ist im Normalzustand wirklich ein kleines Organ - ich habe mich selbst immer wieder gewundert "wie wenig Gewebe" so eine Gebärmutter hat.

    Ich denke es ist auch einfach unter den Ärzten eine "Glaubenssache" ob alles raus, oder nur Eierstöcke. "Moderne" Ärzte halten sich häufig an die neuen Empfehlungen und belassen die Gebärmutter drin, während andere eben an ihren alten Grundsätzen festhängen.

    Laparoskopie hat viele Vorteile, sie erfordert aber teures Equipment (allein eine passende Optik liegt im Tausenderbereich ...) und natürlich entsprechendes Können des Arztes, das meist entsprechend teuer in Fortbildungen erlernt werden muss.

    Wieso willst du denn alles rausnehmen? ;)
    Wenn die Gebärmutter verbleibt "schrumpelt" sie zusammen und produziert evtl. noch winzige Restmengen an weiblichen Hormonen (Östrogen ...) - sie verbleibt im Prinzip aber inaktiv, das Risiko für Gebärmutterentzündungen tendiert gegen null.
    Früher hat man alles herausgenommen, neuere Studien haben allerdings ergeben, dass dies unnötig ist und sich keine Nachteile durch das Belassen des Uterus ergeben.

    Ja - unsere Hündin ist dort kastriert worden. Man bringt den Hund morgens hin und holt ihn meistens so 2 Stunden später wieder ab. Meistens schicken sie die Leute einen Kaffee trinken und rufen dann an, wenn die OP fertig ist. Danach wird gewartet bis der Hund sicher wieder steht und dann darf er wieder ab nach Hause.

    Die Kosten sind individuell nach Größe und verbrauchten Material (Narkosemittel) - am besten telefonisch oder persönlich erfragen. Wir haben auch noch Röntgenbilder machen lassen und haben insgesamt für den Border 620 Euro bezahlt (also incl. Röntgenbilder).

    Zum Thema Gebärmutter: Es wird in der OP entschieden ob die Gebärmutter im Hund verbleibt oder herausgenommen wird. Standardmäßig nimmt man nur die Eiestöcke raus. Sollte die Gebärmutter verändert erscheinen, wird sie aber vorsichtshalber auch gleich herausgenommen.

    Das mit den Hautnähten stimmt übrigens - manchmal sind die Schnitte auch nur so klein, dass man sie sogar ohne Naht kleben kann.

    Das Inkontinenzrisiko ist bei dieser Methode genauso groß, wie bei der herkömmlichen.

    Zitat

    Ich hab mich sehr lange davor in unterschiedlichen Kliniken und bei unterschiedlichen Tierärzten erkundigt.. und nach lange Recherche überwogen die Nachteile ;)

    Da ist sicher auch das Problem, dass bisher sehr wenige Tierärzte mit der neuen Methode operieren und da wundert es mich nicht, woher der Wind weht.

    Für alle, die noch weitere Infos benötigen können auch mal hier schauen, da ist alles ziemlich gut erklärt.

    http://www.sanfte-kastration.de/sanfte-kastration/index.html