Also ich habe die letzten Seiten mal quergelesen und ich muss nun auch mal meinen Senf dazugeben. Wir haben seit vielen Jahren eigene Pferde und ich habe das "Elend" der Freizeitreier und "Tüddeler" in genügend Ställen tagtäglich live gesehen und ich sag mal so: Jeder zahlt sein Lehrgeld, auch wir haben Fehler gemacht.
Trotzdem teile ich die Bedenken einiger Leute hier. Bei deinen Beiträgen frage ich mich aber tatsächlich: WAS weißt du überhaupt über Pferde? Du kennst ihre Farben nicht, du hast keine Ahnung von Gangarten, du weißt nicht was eine Ankaufsuntersuchung ist, du weißt nicht was es für Reitstile gibt - also eigentlich bist du nicht mal im Geringsten mit den absoluten GRUNDBEGRIFFEN vertraut.
Gut, keiner erwartet, dass man schon turnierreif sein muss, wenn man sich ein Pferd kauft, oder das man je dieses Ziel haben muss - aber ein bisschen PFERDEverstand gehört schon dazu. Ich kann nicht beurteilen WIE du reitest, oder wie sicher du im Umgang mit Pferden bist, aber anhand deiner Beschreibungen drängt sich mir doch ein eher unsicher belastetes Bild auf.
Ganz ehrlich, ich meins ja noch nicht mal böse. Aber ich habs in den letzten Jahren zu Hauf gesehen, die Freizeitreiter, die sich in das erstbeste Pferd verlieben und dann jahrelang kreuzunglücklich sind - dies aber natürlich nie zugeben würden ... weil sie ja eh "nur so zum Spaß" reiten.
Also wenn du wirklich einen Tipp haben willst: Lass die Finger davon und lern' erstmal worauf es eigentlich mit Pferden ankommt.
Wenn du nicht warten willst, wovon ich ausgehe - such dir jemanden der wirklich AHNUNG hat - die findet man aber eher selten in Freizeitställen - und leider kann man als Anfänger meist auch nicht beurteilen wer gut ist, und wer nicht.
Dann werd dir erstmal klar, was du eigentlich WILLST. Willst du nur was "zum Tüddeln" - dann nehm doch nen Rentner, irgend ein armes Seelchen, das platt auf den Beinen ist und sich noch über ein wenig Aufmerksamkeit freuen würde.
Wenn du reiten willst - dann bitte überlege auch - WAS willst du denn reiten? Nur mal über den Platz gondeln und sonst raus ins Gelände? Oder willst du ernsthaft arbeiten? Wenn du raus ins Gelände willst und Anfänger bist, dann bitte bitte bitte lass dich nicht von irgendwelchen "Spezialrassen" blenden, sondern entscheide wirklich nach NERVENSTÄRKE. Der Rassenwahn boomt im Moment. Und ich weiß, das ist jetzt gemein, aber wer Friesen "toll" findet, den stecke ich meist schon sofort in eine gewisse Schublade (ich weiß ist nicht fair, aber Vorurteile bestätigen sich leider viel zu oft). Die sind zwar schön, groß und schwarz - aber sie zu reiten macht in der Regel keinen Spaß und alle die ich kenne, haben einen an der Klatsche. Hinzu kommt, dass all diese "Rassen" einen Haufen Kohle kosten und man für das gleiche Geld sogar richtig gut ausgebildete Ponys und WB's bekommen könnte. Hab mir mal den Spaß gemacht mir Verkaufsanzeigen von PRS, Quarters und anderen Rassen anzuschauen - Wahnsinn was die für Preise verlangen - zum Teil nur, wegen einer seltenen Farbe. Für das Geld kriegt man richtige Goldschätze, aber ist dann evtl. eben nur ein "Warmblöd" oder ein älteres ausgedientes Schulpony. Wichtig ist also nicht, dass das Pferd die richtige Rasse oder Farbe hat, sondern dass es zu euch passt und euch nicht in lebensgefährliche Situationen bringt. Es muss für euch händelbar sein!
Wie gesagt, sucht euch jemanden, der euch professionell unterstützt.
Und rechnet mal damit, dass die 180 Euro im Monat mehr als unrealistisch sind ... Damit kann man hier noch nicht mal ein Pferd im Selbstversorgerstall unterbringen ...
Und zum Schluss: nein, ich meine es echt nicht böse. Sei dir einfach nur bewusst, das ein Pferd eine riesige Verantwortung und eine überdimensionierte Geldvernichtungsmaschine ist. Das Leben ist kein Ponyhof - Pferde sind keine Kuscheltiere, sondern 500 kg schwere Fluchttiere mit denen es schnell mal gefährlich werden kann. Man trägt Verantwortung, für sich, für das Pferd - für seine Umwelt.
Viel Glück für deinen Werdegang.