Beiträge von Bonadea

    Natürlich nagt nicht jeder Tierarzt am Hungertuch, aber man darf halt auch nicht vergessen, dass der Weg dahin eben auch dauert. Fortbildungen und Spezialisierungen kommen nicht zu einem geflogen, da muss man eben schon auch viel investieren, bevor das läuft.

    Gerade zum Beispiel eine Fortbildung mit dem Thema Redproduktionsmedizin bei Hund und Katze gebucht - 2 Tage Seminar, 500 Euro futsch.

    Achjaaaa ... wenn das doch alles so einfach wäre :) Ich hoffe ja auch noch irgendwann auf das Haus und die Koppel dahinter ;-)

    Sarah - ich bin bei deinen polemischen, neidbestückten und agressiven Beiträgen einfach nur geschockt. Wie kann man so wenig Respekt vor anderen Menschen haben?

    Was interessiert dich das Häuschen oder die Koppel eines Tierarztes hinter dem Haus? WAS hat das mit seiner fachlichen Kompetenz zutun?

    Tierärzte sollen also in Armut und Demut leben, am besten 24h Stunden Notdienst haben, bloß nie einen Fehler machen, immer gut gelaunt sein, uneingeschränkte Empathie aufbringen und jeden Notfall behandeln, ob bezahlt oder nicht - das ist mal eine .... ja ... sehr fragwürdige Erwartung. Sorry, aber ICH bin auch ein Mensch, ich habe auch Rechnungen zu zahlen, habe auch eigene Tiere, ein Privatleben und Wünsche und Ziele im Leben.

    Weißt du eigentlich was Assistenzärzte verdienen? Wir haben teilweise 60 Stundenwochen, schieben einen Nachtdienst und Wochenenddienst nach dem nächsten - ich arbeite teilweise 30 Stunden durch ohne Pause! Behandel auch um 3 Uhr nachts jeden Notfall und jede Zecke mit einem Lächeln im Gesicht, obwohl mein Körper einfach nur schreit "schlafen". Und am Ende des Monats bleibt bei mir nicht viel übrig, was man sparen könnte.

    Unis zahlen ihren Ärzten teilweise 600-800 Euro für eine volle Stelle (nein, kein Witz!!!!).

    Der bpt schlägt einen Anfangslohn von 2200 Euro brutto vor für Ärzte nach dem Studium.

    Wer reich werden will, wird garantiert KEIN Tierarzt.

    Und verdammt ja, wenn man nach ein paar Jahren Berufserfahrung kurz vor dem Burnout dann das Glück hat sich selbstständig zu machen, ggfs. mit der Unterstützung vom Partner oder Kollegen und man sich dann endlich die eigene Praxis, oder das Eigenheim zu finanzieren, dann ist ein Recht, dass jedem arbeitenden Menschen zusteht. Ob Tierarzt, Handwerker, Banker oder Lehrer. Punkt.


    Dann geht man eben nachts putzen

    Zitat

    Doch mit der ersten Stelle platzt oft der Traum. Ein harter Arbeitsalltag und Löhne, die nicht zum Leben reichen, sind die Realität junger Tierärzte. Das zeigt eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Die Doktorandin Bettina Friedrich erreichte mit einem Fragebogen einen Großteil der 4300 deutschen Tierärzte, die in Praxen und Kliniken angestellt sind. Sie sind mittlerweile zu 75 Prozent Frauen. Friedrich fand heraus, dass das Durchschnittsgehalt für angestellte Tierärzte in den alten Bundesländern bei 2500 Euro liegt, in den neuen sogar nur bei 2000 Euro brutto – unabhängig von der Anzahl der Berufsjahre

    http://www.anstageslicht.de/nc/waechterpre…hts-putzen.html


    Traumberuf Tierarzt - komme was wolle

    Zitat

    Nicht nur Tierärzte raten vom Studium ab. Selbst die Berufsverbände können jungen Leuten das Veterinärmedizinstudium heute nicht mehr vorbehaltlos empfehlen. "Die Gehaltssituation für angestellte Tierärzte in Praxen und Kliniken ist katastrophal", sagt Frank Menz, Geschäftsführer der Tierärztekammer Hessen. "Wir sprechen über Anfangsgehälter von weniger als 2000 Euro brutto. Auch im Verlauf des Berufslebens bleiben die Löhne extrem niedrig. Die Lage ist drastisch."

    http://www.anstageslicht.de/geschichtenans…eport/1667.html


    Ein Hez für Tierärzte

    Zitat

    Tiermedizin ist heute Hightech: Tumore werden bestrahlt, Mägen gespiegelt und Bandscheiben operiert, wie in der Humanmedizin. Man braucht jetzt teure Geräte und wie eh und je viel praktische Erfahrung. Wissen ist für junge Tierärztinnen zu einer Währung geworden, die das Gehalt ersetzt. Deshalb würden besonders in großen Praxen Anstellungen zu allen Bedingungen akzeptiert, sagt Stephanie Jette Uhde. Das sei allerdings ein Glücksspiel. "Es ist möglich, dass man nach fünf Jahren eine ganze Palette von OPs selbst durchführen kann. Man kann aber auch fünf Jahre in einem Betrieb arbeiten und hat am Ende noch nicht mal eine Hündin kastriert." Dann habe man in dieser Zeit nur Laborergebnisse ausgewertet, Narkosen überwacht oder spät in der Nacht vors Auto gelaufene Hunde mit Infusionen am Leben gehalten, bis der Chef eintraf und selbst operierte.

    http://www.anstageslicht.de/geschichtenans…eport/1668.html

    Man muss sich natürlich auch "beschweren" :-) Also dahingehen, Befunde auf den Tisch legen und halt ein Gespräch suchen. Entweder sie erstatten was von den Kosten, oder wenn einem das wirklich wichtig ist, muss man klagen - aber ob man die Kohle dann bekommt, weiß man vorher nicht. Wenn die halt begründete Befunde bei der Untersuchung erhoben hatten (Schmerzem im Bewegungsapparat???), dann können sie unter Umständen auch eingeleitete Untersuchungen begründen, sodass man nicht zwangsläufig Recht bekommt.

    Ich kenne deinen konkreten Fall jetzt nicht, gehe einfach mal davon aus, dass Fou SRMA hatte?

    Sarah, ich verstehe deine Beiträge nicht und gehe daher auch nicht weiter drauf ein. Was der Hausbau oder die Eröffnung einer Praxis mit Neubau über die fachliche Kompetenz aussagen soll erschließt sich mir nicht. Genauso was deine "Deutsche Mark + Euro - Argumentation" bewirken soll.

    Ich finde schon, dass es auch bei Tierärzten schwarze Schafe gibt und sicherlich reizt auch der ein oder andere die GOT aus Profitgründen aus. ABER - ich glaube auch, die meisten tun es nicht. Und man darf nicht vergessen, dass an einer Praxis ja noch viel mehr dran hängt (Angestellte, Equipment, Hygieneplan, Infrastruktur, Instandhaltung etc. pp. ) - was der Tierarzt an Umsatz hat, ist ja nicht sein Gewinn!

    Das große Problem ist eben auch - wir sind Dienstleister und Arzt in einem. Das ist ein ziemlich dünner Pfad auf dem man dort wandert. Medizinisch korrekt zu handeln und gleichzeitig die Wünsche der Tierhalter zu berücksichtigen ist manchmal mehr als schwierig und gelingt nicht immer. So stand ich schon vor der Entscheidung einen 2jährigen Kater einzuschläfern (auf eindringlichen Wunsch der Besitzer), da sie sich das Geld für die notwendige Operation, die ihm ein beschwerdefreies Leben ermöglich hätte, nicht leisten konnten. Ich habe mich geweigert. Daraufhin wurde ich übelst beschimpft und man warf mir vor es sei MEINE Schuld, dass das Tier nun elendig sterben müsse. (Ich will die Geschichte nicht zu sehr ausweiten, wir haben eine Lösung gefunden für den Kater ....).
    Aber häufig kann man gar nicht immer so wie man will, oder wie man glaubt, dass es richtig oder gut sei.

    Was die Abrechnung betrifft. Wir rechnen bei uns alles zum einfachen Satz ab. Im Notdienst 1.5 Satz. Ich habe aber auch schon mal den zweifachen abgerechnet (zum Beispiel Impfung im Notdienst!!!! Sowas muss einfach nicht sein!!!).

    Tierärzte sind nicht allwissend und sie machen Fehler, denn sie sind Menschen. Auch mir sind nach 24h Schichten schon Fehler passiert, die so gesehen nicht hätte passieren dürfen. Auch ich hatte schon Fälle, mit denen ich anfangs überfordert war, weil sie schlicht meine Kompetenzen überschritten haben - ich denke es ist eben wichtig, dass man seine eigenen Grenzen kennt und solche Fälle überweist (oder, wenn man wie ich in der Klinik arbeitet und sozusagen ja schon das letzte Glied in der Kette ist, sich eben richtig reinhängt und erfahrene Kollegen ins Boot holt!).

    Vertrauen ist denke ich das A und O bei der Tierarztwahl und da legt eben jeder andere Maßstäbe.

    Danke für den Link!

    Ich finde den Bericht sehr einseitg muss ich sagen.

    Zur Erklärung: ich arbeite in einer sehr großen Tierklinik als Tierärztin und kenne also das "tagtägliche" Geschäft. Unser Klientel reicht von Hartz4 Empfängern bis zum Großverdiener und dementsprechend sind die Erwartungen an Leistung und Preis natürlich extrem unterschiedlich.

    Was mich an dem Bericht stört, ist dass tierärztliche Leistung kaum wertgeschätzt wird. Wird ein Tier drei Tage intensiv behandelt und verstirbt am Ende trotzdem, verstehe ich nicht, warum man den Tierärzten oder der Klinik einen Vorwurf macht. Dass eine intensive Betreuung nun mal Geld kostet und dass auch Ärzte keine Glaskugel haben und schwerkranke Tiere trotz Versorgung ihren Grunderkrankungen oder Verletzungen erliegen können, muss doch jedem klar sein? Ich verstehe aber die Emotionen dahinter, so ist es nicht.

    Fundtiere oder verletzte Tiere werden bei uns zum Beispiel immer notfallmäßig behandelt. Aber keine Klinik kann einfach so Patienten umsonst behandeln. Dann kann eine Klinik auch gleich zumachen.

    In der Szene in der die Katze kastriert wird, stören mich auch so ein paar Dinge. Er redet von Standardeingriff und 3,50 Euro - die Katze ist nicht mal intubiert, er trägt nicht mal Haube und Mundschutz ... ja, würde es bei uns niemals geben. Dafür berechnen wir eben auch noch Intubationsnarkose und Verbrauchsmaterialien. Punkt.

    Der medizinische Anspruch wächst immer mehr und gleicht sich dem der Humanmedizin immer mehr an. Modernere Geräte, bessere Narkosen, besseres chirurgisches Material - das kostet nun mal alles Geld.

    Es ist ja so - so lange beim "billigen" Eingriff alles glatt läuft, ist man zufrieden. Kommt es aber zu Wundheilungsstörungen, Narkosezwischenfällen mit Todesfolge oder postoperativen Komplikationen, könnte man genauso ein nettes Filmchen über "Tierarztpfusch" drehen und fehlenden Sicherheitsmaßnahmen oder fehlender Hygiene whatever. Preisunterschiede können sich eben auch einfach im Equipment niederschlagen und der besseren Überwachung von Patienten. Das ist Leistung, die erbracht wird, und sie sollte auch so abgerechnet werden dürfen.

    Im Fall des "Tumorhundes" finde ich das Vorgehen und die Abrechnung weitestgehend korrekt. Leider wird überhaupt nicht klar, wie der Hund in der Klinik vorgestellt wurde. Aber Venenkatheter, Infusion und Röntgenbilder bei so einem Hund finde ich legitim - es kann ja keiner die Hand auflegen und raten, was der Hund hat - da die Besitzerin ihn offensichtlich da gelassen hat, musste sie ja bei Vorstellung des Hundes noch nichts von dem Tumor gewusst haben, sonst hätte man ja gleich einschläfern können ohne weitere Diagnostik. Einzig das CT verwirrt mich dann auch .... wozu? Und wurde die Besitzerin nicht informiert?

    Wir besprechen die Kosten eigentlich immer mit den Leuten, und auch jede Untersuchung wird mit den Besitzern erläutert. Ohne Einverständnis der Besitzer läuft bei uns nichts. Es gibt nun mal Leute, die wollen NICHTS machen und auch nichts bezahlen, und es gibt die, die wollen ALLES machen. Das muss ich als Tierarzt vorher wissen, und nicht erst hinterher.

    Ich möchte noch hinzufügen, dass ich mich über jeden Agineuling freue und ich geb da auch gern Tipps, falls gewünscht. Und mir geht es auch nicht darum Anfänger zu vergraulen oder sie vom Sport abzuhalten - ich möchte sie halt nur etwas sensibilisieren und ihre Erwartungen etwas verändern.

    Ich fänds cool, wenn Anfänger sich nicht immer nur blind auf das vertrauen was der eine Trainer sagt, sondern sich halt im Vorfeld informieren. Man muss nicht 20 jahrelang Hunde gehabt haben, um im Wohnzimmer auf einem Brett 2on2off zu clickern oder mit Steckstangen auf einer Wiese den Slalom zu clickern. Bascis kann man immer und überall trainieren und bringen einem so viel!
    Zumal gerade im Bereich Agility mittlerweile sooooo wahnsinnig viel auf dem Markt ist (und auch durchaus kostenlos bei youtube), wo man sich wirklich viel Inspiration holen kann (und jaaa, das ist echter FUN !!! ).

    Keiner von den Turnierfuzzis macht das Agi nur wegen den Wettkämpfen (klar, wer verbringt nicht gerne das gesamte Wochenende im Zelt, fährt mit zwei DIS nach Hause oder im besten Fall mit nem 3 Euro Pokal, hust) - sondern wegen dem, was dahinter steht. Die Ausbildung, das Teamwork mit dem Hund und der Nervenkitzel beim Laufen.

    Und es gibt definitiv in Hundeschulen UND Vereinen schlechtes Training (nur in Hundeschulen kostet es meist 2mal so viel) - und gerade deswegen sollte man halt auch etwas Eigeninitiative zeigen. Ich habe auch schon in so vielen "schlechten" Gruppen in Vereinen trainiert ... gutes Training zu finden ist verdammt schwer.


    Das heißt jetzt alle Turnierhunde beißen im Trieb wie wild um sich und fallen vom Steg und rennen gegen Ausleger? Hä?
    Sorry, aber deine Argumentation macht für mich absolut null Sinn.

    Ich könnte euch Fotos von Fungruppen zeigen (stolz auf Facebook präsentiert von einer "Hundeschule" unter dem Motto Agility Fortgeschrittene, wo Hunde wie Helikopter mit dem Leckerchen vor der Nase senkrecht über Stangen abheben und im besten Fall einfach senkrecht wieder auf die Stange fallen, oder vom Steg abstürzen, weil sie sich zum Frauchen umdrehen, oder oder oder. Das passiert in Fungruppen doch mal mindestens genauso oft. Aber das ist ja trotzdem "so viel fun".

    Aber ich werde mich hier auch nicht streiten oder weiter diskutieren. Ist eben meine Meinung. Jeder ist für sein Tun und sein Handeln selbst verantwortlich. Agility ist Leistungssport und erfordert eben bei der Ausführung ein bisschen Hirn und Verstand - sonst erkenne ich für den Hund absolut NULL Sinn dahinter, außer die Befriedigung des Hundehalters.

    Und hier ein wundervolles Video, das gestern eine Freundin von mir wo gepostet hat. Faszination Agility!!!!!

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