Beiträge von Bonadea


    Ja, die OEB und Contis sind schon mal definitiv "besser dran" als ihre "Vorgängermodelle".

    Prinzipiell ist die Idee zum gemäßigten Bulldoggentyp auch durchaus wünschenswert und ja erstmal auch absolut die richtige Richtung.


    Ich kann dir nicht sagen, wie weit und gut untersucht die Hunde im VDH diesbezüglich sind - aber in der Praxis, in der wir eben auch besonders viele Contis und OEB aus allen möglichen Quellen zu Gesicht bekommen, muss man leider sagen, dass auch diese Hunde unter einer Vielzahl typischer Probleme leiden und leider auch sehr oft immer noch nicht frei sind von BOAS. Teilweise sogar in jungen Jahren verzeinzelt deswegen operiert werden müssen.

    Zumindest alle, die ich kenne, haben - je älter sie werden - deutliche Einschränkungen in der Thermoregulation.


    Ein ganz großes Thema ist aber der Bewegungsapparat. ED, HD, Spondylose ... Die Liste lässt sich fortsetzen. Ein Kollege sagte mal "so lange die gezüchtet werden, werden wir niemals arbeitslos".


    Euer Hund ist noch sehr jung und meistens gibt es zu diesem Zeitpunkt weder mit der Atmung, noch mit dem Bewegungsapparat deutliche Probleme. Und vielleicht habt ihr auch Glück und euer Hund wird beschwerdefrei alt. Zu wünschen wäre es euch auf jeden Fall.


    Trotzdem darf man sich vor der Realität nicht verschließen. Ein großer Teil dieser Hunde schleppt eben doch ein großes Päckchen mit sich. Weshalb es schwierig ist, sie als "gesunde Alternative" anzupreisen. Auch wenn die Idee dahinter natürlich verständlich ist.


    Hier ein reales Beispiel aus der Klinik

    Instagram


    Also ich sehe jeden Tag Frenchies. Auf meiner Arbeit behandeln wir täglich zwischen 10-30 Frenchies JEDEN Tag. Der Ruhrpott ist eine Frenchie-Hochburg!

    By the way erst gestern 2 mit Bandscheibe operiert, bzw. einen davon.

    Und eins kann ich sagen, sie gibt es in groß, klein, langbeinig, super kompakt, mit mehr und mit weniger Nase und auf jeden Fall in ganz, ganz, ganz vielen Farben!

    Viele davon würden auf einer VDH-Ausstellung keinen Blumentopf gewinnen, weil sie eben NICHT dem VDH-Rassestandard, bzw. dem, was der Richter sehen will, entsprechen würden.

    Trotzdem werden diese Hunde auf der Straße ALLE als Frenchie gelesen. Das zeigt eigentlich auch, dass die Toleranz, wie eine Rasse aussehen kann/darf viel, viel größer ist, als viele festgefahrene VDH-Züchter behaupten, die ja bis zum Erbrechen ihren heiligen RASSETYP verteidigen.


    Sei es drum. Fakt ist, die Bandbreite bei Frenchies ist EXTREM.


    Und das "Clownige" ist kein Dogforum-Mythos. Sondern etwas, was 50% aller Frenchiehalter sagen, wenn man sie auf die gesundheitlichen Beschwerden hinweist ... "ja aber DAS WESEN!!!!111111!!!!!" "ja aber die sind so lustige Clowns, das gibt es bei keiner anderen Rasse !!!!!1!1!!!!!!1"

    Wirklich, wie oft ich das schon von FRENCHIEhaltern gehört habe ... wirklich sehr oft.


    Und ich habe selbst schon "clownige" Frenchies gesehen und weiß, was die Besitzer damit meinen. Eben das "lachende, nette, bolligere" was einfach durch ihr groteskes Gesicht und ihre komische Körperhaltung entsteht, wenn sie fiddeln und sich freundlich an jemanden ranmachen.


    EDIT: aber sehr viele Frenchies sind auch wirklich richtige Arschkrampen und richtig cave! Auch ne gute Kombination mit dem Thema Überhitzung und Luftnot. Fixieren kann man die dann nämlich meistens auch nicht, ohne dass sie dabei fast sterben.



    EDIT2: Zum Thema "Besitzer kaufen sich nicht absichtlich einen kranken Hund" - nein, das tun sie definitiv nicht. Aber sie kaufen sich gern eine "gemütliche Rasse, die nicht so viel laufen muss" - aber ich glaube die wenigsten davon sind kognitiv in der Lage die Verbindung zwischen Bewegungsfreude und gesundheitlichen Einschränkungen zu erkennen ...

    Und natürlich sind sie auch einfach stumpf und informieren sich nicht, oder nur sehr selektiv ("man muss nur auf einen guten Züchter und eine längere Nase achten")

    Bzgl. der Bulldoggen glaube ich auch, dass die Medien und das "auf der Straße gesehen" bei den Ottonormalleuten einfach das Bedürfnis nach "will ich auch haben" auslöst. Denke Ausstellungen haben hier keinen wirklichen Einfluss auf den klassischen Bullykäufer.


    Und Bullys werden ja einfach immer noch gerne in der Werbung verwendet, wegen ihres "witzigen Charmes", es gibt drei Trillionen "witzige" Tiktoks mit ihnen, der Nachbar hat einen ... glaube, da reflektieren die Leute dann auch null und denken sich einfach "ja, so einen wollen wir auch haben". Und dann gibts bei Ebay Kleinanzeigen ja auch noch zig Sonderfarben.

    Der Anblick von Qualzuchtrassen ist weiterhin einfach so "normalisiert", dass die Menschen darüber gar nicht nachdenken. Sie kaufen sich ja nicht absichtlich einen kranken Hund.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass sich einige denken, dass es denen ja gar nicht so schlimm gehen kann, sonst wären sie ja verboten (sind sie ja auch theoretisch bzw Tierquälerei ist verboten)


    Den Leuten fällt ja auch immer noch alles aus dem Gesicht, wenn man sie damit konfrontiert, dass sie eine "Qualzucht" gekauft haben.

    Und sie reflektieren auch selten ihr eigenes Verhalten. Kommt der Frenchie dann mit Bandscheibe und man klärt die Leute auf, dann werden sie wütend auf den Züchter Vermehrer und wollen den am liebsten verklagen, bzw. regen sich auf, dass "sowas gezüchtet wird". Dass ihr eigenes Kaufverhalten aber GENAU DAS verursacht, das raffen sie dann meistens gar nicht ...

    Die Tierärztin in Würzburg hat mich auch ziemlich konsterniert angesehen als ich um die Rechnung gebeten habe, und der Bitte die (Arbeits)Diagnose und jeweiligen GOT zu vermerken für die Krankenversicherung.


    Kurzum, ich habe keine bekommen und soll die per Post erhalten. Freitag habe ich telefonisch freundlich nachgefragt, da sagt die Dame am Telefon „interessiert mich nichts“ und hat aufgelegt. Ich war echt baff wie unfreundlich dreist man sein kann und überlege das der TA Kammer zu melden.

    wtf xD

    Bzgl. der Bulldoggen glaube ich auch, dass die Medien und das "auf der Straße gesehen" bei den Ottonormalleuten einfach das Bedürfnis nach "will ich auch haben" auslöst. Denke Ausstellungen haben hier keinen wirklichen Einfluss auf den klassischen Bullykäufer.


    Und Bullys werden ja einfach immer noch gerne in der Werbung verwendet, wegen ihres "witzigen Charmes", es gibt drei Trillionen "witzige" Tiktoks mit ihnen, der Nachbar hat einen ... glaube, da reflektieren die Leute dann auch null und denken sich einfach "ja, so einen wollen wir auch haben". Und dann gibts bei Ebay Kleinanzeigen ja auch noch zig Sonderfarben.

    Der Anblick von Qualzuchtrassen ist weiterhin einfach so "normalisiert", dass die Menschen darüber gar nicht nachdenken. Sie kaufen sich ja nicht absichtlich einen kranken Hund.


    Ich behaupte sogar, dass die meistne Käufer (unabhängig vom Frenchie, da glaub ich eher anderes) - generell in der großen Mehrheit gar nichts "Extremes" wollen. Ich, als Sheltiezüchterin, habe jedenfalls schon Unmengen an Interessentenmails bekommen, in denen die Leute nach Shelties mit "moderatem Fell, und gerne etwas größer" fragen. Hier sieht man ganz klar einen Trend, dass "Neukäufer" der Rasse, rein vom Bauchgefühl in ganz vielen Fällen überhaupt kein extremes Rasseexemplar wollen.

    Vielleicht sollte man sich von dem Gedanken auch echt mal lösen, dass ein Hund einfach alles sofort kann und keine Arbeit in irgendeinem Gebiet macht. Wenn man nicht solche bescheuerten Ansprüche an ein Lebewesen stellt und auch ein bisschen Arbeit in seinen Hund investieren kann, dann gibt es genügend mittelgroße Rassen, die passen können.

    Ich weiss, dass du völlig recht hast, mit dem was du sast. Das Problem ist, dass sich eben nicht jeder bei "man" einordnen lässt.


    Und dass die Auswahl im Bereich kleiner Hunde auch geringer ist, als bei ab mittelgroß


    Findest du?


    Was ist denn für dich klein und was ist mittelgroß?

    Ich glaub aber auch, dass der Wunsch nach einem "anspruchslosen Begleithund" manchmal einfach ein wenig .... absurd ist. Begleithund heißt doch nicht, dass der Hund keine Triebe oder keine Bedürfnisse mehr haben darf.


    Ein Hund ist immer noch ein Canide, und der jagt, knurrt, wälzt sich im Dreck und pupst auf dem Sofa. Es gibt soooo viele Rassen, auch viele Begleithunderassen, die nirgendwo krass extrem sind, aber eben auch nicht automatisch selbsterziehende Stofftiere sind und das ein oder andere mitbringen. Surprise - das gehört auch zur Hundehaltung dazu!


    Vielleicht sollte man sich von dem Gedanken auch echt mal lösen, dass ein Hund einfach alles sofort kann und keine Arbeit in irgendeinem Gebiet macht. Wenn man nicht solche bescheuerten Ansprüche an ein Lebewesen stellt und auch ein bisschen Arbeit in seinen Hund investieren kann, dann gibt es genügend mittelgroße Rassen, die passen können.



    Bzgl. Richter und Züchter - man darf nicht vergessen, Richter sind doch in 99% der Fälle ebenso Züchter. Und somit einfach genauso betriebsblind.

    Meine KundenShiTzu sind alle seeeehr wobbelig auf der Hinterhand. Die kann man mit ganz wenig Druck richtig hin und her schaukeln, ohne Widerstand. Hat das also auch etwas damit zutun?


    Muss ehrlich gestehen, dass mir da jetzt bzgl. ShiTzu noch gar nichts so krass aufgefallen wäre xD

    Aber klar, kann schon auch ein Zusammenspiel mit der Hinterhand sein.


    Richtig, richtig schlimm instabil finde ich oft Chihuahuas, Toypinscher ...