Sehr schwieriges Thema.
Und für mich hat Wettbewerb immer seine Vor- und leider auch Nachteile. Sie bringen den Hunden auf der einen Seite oft Gewinn durch sinnvolle Beschäftigung. Ausbildungsmethoden, Physiotherapie, tierärztliche Betreuung... alles ist auf einen extrem hohen Level mittlerweile. Eine regelrechte Industrie.
Gut für die Hunde.
Aber nichtsdestotrotz ... überall wo Wettbewerb draufsteht, wird der Mensch immer mit seinem kleinlichen Ego und getrieben durch falschen Ehrgeiz den Erfolg als Maß der Dinge festlegen. Und ich persönlich denke, dass es da in jedem Bereich, ganz egal ob WM oder kleine Dorfturnierbühne immer einen gewissen Prozentsatz gibt, bei denen das eigene Hobby mehr oder weniger auf Kosten der Tiere gelebt wird.
Ja, meine Hunde gehen auch gern aufs Turnier.
Aber trotzdem haben sie mehr Spaß, wenn wir 4h in der Eifel wandern gehen, als wenn sie 8h am WE in der Box sitzen bis sie dran sind. Ganz egal, ob sie da drin pennen und sich wohlfühlen.
Klar sind sie gut bemuskelt, top trainiert und leistungsstark - trotzdem wird LEISTUNGSSPORT seinen Tribut am Körper fordern.
Mit der Zeit sieht man viel, wenn man die Augen aufmacht.
Zu viel Training, unfaires Training, zu frühes Training ... wiederekehrende körperliche Baustellen, die man kurz im Griff hat und man hofft, dass der Hund für die nächste große Prüfung hält ... der Hund kann die Erwartungen nicht erfüllen, kommt aufs Abstellgleis, wird verkauft, abgegeben.
Und hier reden wir oft nicht mal von Leuten, die auf wirklich hohem Niveau unterwegs sind. Was nicht heißen soll, dass das nicht auch "oben" passiert. Und was hinter geschlossenen Türen noch so alles passiert, davon muss man gar nicht anfangen.
Die Grenzen verschwimmen da auch so fließend. Ich liebe Hundesport. Ich liebe es Teams zuzugucken, die ihren Sport mit Freude in Perfektion zeigen. Die dafür brennen. Ich liebe es Hunde zu sehen, die funktional, bemuskelt und leistungsstark sind. Könnte ich mir nonstop anschauen.
Aber leider passiert auch viel Scheiße drumherum.