Beiträge von Testbild

    Ich möchte nicht pampig klingen, aber bevor ich so eine Frage in einem internet-Forum stelle, wäre meine Idee, den Tierarzt einfach mal anzurufen.
    Der kann dann immer noch sagen, ob man besser reinkommt oder wartet.

    Ich hatte meiner älteren Bouvierhündin eigentlich die "Obe-Kehrtwende" beibringen wollen. Es ist aber nie eine schöne saubere Kehrt geworden.
    Von daher bin ich froh, daß ich auf Obe-Prüfungen selber entscheiden kann und zeige da dann eine Rechtskehrt.
    Unsere Jüngere lernt die deutsche Kehrt.
    Ja, wenn ein Hund es wirklich kann, sieht die Linkskehrt spektakulärer aus. Wenn er es aber nicht kann, ist es oft ein Gehampel, wo man dann noch Sorge hat, die zwei fallen übereinander.
    Bei großen langen Hunden, die dann schlimmstenfalls noch Grobmotoriker sind, würde ich heute immer die deutsche Kehrtwende wählen.

    Wie schon einige Vorredner sagten, gibt es in der BH-Prüfung nur zwei Kehrtwendungen, die erlaubt sind.
    Ich persönlich finde die Linkskehrt sieht bei den wenigsten Hunden schön aus. Es gibt vereinzelt Naturtalente, da ist es eine Augenweide, aber die meisten brauchen doch recht viel Übung, damit die HF nicht einen riiesen Bogen um ihre Hunde laufen oder alternativ über sie fallen.
    Deswegen mag ich die "deutsche" Kehrtwende lieber. Da läuft man zwar Gefahr, daß Hund -auch gedanklich- abdriftet, aber das kann ich persönlich leichter trainieren.
    Als Grobmotoriker mit großen Hunden mit nicht allzuviel Körperbewußtsein sieht eine Linkskehrt bei uns allenfalls lustig aus, aber nicht gekonnt. :pfeif:

    Warum wohl hält man ein Pferd am Halfter oder an der Trense, wenn man es doch auch am Sattel festhalten könnte?
    Meine Hunde haben beides, Halsband und Geschirr. Wenn ich aber weiß, daß ich in "brenzlige" Situationen kommen könnte, haben sie definitiv ein Halsband um.

    Insgesamt bin ich nach den ersten Antworten heilfroh, daß hier auch doch noch viele die andere Seite, die des leinenaggressiven Hundes, nachvollziehen können.

    Ich war schon mehr als einmal in fast so einer Situation wie die oben beschriebene. Ich habe eine Hündin, die ohne Vorwarnung in kleine Hunde reinbeißt. Die andere ist einfach neugierig.
    An jenem Tag hatte meine keinen Maulkorb auf, weil wir sehr einsam wohnen und ich auf drei Spaziergängen vielleicht mal einen Hund treffe. Und da komme ich auch gesittet dran vorbei, wenn denn die anderen Hunde bei ihren Haltern bleiben.
    Nun meinte eine Frau mit drei Hunden, einer davon ein kleiner, ich hätte "keine Ahnung von Hunden und solle doch mal ein gutes Buch lesen", nachdem ich sie bat, ihre Hunde bei sich zu halten. Von anleinen habe ich nicht mal gesprochen. Ausgerechnet der Kleine kam zu uns.
    Und als ich immer noch recht ruhig sagte "DAS geht nicht gut", fing sie an, mich übelst zu beschimpfen. Ich solle gefälligst die Leine ab machen (übrigens mitten auf der Zufahrt zu einem Wanderparkplatz) dann würde nichts passieren, etc pp.
    Irgendwann gehen auch dem ruhigsten Hundehalter die Nerven durch, zumal der Kleine sich immer näher schnüffelte.
    Ich hab noch ein zwei Sätze versucht zu argumentieren und zu erklären und sie schimpfte weiter. Da ist mir der Kragen geplatzt und ich habe gebrüllt "wenn ich die Leine los mache, ist ihrer tot" (wäre er nicht, aber sicherlich verletzt). Aber ich wußte mir nicht anders zu helfen. Ich wollte, daß sie JETZT ihren Hund zu sich holt, zum Schutzes IHRES Tieres - und nichts passierte.
    Da äffte sie mich nach: "hohohooo, dann ist meiner TOT, wow SO ein gefährlicher Hund"
    Sie hat mir also auch unterstellt, ich wäre stolz darauf, es war aber pure Verzweiflung meinerseits.
    Glaubt mir, seitdem ist mir oft danach, die Leine einfach flitschen und meinen Hund machen zu lassen. Tu ich aber nicht.
    Aber diskutieren tu ich auch nicht mehr. Zum Glück sind solche uneinsichtigen Begegnungen sehr sehr selten bei uns - kommt vielleicht einmal im Jahr vor.
    Aber ich kann den Mann sehr gut verstehen. Irgendwann will man einfach nur noch seine Ruhe und nicht mit jedem selbsternannten Tierdompteur diskutieren.
    Der Kleine war übrigens deutlich schlauer als sein Frauchen und hatte sich letztendlich interessanteren Grashalmen zugewandt.

    Das ist eine antrainierte Verhaltenskette ;)

    Kenne ich auch von dem Aussie einer Bekannten.
    Er ist losgelaufen... hat geguckt... niemand pfiff... weitergelaufen.... geguckt...niemand pfiff... bis er dann WIRKLICH und EXTREM zu weit weg war, dann hat Frauchen doch gepfiffen. Und dann kam er.
    Da kann man dem Hund keinen Vorwurf machen, das war wunderschönes Shaping obwohl beide damals noch nicht mal nen Clicker kannten. :D