Beiträge von AnjaNeleTeam

    Ja in der Realität würde das sicher nicht unbedingt funktionieren, so lange Hundezucht was privates und ein Hobby ist. Bei gewerblicher Zucht wäre das vielleicht anders, aber wer will schon riesige Züchter bei denen der Hund mehr Ware als Familienmitglied ist?

    Von dem her bleibt sowas Wunschdenken, man kann nur versuchen Schritte in die richtige Richtung zu machen.

    Ich muss sagen ich finde es ziemlich gut wie die Züchter beim Curly Coated Retriever das machen. Da besteht tatsächlich eine weltweite Vernetzung. Es gibt Welt-Curly-Treffen, zu denen wirklich Züchter aus aller Welt zusammen kommen. Das letzte war in Holland und da waren Leute aus Amerika, Australien, Neuseeland, England, Norwegen usw. Dort gab es Vorträge zu Epilepsie, Inzucht, Konzepte über Fremdbluteinkreuzungen (was noch nicht für nötig befunden wurde) und vieles mehr. Außerdem gibt es eine Epilepsieliste die kontinuierlich aktualisiert wird, aber auf freiwilliger Basis, deshalb sind die Eintragungen nur bedingt aussagekräftig (ein Züchter ist super transparent, der nächste gar nicht, also taucht nur der Name auf der seine Fälle meldet). Sowas geht halt nur wenn du da engagierte Leute hast, die sehr viel für die Rasse geben.

    Jetzt komm ich auch mal dazu mir die Ausgangsfrage zu beantworten :D

    Natürlich durch "meine" Rasse geprägt, aber vielleicht würde es auch bei häufiger vorkommenden Rassen Sinn machen

    - offene Datenbank mit allen Gesundheitsauswertungen

    - Pflicht Krankheiten zu melden -> evtl. mit internem Datensatz der an die Züchter geht und nicht öffentlich einsehbar ist, einfach weil Nicht-Züchter meist keine angemessenen Schlüsse daraus ziehen. Ich denke vor allem an Epilepsie

    - weltweite Vernetzung

    - Zuchtplan und Übersicht um zu bestimmten Themen (Inzucht, Ahnenverlust, Gesundheit) konkrete Aussagen zu haben

    - Wesenstest und Anlagenprüfung für jeden Hund der für die Zucht zugelassen wird

    - aus jedem Wurf geht mindestens ein Hund in die Zucht, alternativ min. Gefriersperma eingelagert

    - keine popular Sires

    Planmäßige Einkreuzung fremder Rassen, wenn ein bestimmter kritischer Bereich erlangt wird.

    Und für das alles benötigt man entweder einen sehr gut aufgestellten Zuchtverein oder wirklich engagierte Züchter die sich regelmäßig fortbilden.

    Was jetzt? kann man nun nach der Optik gehen oder nicht?

    Für mein Verständnis schmeißt du da ziemlich viel durcheinander. Arbeitslinie meint FT-Linie.

    Und viele Hunde aus Arbeitslinie haben jagdliche Prüfungen und sind deshalb auch als jagdliche oder spezielle jagdliche Leistungszucht eingetragen.

    Es gibt durchaus bulligere FTler und die optische Varianz ist nicht unerheblich. Ich hab zwar noch keinen gesehen der wie ein typischer Showlabbi aussieht, aber ich hab welche mit komischen Ohren gesehen, black&tan, hohe dünne Beine, eher kürzere kräftige Beine, dünne Rute, dicke Rute usw. Bei der Selektion auf Arbeit stehen optische Merkmale hinten an, deswegen ist es eben nicht bei jedem Hund auf den ersten Blick sofort zu erkennen welcher Linie oder Zucht ein Hund angehört.

    Vielleicht gibt es verschiedene Mottos für die Staffeln von denen wir einfach nix wissen?

    Bei der letzten Staffel war es "checke dein Pferd gesundheitlich durch" und die jetzige eben "bringe deinem Pferd die Grunderziehung bei" :lol:

    Im einem Doodle-Thread kam eine kritische Diskussion auf in der es um Ziele der Rassehundezucht ging, genetische Varianz und Sinn und Unsinn von reinrassigen Hunden. Dadurch kam ich auf das Thema hier.

    Wenn ihr euch einen Zuchtverein backen könntet und dazu gleich noch die dazugehörigen Ordnungen, worauf würdet ihr Wert legen?

    Was müsste euer Verein unabhängig von der Rasse alles tun um in euren Augen eine verantwortungsvolle oder die verantwortungsvollste Zucht zu garantieren? Welche Maßnahmen sollten eurer Meinung nach ergriffen werden um möglichst langfristig gesunde und rassetypische Hunde züchten zu können?

    Welche Gesundheitsuntersuchungen müssten sein? Welche Kontrollinstanzen müsste es geben? Wie sähe die perfekte Datenbank aus? Was wären eure Voraussetzungen für die jeweilige Zuchtzulassung? Usw.

    Ich weiß das ist auch abhängig von der jeweiligen Rasse, aber darum soll es nicht gehen. Versucht bitte das möglichst passend für alle Rassen zu beantworten, egal ob Bolonka oder Malinois.

    Ja im Moment gibt es die, aber wenn alle die Herkunftsrassen blöd fänden und nur noch Mixe daraus wollten ... Für mich widerspricht sich das eh. Labbi und Pudel blöd finden, bzw. deren Zucht, aber dann einen Mischling daraus wollen.

    Bei deinem Link wird nicht auf den Inzuchtkoeffizienten eingegangen und warum der nicht aussagekräftig ist.

    Lieber Doodle als reinrassig? Ist doch vollkommen unlogisch. Woher will man die Doodle denn dann nehmen? Ohne Ausgangsrassen gibt es keine Doodle.

    Wenn die Doodlelei wenigstens ein Ziel hätte, hat sie aber nicht. Wenn sie wenigstens ehrlich wäre, ist sie aber nicht.

    Ja es gibt Inzucht bei den reinrassigen Hunden, aber aufgrund der Ahnentafeln kann man den jeweiligen Koeffizienten problemlos ausrechnen. Es ist also möglich langfristig zu planen oder Trends abzusehen und wenn der Trend richtig schlecht wird, gibt es gezielte Konzepte wie man Fremdblut einkreuzen kann. Klar gibts das bei Hunden auch, nicht nur bei Pferden, aber seltener. Bei der Doodlelei macht jeder sein Ding. Es wird nicht geschaut ob die wirklich alle gesünder sind weil weniger Inzucht. Wahrscheinlich ist nur ein wahnsinnig kleiner Bruchteil geröntgt und ich wüsste nicht, dass es öffentlich einsehbare Datenbanken gäbt.

    Ich finde einen Besuch vor Ort wirklich eine super Idee!

    Allein schon um zu sehen ob der Verein nicht nur nach außen hin hui ist. Man sollte da wirklich versuchen objektiv zu sein und sich nicht nur von armen Hundeseelen leiten zu lassen.

    Ich denke zwar auch, dass das Verhalten vor Ort nur bedingt aussagekräftig ist, aber ein Hinweis kann es sein.

    Ich bin allgemein kein großer Freund des Auslandstierschutzes. Es werden zu häufig Hunde als super nett beschrieben, kommen dann her und machen nur Probleme, weil die Besitzer keine Ahnung haben und das Leben so wie die Ansprüche an den Hund komplett anders sind, als er es bisher kennen gelernt hat. Dann wird von Hundeschule zu Hundeschule getingelt und irgendwann ist vielleicht ein halbwegs normaler Alltag möglich. Mit stressfreiem Urlaub im Womo würde ich nicht rechnen. Auch nicht damit, dass der Hund stubenrein ist oder schnell wird, überhaupt gern Auto fährt, allein bleibt, verträglich ist (Hund + Mensch), eine gesunde Verdauung hat und nicht jagen will. Das sind wirklich keine mega unwahrscheinlichen Sachen. Evtl. werden nicht alle zutreffen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ihr in den nächsten 10 Jahren mit einigen Einschränkungen leben müsst.

    Aktuell sehe ich einfach so viele Leute die noch sehr unerfahren sind, aber was gutes tun wollen und letzten Endes ziemlich überfordert sind. Das ist belastend für Hund und Mensch und wenns blöd läuft auch für deren Umwelt.
    Wir haben 3 Hunde in der Familie aus dem Auslandstierschutz und keiner ist ein netter Begleithund. Nur der gut sozialisierte Rassehund aus verantwortungsvoller Zucht ist ziemlich unproblematisch, da hat man irgendwann so eine Meinung dazu :D