Beiträge von NinaBerger

    weiter gehts:

    Nach dem wirklich guten Frühstück und der Musherbesprechung mit allen möglichen Reden - wobei ich den Aspekt, den der Förster ansprach, mit dem wirtschaftlichen Nutzen des Friedwalds schon ganz interessant fand, die Perspektive, deswegen auf das Rennen im nächsten Jahr verzichten zu müssen, jedoch weniger gut fand - fanden wir heraus, dass jetzt mit den Canicross-Leuten (die nicht dicker als die zitierten Schlittenhunde waren) und den Radfahrern die Sache endlich losgehen konnte. Motivierte Leute, motivierte Hunde, und der Start klappte wie am Schnürchen. Ich hatte mich doch für meine Nordic Walking-Schuhe entschlossen, da ich gehört hatte, der Trail sei trocken. Da stand ich nun in meinen dünnen Rennklamotten und fröstelte dem Start entgegen, und Thori sah mich an, und ich sagte: "Süße, wir schaffen das. Wir ziehen das jetzt durch!" Sauberer Start und wir waren richtig gut unterwegs - und das regt Thoris Därme irgendwie immer so an - also ab nach rechts und voll gebremst. Danach erleichtert wieder an Tempo gewonnen.. Und diejenige, die vor uns gestartet war, haben wir tatsächlich überholt und ich konnte Thori davon abhalten, den anderen Hund zu begrüßen, indem ich "ON BYE! JETZT" brüllte. Dann zuckte sie zusammen und rannte weiter, blaue Schilder glitten an uns vorbei, die mit Steinchen gefüllten SPurrillen knirschten etwas (jetzt bloß nicht bremsen müssen..) und das Ziel rückte immer näher. Da - jetzt waren wir über der Ziellinie und Thoris Chip wurde ausgelesen. Ja, natürlich war sie der richtige Hund, der danach gleich auf die nasse Zeltwiese lief und einige Pfützen leertrinken wollte. Ich schleifte sie - und den Roller - mühsam (Schuhe natürlich ziemlich nass geworden) zum Zelt und gab ihr sauberes Wasser und eine Pansenkaustange und habe sie ausgiebig gelobt. Wir gingen dann noch so ein bisschen rum, mal ging ich auch allein, zum Gucken und Reden und um diese High-Tech-Erbsenküche (mit Wasser und Petroleum an Bord, brauchte keinen Strom und Wasseranschluss und hatte sogar zwei Backöfen - eine tolle Technik. All diese Erklärungen bekam ich gratis zu dem Früchtepunsch dazu ;) ) zu bewundern. Die Starts der Gespanne - mittlerweile war auch der NDR-Wagen da und filmte überall - war wirklich sehenswert. Ein Trainingswagen steckte bis zur Radnabe im Schlick, und auf Zuruf gaben die Hunde alles und zogen ihn raus bis auf den Weg. Auf dem trockenen Trail vor dem Startpunkt war die Bremskraft ziemlich dahin, also hingen die Dog Handler und Hilfsleute zu mehreren an den (voll gebremsten) Wagen, um einen zu frühen Start zu verhindern. Einer hatte sich das arbeitssparend gedacht und das Quad über eine Leine hinten an den Trainingswagen gehängt. Dann schlichen sie in Startposition und lösten ganz heimlich und leise, damit die Hunde es nicht merkten, die Verbindungsleine zwischen Quad und TW. Als das QUad nun zurücksetzen sollte, hat der Fahrer irgendwie Vorwärts- und Rückwärtsgang durcheinandergebracht - also das Quad schoss nach vorne in das Heck des Trainingswagens hinein, dieser rutschte etwas nach vorne - und die Hunde dachten "Endlich gehts los!". Ich glaube, der Starter hats noch geschafft, das richtig zu timen. Der Fahrter war wohl ziemlich sauer. Mir fiel auf, dass in den "höheren Klassen" alle, die ich sah, mit Schutzbrille fuhren. Bei den Geschwindigkeiten (Schnitt etwa 35 km/h) vermutlich notwendig. Thori und ich hatten so einen Schnitt von 17,irgendwas und damit einen sicheren dritten Platz, ziemlich nahe sogar am 2. Platz. Da wollte ich morgen doch nochmal versuchen, ob vielleicht noch etwas Tempo drin sein könnte... (dachte dabei allerdings eher an meine Oberschenkelmuskeln, denen ich noch etwas Mut zusprechen wollte). Der Rest des Nachmittags war gemütlich mit Gesprächen und Toben der Hunde auf dem Feld und hier und das ein bisschen gucken - habe ein neues Zuggeschirr für Thori gekauft fürs Rollerfahren und das auch gleich ausprobiert - und bin sogar dazu gekommen, mir etwas zu Essen auf dem Kocher zuzubereiten, was ich Freitag abend wegen allgemeiner Müdigkeit nicht mehr getan hatte. Es war einfach eine Freude, mit den anderen Mehrhunde-Roller/Bike-Fahrern zu fachsimpeln und den Hunden zuzusehen, wie sie über das Feld liefen. Es war auch schön, mal nicht die einzige zu sein, die mit Hunden draußen unterwegs ist und das gut findet, und auch von anderen Sätze zu hören wie "Kalt im Zelt? Aber ich hatte doch meine drei Hunde drin, ich habe gar nicht gefroren!" Abends wurde es dennoch ein bisschen kälter, und ich war froh über den angebotenen Glühwein (Danke, ALex :) ) und das Lagerfeuer, wo wir noch ziemlich lange saßen, in die Flammen guckten und redeten. Allerdings hatte der Mond einen Hof. Und es gab keinen Tau auf meinem Zelt. Ich hoffte noch, das Zelt morgens einigermaßen trocken abzubauen - aber keine Chance. Nachts war der Regen zurückgekommen und es schüttete morgens wie aus EInerm, als Thori und ich in Richtung Dixieklos gingen und auf dem Rückweg die bestellten Brötchen mitnehmen wollten. Dann über die Lautsprecher: Um 9:00 Musher-Besprechung. Es langte gerade noch für ein knappes Frühstück. Dann die traurige Mitteilung, dass die weiteren Wettkämpfe nicht mehr stattfinden würden. Einerseits lag die heiße Badewanne damit um Stunden näher - das war nicht unwillkommen - und zu Hause wartete auch einiges an Arbeit auf mich. Andererseits hatte ich die Hoffnung gehabt, doch noch besser zu rollern. Naja. Wir packten also das Zelt leer und schleppten alles zum Auto (der Parkplatz lag 3-4 Minuten entfernt) und ich war an dieser Stelle dem Team von Globetrotter sehr dankbar, dass sie mir die neue Regenkleidung noch vor dem Start geschickt hatten. Zum Schluss baute ich das Zelt auch ab und trug den tropfenden Zeltsack durch den Regen und Schlamm zum AUto. Die Schlammspritzer an meinem AUto reichten bis zur Oberkante der Fenster. Der Zeltsack lief noch aus, als ich ihn zu Hause in den Flur legte. Wir gingen dann zur Siegerehrung um 10:00 und standen alle stolz und triefnass auf dem Treppchen und bekamen diesmal keinen Sack Trike&Bike-Futter, sondern für jeden Hund einen Energiebarren, so eine Art Pemmikan. Kurzer Abschied von denen, die ich noch unterwegs traf, und ich schlitterte vom Parkplatz auf den Weg runter und war auf dem Weg zurück.

    Zu Hause habe ich das Zelt zum Trocknen aufgehängt und die ganzen Sachen im WoZi ausgebreitet und trocknen lassen - sie liegen da noch - und mich erstmal in die Badewanne gelegt. Zum Glück war meine Tochter so nett, was zu Essen zu machen. Und dann begann das Erzählen. Und Thori - die stolze Siegreiche, die mit mir ausgezogen war, um unter die ersten Drei zu kommen und einen Sack Hundefutter zu gewinnen - aß ein Stück Pemmikan und räkelte sich auf einer trockenen Decke.

    LG Nina

    Lungenkrebs hat die Neigung, Hirnmetastasen zu setzen. Ich würde zum Tierarzt gehen und das untersuchen lassen.

    Es war auch so bei dem Gassi-Hund meiner Tochter, der aus dem nichts heraus plötzlich andere Hunde und Leute anfiel. Es musste eingeschläfert werden.

    Mitfühlende Grüße - du hast vermutlich einen schweren Gang vor dir

    Nina

    Ich erzähl auch mal:

    Ich bin am Freitag so gegen 14:00 in Buxtehude losgefahren, weil ich noch im Hellen in Drage sein wollte. Etliche Schauer auf der Autobahn. Ich habe meine Finger, so oft es ging, in die Wunsch-Mudra gelegt und gesagt "trockenes Wetter". Habe das Försterhaus auch gleich wiedergefunden - ich war im Vorjahr schon dabei gewesen - und sah die Wiese, die Trecker und die Wohnwagen und die riesigen Pfützen. Das Parkplatzschild vom Vorjahr fehlte. Einer der anwesenden Verantwortlichen sagte mir, der Trecker würde mein Auto dann an Ort und Stelle ziehen. Das wäre gar nicht nötig, sagte ich, ich hätte ja mein Zelt mit. Dann bin ich zurückgesetzt und habe das Auto auf den Parkplatz gestellt - in der Hoffnung, diesen aus eigener Kraft verlassen zu können. Habe im letzten Restlicht mein Zelt auf den Platz getragen und im Schutze der Heuballen am äußersten, etwas höher gelegenen Rand der Wiese aufgebaut. Hat mehr als doppelt so lange gedauert wie sonst, und ich habe etliche Zusatzleinen gespannt, damit es nicht wegfliegt, und die Bodenhäringe waren alle mit Gummibündern abgespannt, um die Böhen abzufedern. Dennoch war die erste Nacht laut, weil die Windböen so im Zelt knallten und flatterten, und irgendwer hatte im Verlauf der Nacht noch seinen Generator neben das Zelt gestellt. Ich habe mir Ohropax reingetan und dennoch geschlafen, und Thori lag neben mir auf der Matte und hat mir auch geglaubt, dass es besser ist, nicht unter der Zeltwand durchzukriechen (das Zelt hat keinen Boden), um da zu jagen oder zu buddeln. Am nächsten Morgen sah ich, dass noch etliche im Verlauf der Nacht gekommen waren, es gab Brötchen und ich habe mit Püppi, Bungee, Esi, Alexa gefrühstückt. Trockenes, klares Wetter, der Wind hatte sich deutlich gelegt. Ich habe den Roller aus dem AUto geholt und fing an, mich auf das Rennen zu freuen, und Thori war so aufgeregt, dass sie ihr Frühstück gar nicht gegessen hat, was ganz selten vorkommt.

    ...vielleicht schreib ich später weiter ..

    Nina

    kirsten

    Nein, ich glaube das nicht. Die Hunde aus den größeren Gespannen waren alle recht mager - so etwa Marathonläuferfigur. Die Hunde, die bei ihren Familien leben, hatten etwas mehr Fleisch auf den Rippen. Das war schon im letzten Jahr so, und mir fiel es nur auf, weil jemand, der Thori fotografierte, mir sagte, er wolle nicht so einen mageren Husky auf dem Bild sehen, sondern einen "normalen".

    LG Nina

    Es wurde wirklich am Sonntag kein Rennen mehr gefahren - aus Gründen des Tierschutzes. Ich meine, es könnte auch eine Rolle gespielt haben, dass man versuchen musste, die Hänger noch bei Tageslicht mit den Treckern vom Platz zu ziehen. Ich war froh, mit meinem Kombi aus eigener Kraft vom Parkplatz gekommen zu sein (mit etwas Schwung und schleifender Kupplung). Der Trail war noch relativ das trockenste von allem - auf der Wiese versank man bis etwa halbe Gummistiefelhöhe. Aber das Lagerfeuer gestern abend war klasse, und der Glühwein auch. Und natürlich die Hunde - wir haben ein kleines 4-Hunde-Toben auf dem Parkplatz gemacht. Mir haben auch die Startklassen mit den 1-2 Hunden besonders gefallen, die Hunde, die mit ihrem Leuten zusammen im Zelt bzw. Hänger lebten. Unter denen habe ich so viele nette Leute und Hunde getroffen :)

    LG Nina

    Und das Baden zu Hause war auch ganz Klasse. WIe angenehm ist das doch, wenn man wieder sauber und trocken ist!