Hallo liebes Forum,
während der Fütterungszeiten bin ich manchmal nicht sicher, ob wir tatsächlich einen Hund aus dem Tierheim geholt haben. Es könnte sich auch um eine Boa Constrictor oder ein Krokodil handeln - der Hund schlingt erbärmlich und ich würde mich über Tipps freuen.
Es kommen mehrere Punkte zusammen, sodass ich etwas ausholen muss.
Ich schildere Euch trotzdem mal unsere Situation:
Herr Hund war jahrelang Einzelhund und recht zickig am Fressnapf. Durch seine TH-Zeit wurde der Fressneid sicher nicht besser. Wir haben ihn zunächst aus der Hand gefüttert, dann das Futter aus der Hand in den Napf rieseln lassen und unsere Anwesenheit schließlich nach und nach abgebaut. Wir konnten uns nach kurzer Zeit völlig natürlich bewegen, ohne dass er seine Futterstelle bedroht sah - Mission geglückt.
Herr Hunds Gebiss ist in erbärmlichem Zustand. Im September mussten wir ihm beim TH-Tierarzt (der kennt ihn medizinisch ja am Besten) einige lockere Zähne ziehen lassen. Das besserte den Mundgeruch, nicht jedoch das Fress-Verhalten. Da Herr Hund sowieso operiert werden muss, wird die Tierklinik in zwei Wochen auch nochmal einen Blick auf die Zähne werfen und ggf. nochmal eingreifen. Es gibt in diesem Maul keine gesunden Zähne mehr - alles ist faulig, löchrig, teilweise kaum noch vorhanden.
Nun Futtergewohnheiten und Problem-Schilderung:
Wir haben zunächst das Trockenfutter des THs weitergefüttert, um die Umstellung langsam angehen zu lassen und dann auf BARF umgestellt. Er hat BARF begeistert angenommen und auch die Blutwerte waren (und sind) hervorragend.
Nach einiger Zeit kam jedoch der extreme Mundgeruch zurück und BARF wurde immer problematischer. Er schlingt die Brocken ungekaut hinunter und muss regelmäßig erbrechen. Das Erbrochene zeigt, dass er überhaupt nicht kaut. Ich kann ihn natürlich durch Handfütterung usw. dazu bringen, langsamer zu fressen. Ich kann ihn aber nicht dazu bringen zu kauen.
In der Folge haben wir das Futter wieder umgestellt - Herr Hund hat sich riesig gefreut. Er bekommt nun Teil-BARF - Fütterungsplan ist auch tierärztlich abgesprochen. Die Hälfte wird über BARF gefüttert, wobei ich das nur noch püriert reiche. Die andere Hälfte wird über relativ gutes Nassfutter (inzwischen Real Nature) gefüttert. Er schlingt noch immer ... manchmal gebe ich einen Ball in seinen Napf, weil ich gehört habe, das soll bremsen. Er ist trotzdem wie ein Staubsauger.
Als Leckerchen reichen wir - bitte nicht schimpfen - getrocknete Entenbruststreifen. Natürlich in mundgerechte Stückchen zerteilt.
... doch das Erbrechen hört nicht auf.
Es gibt keine medizinische Indikation für das Erbrechen, er wurde gerade erst umgekrempelt. Das Problem ist die verdammte Schlingerei. Nach einem guten Training erbricht er sämtliche Leckerchen ... sie kommen heraus, wie sie reingingen. Wenn der BARF-Brei oder das Nassfutter minimale Stückchen enthielt, können die auch mal wieder rauskommen. Das Erbrochene zeigt, dass er ÜBERHAUPT NICHT kaut.
Ich wäre sehr dankbar, wenn irgendjemand von Euch eine Idee hat, wie ich ihm mehr Lebensqualität geben und ihm einen Teil der Kotzerei ersparen kann ...
... härtere Lebensmittel wie Kauknochen oder Schweineohren nimmt er selbstverständlich erst gar nicht mehr an. Dennoch wurde mir geraten, ihn nicht ausschließlich mit Brei zu ernähren - was haltet ihr davon ? Sollte ich doch auf Brei umsteigen ?
... und falls ich auf Brei umsteige, sollte ich dann das Nassfutter (er liebt es) weglassen oder auch pürieren ? Das Nassfutter ist gelegentlich problematisch, weil er auch das in riesigen Brocken schlingen will und eben nicht kaut.
... und was mach ich mit den Leckerchen ? Habt ihr eine Idee was, auch ungekaut, besonders verträglich ist ?
Vielen lieben Dank,
Kängu und Hundeopi