Beiträge von kaenguruh

    Hallo Nicole,

    da können wir zur Zeit sehr gut mitreden - wir lassen unseren elfjährigen Rüden in zwei Wochen aufgrund von Prostata-Beschwerden kastrieren.

    Ich kann Deine Bedenken und Sorgen sehr gut nachvollziehen. Auch uns ist dieser Schritt, obwohl wir einen viel älteren Rüden haben, nicht leicht gefallen.

    Bei unserem Rüden ist es so, dass die wachsende Prostata einen Dammbruch und enorme Beschwerden beim Koten verursacht. Da die Prostata ohne Kastration immer weiter wächst, würden sich diese Beschwerden auch stetig verschlimmern - und man hat abgesehen von einer Kastration keine Möglichkeit diesen Prozess zu verhindern.

    Auch wenn ich kein Fan von Kastration bin, manchmal muss es wohl einfach sein. Rückblickend wäre es sicher gut gewesen, unser Hund wäre bereits vorher kastriert worden - die entstandenen Probleme kann man schließlich nur stoppen, nicht mehr grundsätzlich beheben.

    Vielleicht hilft Dir das ein bisschen.

    Ganz liebe Grüße,
    Kängu

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    Wir haben vor ca. 8 Wochen einen ca. 6 jährigen Schäfermix aus dem Tierheim genommen, der dort fast 2 Jahre verbracht hat.

    ... wie schön! :smile:

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    Die ersten 3 Wochen liefen perfekt. Wir konnten unser Glück kaum glauben, dass wir so einen braven, gehorsamen und einfachen Hund bekommen haben. Sehr verträglich mit allen Hunden, kann problemlos alleine bleiben, fährt ruhig im Auto mit, ordnet sich gut unter, ist ruhig in der Wohnung, ist brav wenn es klingelt und Besuch kommt, geht nicht auf Bett oder Couch usw. Außer, dass er meine Ziegen jagen wollte (und immer noch will...), gab es absolut nichts negatives über ihn zu berichten.

    Die letzten Wochen kam dann aber doch die eine oder andere "Unzulänglichkeit" (weiß nicht, wie ich es nennen soll...) hoch. Er fühlt sich wohl mit/bei uns sicher und kennt inzwischen die Gegend und deren Gegebenheiten gut.

    Ich denke das ist nicht ungewöhnlich. Die ersten Wochen (und ggf. auch Monate) ist der Hund noch unsicher und lotet seine neue Umgebung aus. Unser Hund hat in der ersten Woche selbst seine Angstzustände vergessen, weil er einfach erst einmal die Lage sondieren musste - erst nach und nach zeichnet sich dann ein realistischeres Bild des Charakters ab.

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    Sind wir nicht konsequent genug? Wobei, es ist ja keine Maschine sondern ein Lebewesen, was auch ein gewisses Recht auf Individualität hat. Oder?

    Das sehe ich ganz genauso. Unsere Wuffels haben Ecken und Kanten, genau wie wir auch. Es ist nur wichtig, dass man für sich selbst weiß, welche Ecken und Kanten man ihm lassen möchte und an welchen Macken man arbeiten muss.

    Denn das ist ja der Vorteil an der ganzen Geschichte. Der Hund taut nach und nach auf und tastet die neue Umgebung nach Grenzen ab - wir Zweibeiner sprechen dann von Macken, die sich nach und nach zeigen. Das ist aber auch eine große Chance. Wenn man den Macken, die man nicht tolerieren kann, von Anfang an mit liebevoller Konsequenz begegnet - und über spielerischs Training vielleicht auch noch Alternativen anbietet - macht man i.d.R. sehr schnell Fortschritte.

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    Wie sind Eure Erfahrungen mit Tierschutzhunden diesbezüglich?

    Ich kenne das wirklich ganz genauso. Wir haben unseren aktuellen Wuffel im August aus dem TH geholt. Er wurde nach drei bis vier Wochen mutiger und hat mal gucken wollen, wie es hier so mit Grenzen aussieht - setzen wir mal ein Pfötchen in die verbotene Küche, zerren wir die Deppen mal an der Leine durch Gegend, springen wir einfachmal in die umgekippte Nidda ... oder hüpfen wir doch mal aufs Bett und lassen uns nicht mehr verscheuchen. Da er ein unsicherer Hund ist, haben wir uns insgeheim über jeden Opa-Aufstand gefreut. ... allerdings sind wir von Anfang an liebevoll-konsequent gewesen, denn das gibt Hunden in einer neuen Umgebung ja auch Sicherheit.

    Ihr habt Euch ja auch einen älteren Herrn geholt - wir auch. Ich denke es ist auch nochmal besonders, wenn man sich so einen gestandenen Haudegen ins Haus holt ... besonders nach so einer langen Tierheimzeit. Warum hat er nur so schrecklich lange gesessen?

    Vielleicht magst Du ja einmal berichten, was seine Macken sind.

    Ansonsten find ich das erstmal ganz normal ...

    Viel Spaß mit Eurem neuen Familienmitglied :smile:

    Yap, die Verkäuferinnen hier im Supermarkt hassen mich bzw. uns auch.

    Schuhe gehen. Ich benutze meine Allwetter-Motorradstiefel. Die haben ein gutes Profil, man kann damit nicht umknicken, halten warm und haben für die Dämmerung sogar Reflektorstreifen. :roll:

    Ansonsten trage ich auf meinen Klamotten (ich trag ja nur schwarz) einen halben Hund mit mir rum - egal wie oft ich die verdammte Kleiderbürste schwinge. Meine Mutter meinte schon mit teuflischem Grinsen, sie warte ja nur darauf, bis wir uns Klamotten in adäquater Farbe zulegen würden ... mit Blick auf einen ausschließlich schwarz bestückten Kleiderständer.

    In meinen Jackentaschen sind Klobeutel und Leckerchen für Herrn Hund. Und Pfotenbalsam, falls gestreut wurde :roll:

    Und an der inneren Zufriedenheit, die ich seit seinem Einzug ausstrahle, kann man mich auch eindeutig identifizieren :smile:

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    Ich leihe euch Ronja, sie beherrscht es sehr gut das Beinchenheben *peinlich*

    Bruno muss also bei Ronja in die Pippi-Schule ? :D

    Bei Herr Leon könnte man manchmal den Eindruck erhalten, dass das rechte Bein konstant hochgeklappt ist :skeptisch2: ... er ist der Gott es Markierens. Jedenfalls im Moment noch. :pfeif:

    Hatte letzte Woche ja das neue Nassfutter getestet. Herr Leon hat vorhin wieder bis zu den Ohren im Napf gesteckt (schon lustig wenn man am Hinterkopf Essensreste vorfindet :kopfstand:) und sich dann gleich noch als lebendige Spülmaschine für seinen Napf betätigt. Da er das Futter auch ansonsten gut verträgt, hab ich jetzt gleich mal ne "kleine" Bestellung getätitgt.
    Ich hoff der Postbote kriegt das hier hoch? :blush2:

    Natürlich kann die Hündin niemals Leo ersetzen - aber das soll und muss sie ja auch gar nicht.
    Ich finde es toll, dass Du einen neuen Hund aufgenommen hast.
    Das es ein Hund mit Handicap ist, dem Du ein neues Zuhause gibst, finde ich ebenfalls super. Vielen Dank dafür!
    :rose:

    Menschen sind grausam.
    Es schockt mich aber schon ein wenig, WIE grausam und hirnverbrannt die Menschen in Eurer Gegend auf den neuen Hund reagieren :no:

    Es wäre pure Sauerstoffverschwendung, darauf zu reagieren. Ich persönlich würde die Nase in den Wind recken, mich über meinen tollen Hund freuen und weitergehen. Gut, vielleicht wäre ich manchmal noch versucht mit einem gefüllten Kackbeutel zu werfen. Nein, ernsthaft ... ich halte Ignoranz für das Mittel der Wahl.

    Lass Dich nicht verunsichern ...
    ... das sind keine Tierfreunde in meinen Augen.

    Ich schließe mich Steffi und Buroni an. Die Situation würde ich ganz unterschiedlich bewerten, je nachdem, ob der Hund wach war oder geschlafen hat. Auch finde ich es sehr interessant, WIE sich der HH dem Hund genähert hat - beim Bauch-Kraulen beugen sich manche HH weit über den Hund, was er, verschlafen und verpennt, vielleicht als viel bedrängender empfunden hat als unter normalen Umständen.

    Ich finde es toll, dass ihr den Hund behaltet.
    Allerdings hat er sowohl bei den Vorbesitzern wie auch im Tierheim und bei Euch gezeigt, dass er ein unsicherer Hund ist und ggf. als Angstbeißer handelt. Er braucht dringend andere Möglichkeiten, um sich aus unangenehmen / bedrängenden Situationen zu befreien. Ich würde seine Grenzen unbedingt respektieren.

    Als wir unseren Schnuffel aus dem TH geholt haben, hatten wir auch einige kritische Momente. Er hat häufig Alpträume ... er fiept, winselt, bellt, jault und hat einen sehr unruhigen Schlaf. Wenn er aus diesen Schlafphasen "aufwacht", war er die ersten Wochen für ein paar Minuten relativ aggressiv und ist uns durchaus auch etwas "angegangen" - knurren, fletschen, schnappen.

    Ich denke er war zwar wach aber noch nicht ganz klar im Kopf, weshalb er sich bedroht fühlte und aggressiv reagierte. Ich habe mich immer in einiger Entfernung, so dass er sich nicht bedrängt fühlte, hingesetzt und ihn kommen lassen. Dann ist der Traumnebel langsam abgebrökelt, die Lefzen senkten sich, das Knurren stoppte und er kam zu mir getrottet. Die Entfernung haben wir nach und nach abgebaut.

    Wenn ich ihm in diesen Anfangswochen den Bauch hätte kraulen wollen - während oder direkt nach einer Schlafphase - ich denke nicht, dass das gut gegangen wäre.

    Übrigens ... den Kommentar des Arztes finde ich lächerlich. Das kann mit jedem Hund passieren - Yorkie, Dobi, Cocker, Schäfi, Mischling. Ich finde es toll, dass ihr ein Sensibelchen aus dem TH gerettet habt und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ihr das in den Griff bekommt. Dass ihr ihm weiterhin Euer Vertrauen schenken wollt, ist ja schon ein toller Schritt - finde ich ganz großes Kino!