Beiträge von McChris

    Ja Iris,
    so sehe ich das auch - es wird dann nämlich gern nur EIN Aspekt aus solchen Studien herangezogen... ARTGERECHT wird von den meisten HH nur in dem Sinne "wir picken für die Hundis die Rosinen aus den Studien" benutzt, aber eben nicht in letzter Konsequenz....


    Vielleicht bleiben wir mal lieber dabei, es alle nach bestem Wissen und Gewissen so gut wie möglich zu machen...


    LG, Chris

    Hallo Dissoid,
    ersetz den Begriff "Stress" durch "inneren Konflikt"... Und das kann eben etwas ganz "relatives" sein - ein paar Beispiele mit ganz unterschiedlicher Intensität:


    Hund will Schnuppern, soll aber nicht, Du gibst ein Kommando und Hund gähnt, kommt aber dann doch - das ist der innere Konflikt, bei dem der Hund einfach mal nicht machen kann, was er will - das als "Streß" im Gebrauchssinn zu bezeichnen, wäre übertrieben..


    Ihr macht Euch fürs Spazieren-Gehen fertig und Hund bellt und freut sich, Du sagst der Nachbarn wegen Sitz, Hund setzt sich und schnuppert angelegentlich am Schirmständer - auch ein kleiner "Streß-Moment", der dem Hund aber in keinster Weise schadet...


    Fremdhund kommt auf Deinen Hund zu, Dein Hund beschwichtigt ihn durch niedrige Körperhaltung und vielleicht Lecken - kein Streß, sondern einfach nur ein Kommunikationsmittel, mit dem Dein Hund dem anderen mitteilt, dass er dessen höherstehende Persönlichkeit akzeptiert....


    Ein schlimmes Beispiel: Fremdes Kind umarmt Hund stürmisch und viel zu fest...Hund wendet den Kopf ab... Kind umarmt weiter... Hund leckt sich... Kind macht weiter.... Hund schließt die Augen auf Halbmast... - schlimm und Srteß deshalb, weil der Hund sich in dieser Situation deutlich unwohl und unhündisch bedrängt fühlt und ihm dort rausgeholfen werden muss, ehe er seinem Unwohlsein durch Knurren und Abschnappen Luft macht...


    Es ist also nicht so, dass unsere auf der Couch schnarchenden Vierbeiner vor lauter Streß demnächst ein Magengeschwür kriegen würden...


    Aber - wie schon gesagt, Beschwichtigungssignale sind ein hilfreiches Kommunikationsmittel und wenn man sie kennt, kann man sich und seinem Hund das Leben leichter machen...


    Als Buchtipp kann ich für die Grundlagen "Calming Signals" von Turid Rugass (?) empfehlen.


    LG, Chris

    Hallo Aruna,
    für mich gehört die Frage, ob ich meine Hunde zwecks Mehrhunde-Haltung in meinem Fall kastrieren lasse (Antwort: ja), aus genau diesen Gründen auch gar nicht zur Diskussion gestellt...


    MEINE Situation, sowohl wohnlich, vom täglichen Umgang her, von der Hundegruppe her und alles, was dazu gehört, kann ICH gar nicht so detailliert schildern, wie es nötig wäre, damit alle, aber auch wirklich alle, die es lesen würden, meinen Gedankengänge bezüglich Pro und Kontra und nach gründlicher Abwägung, folgen könnten....


    Also lasse ich es.


    Jetzt hier unter uns, schreibe ich Dir, dass 4 meiner 5 Hunde kastriert sind, weil ich ansonsten weder die räumlichen Möglichkeiten hätte, die Hunde bei Bedarf zu trennen, weil es ihnen 2 x jährlich für einige Wochen eine erhebliche Einschränkung an Lebensqualität bescheren würde, weil ich die gesundheitlichen Risiken einer Kastration abgewogen habe und geringer einschätze als den weiteren Aufenthalt in einem spanischen Auffanglager, weil unsere Hunde fast den ganzen Tag bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten mitlaufen und ich nicht arbeiten könnte, wenn ich ständig Verhüterli spielen müsste und noch ein paar andere weils...


    Für mich ist lediglich wichtig, ob sich jemand intensiv mit der Frage nach Vor- und Nachteilen einer Kastration in seinem besonderen Fall beschäftigt hat.


    LG, Chris

    hallo,
    oh da hast Du eine interessante Frage in den Raum gestellt.


    Das gähnen kann mehrere Bedeutungen haben, die sich aus der bloßen Schilderung nicht unbedingt rausholen lassen - vielleicht machst Du für uns alle mal ein Video von so einem Moment...


    Am spontansten würde mir die Erklärung von megarafrauchen zusagen - entweder ist es einfach ein Streßsymptom (wobei der Begriff Streß oft auch sehr relativ sein kann) oder es ist eine Art Übersprungshandlung - wenn Du schreibst, er macht das eher widerwillig...


    Wichtig wäre, die beschriebene Situation noch viel mehr aufzudröseln, dazu müßte man Deine Stimme beim "Sitz" hören, Deine Körpersprache und Haltung sehen, den Hund VOR und IN der Situation sehen....


    Beschwichtigungssignale sind keine Katastrophe sondern nur wichtige Kommunikationmittel, die Aussagekraft und auch der Grund für die Ausführung kann also sehr variabel sein. Das geht vom simplen "Oh, das wird mir jetzt zu nah", über "Och, nöö, will grad nicht", bis zu "Ich versteh nicht, was Du von mir willst, Deine Stimme sagt KOMM und Dein Körper blockt mich ab" gehen.... Hunde untereinander wenden das dauernd an... Wenn man als Mensch lesen lernt, wann Hunde welche Signale einsetzen und das ist je nach Prägung teilweise sehr verschieden! - die einen Lecken mehr, die anderen arbeiten mehr mit Kopfwendungen - je nachdem, mit was für "hündischen Vorbildern" der Welpe die Anwendung gelernt hat, hat man oft ein wichtiges Hilfsmittel für seinen Hund in der hand....


    Vielleicht beschwichtigt Dein Hund daheim DICH mit dem Gähnen, weil Du in zu direkt ansiehst, vielleicht beschwichtigt er beim Sitz an der Straße die Autos....


    Da gibt es so viele Variabeln - mach Dich auf die Suche, zum einen ist es unglaublich spannend und zum anderen sehr hilfreich, um seinen Hund besser "lesen" zu können...


    LG Chris

    Mal halbernst: Dann schweigen wir lieber still und lassen den Thread hier unauffällig verschwinden, sonst gibt es außer den "einmal sollte eine Hündin einen Wurf haben-Welpen" auch noch ganz viele "mein Hund soll natürlich leben-Welpen"...


    Und wieder ganz ernst:
    Aber wie immer bei solchen Studien an Wölfen, bleibt die Frage offen, inwieweit wir diese Ergebnisse tatsächlich zu 100% auf die Haushunde übertragen können/dürfen/sollen - auch wieder ein Thema, bei dem sich noch nicht mal die Verhaltensforscher einig sind.


    Und auch in der genannten Studie sind so Redewendungen zu finden wie "ich stelle die Behauptung auf", was für mich in erster Linie eines bedeutet, nämlich dass das, was man wahrnimmt, in Listen packt und nach Farbe und Größe sortiert, immer noch eine Menge Platz für kreative Interpretationen bietet....


    Wenn es tatsächlich so wäre, dass es unnatürlich ist für einen Haushund, sich nicht fortzupflanzen, was wäre denn die Konsequenz für uns daraus?


    zigtausende von Welpen
    Kastration von Nicht-Zuchttieren


    Was noch? Mehr fällt mir aus dem Stehgreif nicht ein, Euch?


    LG, Chris

    Hallo,
    eine Erklärung könnte sein, dass Inga allergisch auf die Stoffwechsel-Produkte der Bandwürmer reagiert. Nach der Wurmkur sind diese Stoffwechsel-Toxine der Bandwürmer durch das Absterben vermehrt aufgetreten... Die Stellen an den Beinen können natürlich ebenfalls aufgrund des Juckreizes aufgetreten sein... Aber das ist alles nur schnöde Hypothese...


    Könnt Ihr nicht prinzipiell erst mal anhand einer Blutuntersuchung klären lassen, ob überhaupt eine Allergie vorliegt? Es gibt einige Laborparameter, die diese Frage grundsätzlich zunächst beantworten können. Wenn diese positiv sind, gehts auf den langen Weg der Suche...


    LG, Chris

    Hallo,
    ich persönlich seh das so, dass ich mir alles reinzieh, was ich an solchen Studien kriegen kann. Die andere Frage ist dann halt, was man daraus macht...Leider habe ich weder Verhaltensbiologie noch Zoologie studiert, aber solange die Herrschaften untereinander sich noch nicht mal einig sind oder z. T. völlig konträre Meinungen vertreten (alle mit Studien unterlegt, klar...), bleibt mir doch eh nur übrig, zu überlegen, was auf unsere Hunde davon zutreffen könnte oder zu entscheiden, was davon auf unsere Situation mit Haushunden überhaupt übertragbar ist....


    Jedenfalls lese ich solche Studien immer wieder gern, also danke für den Link und mehr davon...


    LG, Chris

    Hallo,
    in gewisser Weise ist es "normal", dass ein Hund in Abwesenheit seiner Menschen ein wenig unsicherer ist und eher auf Geräusche von draußen "anspringt".


    Ich würde das Bellen bei Geräuschen zweigleisig angehen, zum einem beim (deutlich selteneren) Laut-Geben in meiner Anwesenheit für eine gewisse Zeit die Geräusche für den Hund deutlich bemerkbar "kontrollieren" und ihm verständlich machen, dass das nichts ist, was uns betrifft (z. B. ans Fenster gehen, kurz rausgucken und in wegwerfendem Tonfall "Ach, das ist nix" sagen), evtl. in Kombination mit einem Abbruch-Signal wie "Nein" UND einem Alternativvorschlag für den Hund, damit er nach dem Nein nicht doof rumsteht, z. B. "Geh auf Deinen Platz".


    Und parallel dazu würde ich in der Zeit dr Abwesenheit der Menschen die oben schon geschilderten "Nachbar-Schon-Maßnahmen" durchführen, Radio an und den Hund in einem Raum entfernt vom Treppenhaus gemütlich einrichten.


    Wir haben vor ca. 2 Jahren nach unseren Umzug in ein absolutes Dorf, aber direkt den Parkplatz einer gut besuchten Kneipe vorn in 50 m Entfernung an der Straße, auch neu üben müssen. Da haben die Hunde in den ersten Nächten, wenn Kneipen-Besucher ihr lautes Abschiedspalaver am Auto gehalten haben - in der Stille des Dorfes eine Riesen-Geräuschkulisse - natürlich auch angeschlagen "wie blöd" (zu fünft, auch mit der entsprechenden Geräuschkulisse....).....


    Nachdem ich ca. 10-12 Mal beim Anschlagen runter gegangen bin, für die Hunde sichtbar aus dem Fenster gesehen hab "Ach, das ist nichts" gesagt hab, dazu noch lauthals gegähnt habe, nur zufällig, weil ich halt müde war ( aber für Hunde ein Beschwichtigungssignal...), "Legt euch wieder hin" und selbst wieder ins Bett geplumpst bin, war der Spuk rasch vorbei...


    Am Anfang muss man halt ein wenig mehr leisten, aber es lohnt sich.


    Liebe Grüße und viel Erfolg,
    Chris

    Hallo Pringels,
    eine Erkältung im Sinne derer, die wir Menschen oft mal haben, kommt beim Hund vergleichsweise selten vor...


    Müdigkeit, Schlappheit und das "schlecht Luft-Kriegen" sind schon recht ernstzunehmende Alarmzeichen - noch dazu, wenn etwas über 2 - 3 Wochen verschleppt wurde... Da kann alles mögliche hinterstecken, vom Zwingerhusten bis zu Lungenentzündung...


    Hast Du zwischenzeitlich mal Fieber gemessen?


    Mein Rat ist der, den auch die anderen schon gegeben haben: Ab zum TA, möglichst bald und als Extra-Tipp: Die meisten TÄ machen auch Sonder-Termine nach ihrer Sprechstunde, wenn man ihnen schildert, worum es geht und ansonsten gibt es fast überall Notdienste.


    Wenn ein Hund sich aus lauter Luftnot nicht mehr hinlegen mag, ist das allerhöchste Alarm-Stufe! Grad weil Bulldoggen eh schon problematische obere Atemwege haben, ist dort jede Erkrankung eher noch ernster zu nehmen, als bei anderen "bauartlich unterschiedlichen" Rassen...


    LG, Chris